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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kräftigen Tritt. Lebblin überschlug sich und blieb wie betäubt im Sand liegen. Er tat, als könne er sich nicht erheben. Der Überschwere kümmerte sich nicht um ihn und ging davon.
    Drei Stunden später erwies sich, daß er auf den Pschychologischen Schachzug Tekeners hereingefallen war. Die drei „Prospektoren" wurden zusammen mit weiteren zweihundert Gefangenen in einem Beiboot abtransportiert und zu einem Walzenraumer gebracht, der sich in einer Kreisbahn um den Mars befand. Als sie das große Raumschiff betraten, erfuhren sie, daß Watsteyn der Zielplanet war.
    Kaffa selbst teilte es Lebblin zynisch lächelnd mit. Der Gefangene tat, als wolle er sich auf den Überschweren stürzen, aber Roger Geiswank und Honish Lop hielten ihn fest.
    „Wenn ich dich einmal allein erwische, Kaffa, dann wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein", schrie Lebblin.
    Der Überschwere lachte dröhnend. Er kam nicht auf den Gedanken, daß er einem geschickten Täuschungsmanöver zum Opfer gefallen war.
     
    5.
     
    Watsteyn - 14. April 3460 Die Raubechse beobachtete uns mit glitzernden Augen. Esto Conschex atmete schwer. Er legte mir die Hand auf den Arm und sagte leise: „Wir müssen zurück - aber vorsichtig. Die Bestie war uns weit überlegen. Sie durfte uns nicht angreifen, denn wir hätten keine Chance gegen sie gehabt. Mir wurde klar, daß die Schneisen nicht in erster Linie vom Wasser gegraben worden waren, sondern hauptsächlich Wildpfade waren, durch die sich wohl auch das Schmelzwasser im Frühling seinen Weg suchte.
    Wir tasteten uns Schritt für Schritt zurück, die Äste mit den scharfen Dornen stets vorgestreckt, obwohl wir vermutlich herzlich wenig damit hätten ausrichten können. Die Echse folgte uns in etwas geringerem Tempo. Vielleicht wußte sie nicht so recht, was sie mit uns anfangen sollte, vielleicht fürchtete sie sich sogar vor uns, weil sie noch niemals mit Wesen wie uns gekämpft hatte.
    Etwa eine Stunde verging. Der neue Tag begann bereits wieder. Die Nächte sind kurz auf Watsteyn. Sie dauern nur etwa vier Stunden im Sommer.
    Esto Conschex war drei Meter von mir entfernt. Nach wie vor hatten wir keine Hoffnung, der Raubechse zu entkommen, denn in die Büsche konnten wir nicht ausweichen. Zweifellos wäre sie uns gefolgt. Im helleren Licht konnte ich sehen, daß ihr Leib mit Hornplatten gepanzert war. Ihr machten die Dornen nichts aus.
    Mein ehemaliger Mitarbeiter stöhnte auf. Ich wagte es nicht, mich nach ihm umzusehen.
    „Was ist los, Esto?" fragte ich.
    „Wir sitzen in der Falle", antwortete er mit gedämpfter Stimme.
    „Das Biest hat uns seinem Partner entgegengetrieben."
    Ich fühlte, wie meine Beine schwer wurden. Zögernd blickte ich über die Schultern nach hinten. Der Pfad neigte sich stark nach unten, und dort - kaum fünfzig Meter unter uns - kauerte ein etwas kleineres Tier. Es war feuerrot und trug zwei scharfe Höcker auf der Nase. Ich sah die entblößten Zahnreihen und erschauerte. Mutlos ließ ich den Dornenast sinken.
    Es gab keinen Ausweg mehr. Wir waren verloren.
    Im Camp heulte eine Sirene auf. Man hatte unsere Flucht bemerkt. Ich begann wieder zu hoffen. Vielleicht stiegen jetzt schon Gleiter auf? Vielleicht fand man uns, bevor die Echsen angriffen?
    Das größere der beiden Tiere näherte sich uns schneller als bisher. Es kroch über den staubigen Boden, ohne die Beine voll zu strecken, als wolle es sich gleich mit einem mächtigen Satz auf uns werfen. Trotz des Dämmerlichts konnte ich alle Einzelheiten gut erkennen. Die Reißzähne der Echse waren etwa so lang wie der Mittelfinger eines ausgewachsenen Terraners. Die Bestie konnte mich mühelos verschlingen.
    In dieser verzweifelten Situation fragte ich mich seltsamerweise, wovon diese Tiere unter normalen Umständen lebten. Es mußte andere Tiere in großer Zahl auf dieser Wüstenwelt geben, die von den Großechsen gejagt wurden, obwohl wir noch niemals welche von ihnen gesehen hatten.
    Ich bemerkte einen Gleiter, der nur etwa fünfhundert Meter von uns entfernt an den Flanken der Berge hochglitt. Liebend gern hätte ich gerufen oder gewinkt, aber ich wußte, daß ich damit nur einen Angriff der Echse provoziert hätte.
    Esto Conschex schrie erstickt auf. Ich fuhr herum. Mit Riesensätzen jagte der untere der beiden Räuber auf uns zu. Über uns kreischte das andere Tier auf. Ich hörte Steine poltern.
    Zurückblickend bemerkte ich, daß wir auch von oben angegriffen wurden. In meiner Angst sprang ich zurück,

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