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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nutzten wiederum die unkontrollierten Bewegungen aus, um dabei die Stricke zu lockern. Beide arbeiteten verbissen und im Schweiße ihres Angesichts. Nur ihr Keuchen war zu hören, vermischt mit dem harten Scharren der Füße.
    Gern wären sie jetzt Schlangenmenschen gewesen. Soweit war es noch nicht. Durch drücken, drehen und reiben mußten sie immer wieder versuchen, die Stricke zu lockern.
    Mandra schaffte es als erster. Den Erfolg begleitete er mit einem optimistischen Lachen.
    »Was hast du?«
    »Die Stricke fallen.« Mandra drehte sich noch einmal und trat dann mit beiden Füßen nach. Dabei ging er in die Knie. Das letzte Seil schleifte über seinen Hals, berührte das Kinn und glitt am Gesicht des Inders entlang. Zuletzt wühlten sie seine Haare auf, dann hatte er sich endgültig befreit.
    Suko war noch nicht soweit. Über seiner Brust spannten sich auch jetzt noch die Stricke. Durch Mandras Hilfe gelang es ihm, schnell aus der Klemme herauszukommen.
    »Danke, Partner.«
    »Schon gut.«
    Beide hatten es eilig, aber sie überstürzten nichts. Zugleich machten sie ihre Gymnastik, denn daß ihnen ein harter Strauß bevorstand, lag auf der Hand. Außerdem wollten sie ihre Waffen zurückhaben, wenn eben möglich.
    »Bist du okay?« fragte Suko.
    »Habe mich selten besser gefühlt.«
    »Dann können wir ja.«
    Mandra nickte und trat mit einem langen Schritt an die Schiebetür heran. »Sicher.«
    Die Tür besaß einen Griff aus Metall. Keiner von ihnen wußte genau, wer und was sich dahinter verbarg. Jedenfalls noch der Gepäckraum. Möglicherweise eine leere Hälfte oder eine, die für Postsäcke und das Sortieren der Post benutzt wurde.
    »Sie klemmt etwas«, murmelte Mandra. »Leise bekomme ich sie nicht auf, das steht fest.«
    Suko hob die Schultern. »Versuche es mit einem Ruck!«
    »Es bleibt mir auch nichts anderes übrig.«
    Mandra und Suko stellten sich in Positur. Beide wußten sehr genau, daß die nächsten Sekunden über das weitere Schicksal entschieden…
    ***
    Ich kam wieder zu mir und wußte nicht, wo ich war. Nur eines stellte ich fest. Man hatte mich bis auf die Hosen ausgezogen. Selbst die Schuhe fehlten mir. Ich trug nur mehr die blaue Jeans, die für die Tropen zu warm waren, obwohl ich mich jetzt darüber freute.
    Man hatte mich gefesselt. Ich hockte auf dem Boden, meine Arme waren nach hinten gedrückt und von zwei Seiten um einen Pfahl gepreßt worden. Zusätzlich hielten mich Stricke in dieser Lage. Aus eigener Kraft kam ich da kaum heraus.
    Mir ging es nicht gut. Im Kopf summten die Bienen in wahren Schwärmen. Manchmal zuckten auch Stiche von Ohr zu Ohr. Im Mund lag ein Geschmack von kalter Asche. Überhaupt schien sie aus Rückständen zu bestehen, die meinen Körper leergebrannt hatten. Ich hätte wer weiß was für einen Schluck Wasser gegeben, doch davon konnte ich auch weiterhin träumen.
    Natürlich waren auch meine Waffen weg. Der Dolch, die Beretta, aber man hatte mir das Kreuz gelassen. Es hing vor meiner nackten Brust. Hin und wieder gab es einen Reflex ab, wenn es von einem Lichtstrahl getroffen wurde, der durch die Ritze meines Gefängnisses drang und den Weg zu mir fand.
    Die Luft hatte sich kaum verändert. Möglicherweise noch dumpfer und stickiger als im Dschungel.
    Auch roch ich meinen eigenen Schweiß, der zudem salzig auf den Lippen lag.
    Auf dem festgestampften Boden herrschte eine gewisse Unruhe. Von zahlreichen Käfern und anderen Kriechtieren ausgehend, die sich in dieser Behausung wohl fühlten. Sie umkreisten mich, und einige von ihnen krabbelten bereits an meinen Füßen hoch, was mich zu einem Zucken veranlaßte.
    Wie lange sollte ich hier noch hockenbleiben? Wann würde sich jemand um mich kümmern?
    Ich konnte nicht einmal raten, denn außerhalb der Hütte klangen keine Geräusche auf. Die Kerle schienen mich völlig allein im Dschungel gelassen zu haben.
    Das konnte ja heiter werden…
    Es passierte doch etwas. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Vor mir erklang ein leises Knarren, als jemand von außen die Tür öffnete. Nur so weit, bis es der Gestalt gelang, in das Innere der Hütte zu schlüpfen.
    Ich traute meinen Augen nicht. War ich im Film oder in irgendeiner Serie? So etwas passierte sonst nur da. Ich hatte mich nicht getäuscht. Eine junge Frau war auf nackten Füßen in die Hütte gehuscht, drückte die Tür nicht wieder zu, sondern glitt mit geschmeidigen Bewegungen auf mich zu.
    Sie trug ein sehr enges Kleid, das wie um den Körper

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