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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufschlug, überkam mich die Schwärze, in die ich tief hineintauchte…
    ***
    Suko würgte, als er zu sich kam. Er holte Luft und hörte auch eine zweite Person würgen.
    »Mandra?«
    »Wer sonst?«
    »Gratuliere.«
    »Wozu?« hörte der Inspektor zwischen zwei keuchenden Atemzügen. »Weil wir so gut waren?«
    »Ja, blendend.«
    »Das Gift, Suko. Das verdammte Gift hat uns fertiggemacht. Die sind raffinierter, als ich dachte.«
    »Okay, Freund, sieh zu, daß du dich erholst. Noch leben wir, und das allein ist Wichtig.«
    »Klar doch.«
    Suko merkte, daß er stand. Zudem spürte er einen harten Druck im Rücken, als hätte ihm jemand einen Balken vom Nacken her in die Kleidung geschoben. Da dies nicht der Fall war, konnte dieser Druck nur einen Grund haben.
    Man hatte ihn gegen einen Pfosten gestellt und zusätzlich noch darum gefesselt.
    Der Kopf war glücklicherweise klar. Nur ein leichter Druck, mehr nicht. Er hielt die Augen offen und bewegte den Kopf so gut wie möglich. Es war nicht völlig dunkel in seiner Umgebung. Durch irgendwelche Ritzen und Öffnungen sickerte Luft, das einen Teil des rollenden Gefängnisses erhellte.
    Daß sie noch fuhren, hatte Suko sehr schnell festgestellt. Also befand er sich im Zug. Die Kerle hatten Mandra und ihn nur in einen anderen Wagen geschafft.
    In keinen normalen, denn Suko ging davon aus, daß es sich um den Gepäckwagen handelte, den jeder Zug mitführte. Das Dach wurde durch Pfosten gestützt, und Mandra Korab war zu demselben Ergebnis gekommen wie Suko.
    »Man hat dich auch angebunden?«
    »Sicher.«
    »Das kannst du noch sehen?«
    Der Inder mußte lachen. »So gut wie nichts. Das wenige Licht sickert über irgendwelche Kisten und Koffer. Manchmal habe ich auch das Gefühl, hier ein Tier zu wissen, aber sehen kann ich es leider nicht.«
    »Wie straff sitzen die Stricke?«
    »Ich kann sie nicht durchreißen.«
    »Wir müssen es wenigstens versuchen.« Danach berichtete Suko in wenigen Worten von seiner letzten Gefangenschaft, als man ihn in eine Röhre gesteckt hatte. »Da bin ich aus eigener Kraft keinen Millimeter vor und zurück gekommen.«
    Keiner von ihnen wußte, wie lange sie außer Gefecht gesetzt worden waren und ob der Zug die nächste Haltestation schon hinter sich gelassen hatte. Auch über John Sinclair sprachen sie. Machten sich aber kaum Hoffnungen.
    »Wenn sie uns haben, dann haben sie ihn auch«, erklärte Mandra. »Da sollten wir realistisch sein.«
    »Okay. Dann frage ich mich, was sie mit uns vorhaben, wenn sie uns tatsächlich bis Gaya schaffen.«
    »Soll ich dir sagen, was ich annehme?«
    »Ich bitte darum.«
    Mandra mußte lachen. »Bitten ist gut, Suko, wirklich. Ich gehe davon aus, daß sie uns verbrennen werden. Es ist die Zeit der Totenfeuer, und die heizen sie gern mit Menschen an.«
    »Schöne Aussichten. Aber du weißt Bescheid.«
    »Ich kenne die Sekte. Der beinlose Götze ist gefährlich. Er hat es geschafft, sich seine Anhänger zu holen. Ich bin davon überzeugt, daß sie so handeln werden. Nicht umsonst sprachen die Sektierer immer wieder von der Witwenverbrennung. Fortschrittliche Kräfte wollten sie abschaffen, es ist nicht möglich, solange die gefährlichen Fundamentalisten immer mehr Macht bekommen. Davon müssen wir einfach ausgehen.«
    »Okay, wir sollten uns danach richten. Aber ich werde versuchen, die Stricke zu lösen und…«
    »Laß es sein. Da sind Schritte!«
    Mandra hatte sich nicht geirrt. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als jemand die Tür des Gepäckwagens aufzerrte und ein schmaler, hoher, aber düsterer Lichtstreifen in den Wagen fiel.
    Zwei Männer betraten den Wagen. Es waren die Leibwächter des Beinlosen.
    Mandra Korab stand günstiger. Er konnte sie besser sehen, gab aber nicht zu erkennen, daß er bereits aus der Bewußtlosigkeit erwacht war und hielt die Augen nur spaltbreit offen.
    Die Kerle bauten sich vor ihm auf und unterhielten sich flüsternd miteinander. Bis einer ein Messer zog. Im Schein des Lichtes bekam die Klinge einen unheimlichen Glanz, als sie gegen das Gesicht des Inders geführt wurde.
    Mandra tat nichts. Er zuckte nicht einmal zusammen, als sie eine kleine Wunde in die linke Wange schnitt. Dafür öffnete er die Augen. Dicht vor sich sah er die hochgestellte Spitze des Messers, an der noch sein Blut klebte. Dahinter das bärtige Gesicht mit den funkelnden, schwarzen Augen, in denen der Fanatismus schimmerte.
    »Du bist ja doch wach.«
    »Sicher.«
    »Das ist gut. Wir sind gekommen, um

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