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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eisigen Nordsee herum, wobei mein Ende dann nur eine Frage der Zeit war. Verrückt, sich auf ein derartiges Abenteuer einzulassen. Andererseits hatte ich nicht anders gekonnt, dieses Schiff hatte mich angezogen, als wäre es die letzte Hoffnung gewesen.
    Ein sehr breites Deck, ein Ruderhaus, das im Vergleich zu den Segeln klein wirkte, aber ich ging davon aus, dass ich das Rätsel des Leichenschiffes in dessen Bauch finden würde. Wenn sich jemand an Bord verborgen hielt, dann nur dort.
    Ich schritt über das Deck auf das Ruderhaus zu. Es stand am Bug, damit dem Steuermann nicht durch das Segeltuch die Sicht auf das Wasser genommen wurde. Sein Rauschen begleitete mich.
    Der etwas schwerfällig aussehende Bug teilte die anrollenden Wogen, die als schäumende Gischtstreifen an beiden Bordwänden entlangströmten.
    So wie dieses Schiff hier mussten einmal die alten Druidensegler ausgesehen haben, denn die Eichenkundigen waren nicht nur im Land geblieben, sondern segelten auch hinaus zu anderen Küsten, um dort ihre Lehren zu verbreiten.
    Und hinter allem lag der geheimnisvolle Kontinent Aibon, der es schaffte, seine Magie an die Druiden zu senden und sie damit an Wissen reicher zu machen.
    Ein wahnsinniges Gefühl, dies zu wissen, gleichzeitig auch ein beruhigendes, denn Aibon sah ich nicht als Feind an. Vorausgesetzt, ich befand mich in der positiven Hälfte.
    Das Ruderhaus lag höher. Es erinnerte mich in seiner Form an einen Pfahlbau, weil es auf breiten Pfosten stand. Um es erreichen zu können, musste ich ein Brett überschreiten, das angelegt war wie eine schiefe Ebene und vor einer Tür endete.
    Ich trat sie auf.
    Ein Ruder war nicht vorhanden. Damals hatte man diese Speichenräder wohl noch nicht gekannt.
    Ich sah überhaupt nichts, was auf einen Steuermechanismus hingewiesen hätte. Durch eine offene Luke vorn strich der Wind und blies gegen mein Gesicht.
    Ich schaute auf das lange Bugspriet, an dem ebenfalls Segeltaue vertäut worden waren.
    Das Schiff schaukelte, es bewegte sich, denn es knarrte und ächzte, als würde es schwer ein- und ausatmen. Die Geister schienen in dem Holz der Planken zu hocken, auch innerhalb der Segel und Masten. Wer steuerte das Geisterschiff?
    Auf meinem Weg zum leeren Ruderhaus hatte ich eine Luke mittschiffs gesehen. Sie war wohl der einzige Zugang zum Bauch des Schiffes, und sie hatte einen Ring aus Eisen, in den ich die Finger meiner rechten Hand legte.
    Der Kraftaufwand war gering, die Luke ließ sich leicht öffnen. Aus der dunklen Tiefe strömte mir fauliger Geruch entgegen. Es gab dort kein Licht. Ich verließ mich auf meine Lampe und entdeckte den schmalen Niedergang, der von der Luke her in den Schiffsbauch führte.
    Die Stufen hielten meinem Gewicht stand, auch wenn sie sich bei der Belagerung leicht bogen.
    Ich tauchte unter.
    Es war schon ein komisches Gefühl, in die Tiefe zu steigen. Sie war so unheimlich, sie schluckte mich wie ein Raubtierrachen das Opfer. Kein Geräusch drang mir entgegen, alles schien hier eingeschlafen zu sein. Nur ich war existent.
    Und natürlich das Licht der Halogenleuchte, das als breiter Strahl durch den Schiffsbauch strich. Er war durch kein Schott abgedichtet, einfach ein breiter und langer, dunkler, leerer Raum, in dem sich niemand aufhielt.
    Ich hatte mit Skeletten oder vermoderten Leichen gerechnet, auch mit Ratten, die ihren Hunger an den Toten gestillt hatten. Das alles gab es nicht.
    Nur einen Gegenstand entdeckte ich, als das Licht der Lampe darüber hinwegstrich.
    Es war eine Kiste mit einer Figur darauf.
    Blitzschnell arbeitete mein Hirn.
    Wieder ein Gegenstand, den ich in der Mulde gesehen hatte.
    Es gab keinen Zweifel mehr.
    Ich hatte den Totengott gefunden!
    ***
    Mein Herz schlug schneller, ohne dass ich dagegen etwas hätte unternehmen können. Ich hielt den Atem an, schaute mich noch einmal um. Es gab keine Wache; der Totengott und sein Sarg standen mutterseelenallein im Bauch des Leichenschiffs.
    Unerklärlich - noch, wohlgemerkt. Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich dem neuen Ziel.
    Obwohl das Schiff schwankte, stand der alte Sarg wie festgeleimt.
    Auf ihm lag die Gestalt.
    Nicht der Totengott, sondern eine Nachbildung von ihm, die etwas Ägyptisches an sich hatte, denn diese Figur sah so aus wie diejenigen der Pharaonen, die aus Stein geformt auf den Oberteilen ihrer Särge Platz gefunden hatten.
    Ägypten und Aibon?
    Das passte nicht zusammen. Trotzdem waren alle Vorgänge, die sich auf der Welt abspielten,

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