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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko und der pensionierte Anwalt sahen es wenig später, als sie den hinteren Teil des Hauses betraten.
    Dort öffnete sich ihnen ein Anbau, ein herrlicher Wintergarten, ein kleiner Palast aus Glas.
    Beide Besucher zeigten sich beeindruckt. Man fühlte sich wie mitten in der Natur und war trotzdem geschützt.
    Sitzmöbel aus hellem Holz oder beigefarbenem Stein, bedeckt mit bunten Kissen, die weiche Farben zeigten und Motive, die ornamentartig ineinander liefen. Das helle Grün breiter und hoher Pflanzen gab den Kontrast. Auf einem viereckigen Tisch standen Tassen bereit sowie eine mit Tee gefüllte Kanne. Wer sich dort hinsetzen wollte, musste auf Sitzkissen Platz finden, was Horace F. Sinclair schwerer fiel als Suko.
    Natürlich waren auch hier die Kunstwerke vertreten. Eines fiel besonders auf und trug den Namen.
    »Der verhexte Spiegel«, wie Rami erklärte, weil ihm die interessierten Blicke der Besucher nicht entgangen waren.
    Es war ein dreieckiger Spiegel, bemalt mit lodernden goldenen Flammen. Vor ihm stand ein Schemel, über dem ein weiches Brokattuch lag, das sich vor dem Sitzmöbel wie eine Wasserlache ausbreitete.
    Auf dem Stoff lagen Federn, wiederum als Engelsflügel geformt. Man traf sie eben überall.
    »Ein Prunkstück«, erklärte Rami, »auf das wir besonders stolz sind.«
    »Und es ist unverkäuflich«, fügte Ray hinzu, während er den Tee einschenkte, der eine grüne Farbe hatte.
    »Schade«, murmelte Suko.
    »Wir werden sicherlich etwas für Sie finden. Davon bin ich überzeugt.« Rami lächelte und hob die schmale Tasse an, deren Rand ebenfalls ein Blattgoldstreifen zierte.
    Auch die beiden Besucher tranken. Horace F. Sinclair, der sich auskannte, was Tee betraf, hatte Mühe, das Verziehen des Gesichts zu unterdrücken, denn ihm war der Tee einfach zu bitter. Stattdessen nickte er und erkundigte sich, was das genau für ein Tee wäre.
    »Wir haben die Mischung selbst komponiert.« Stolz schwang in Rays Stimme mit. »Es hat Jahre gedauert, bis wir es schafften, dass die einzelne Ingredienzien perfekt zueinander passten. Wir finden, dass uns diese Komposition gelungen ist.«
    »Jaaa - nicht schlecht.«
    Auch Suko lobte den Tee, fragte dann nach den Lebensinhalten der beiden Künstler.
    »Wie meinen Sie das?« Ray schaute den Inspektor an.
    »Ich habe den Eindruck gewonnen, als wollten Sie beide neue Wege finden, um Grenzen zu überwinden. In dieser Welt bleiben, sie jedoch durchlässig machen, um Kontakt zu anderen zu finden. Zu fremden Reichen, zu fremden Welten…«
    Die beiden schauten sich bedeutungsvoll an. Für Suko ein Beweis, dass er sich auf der richtigen Fährte befand.
    »Ist es so?«
    Rami gab die Antwort. »In der Tat. Wir sind dabei, Geschichten zu erzählen. Dieses Haus ist eine Geschichte, eine Legende. Sie dürfen nicht vergessen, dass wir Kelten sind. Wir haben unsere Heimat Frankreich verlassen, um uns hier verwirklichen zu können. In unserem Blut wird das Wissen eines alten Volkes mittransportiert.«
    Suko nickte. »Das verstehe ich«, murmelte er. »Auch das Wissen der alten Druiden?«
    Die beiden blickten sich an, sie lächelten, doch ihre Augen waren wachsamer geworden.
    »Kennen Sie etwas davon?«
    »Das kann man sagen.«
    Ray hob eine Tasse an, trank aber nicht, sondern behielt sie in der Hand und fragte: »Was bitte?«
    »Aibon…?«
    Suko hatte den Namen bewusst ausgesprochen und wartete gespannt auf die Reaktion der Künstler, die nicht ausblieb.
    Sie ließen sich allerdings Zeit, tranken den Tee in kleinen Schlucken, lächelten hintersinnig und räusperten sich.
    »Ja, Aibon«, wiederholte Suko.
    Rami schaute nach draußen, als stünde dort die Antwort am Himmel. »Nicht jeder kennt das Paradies der Druiden. Wer darüber Bescheid weiß, muss schon zu den außergewöhnlichen Menschen zählen, finde ich.«
    »Die bei Ihnen beiden richtig sind«, erklärte Horace F. Sinclair. »So ist es doch - oder?«
    Die Künstler blieben zunächst stumm. Sie mussten nachdenken. Die Offenheit der beiden Besucher hatte sie aus dem Konzept gebracht. Nun musste improvisiert werden.
    Ray nickte seinem Partner zu, sodass der wieder das Wort übernehmen konnte. »Was wollen Sie hier bei uns? Sie sind bestimmt nicht gekommen, um einige Kunstwerke zu erwerben?«
    »Das sicherlich nicht.« Suko war ehrlich. »Vielleicht suchen wir eine Spur, einen Weg, der uns in das geheimnisvolle Land zwischen den Welten führt. Aibon ist nicht mehr untergetaucht, wie es einmal war. Es gibt heute mehr

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