0684 - Die falschen Itrinks
wie die Erbauer der siebzehn Schiffe. Also können sie von sich aus zu diesen auch keinen Kontakt haben.
Und die Schiffserbauer setzen ihre Technik auf den Planeten nicht ein. Denn würden sie das tun, hätten wir entsprechende Ortungsergebnisse erhalten."
„Damit haben Sie fraglos recht", stimmte ich zu.
„Entfernung zu den Feindschiffen beträgt zehn Millionen Kilometer", meldete der Orter Mikel Onnang.
„Fliegen Sie mit einem Zehntel der bisherigen Geschwindigkeit weiter, Eitringer", trug ich dem Piloten auf. „Wir werden eine Sonde vorausschicken. Mal sehen, was dann passiert."
„Ist das nicht ein zu großes Risiko?" gab Irmina zu bedenken.
Ich nickte.
„Ein kalkuliertes Risiko. Wenn die Sonde abgeschossen wird, dann wissen wir wenigstens, woran wir sind."
Ponell Eitringer schleuste die Sonde aus und steuerte sie mittels Fernlenkung auf die siebzehn Schiffe zu. Wir verfolgten den Weg der Sonde auf dem Ortungsbildschirm. Sie näherte sich den fremden Schiffen bis auf fünf hunderttausend Kilometer - und blieb unbehelligt.
Die Ortungsergebnisse, die wir von der Sonde erhielten, deckten sich mit unseren bisherigen Ergebnissen. Hinzu kam nur noch eine schwache Energieemission, die wir wegen der zu großen Entfernung und der Sonnenaktivität bisher nicht hatten anmessen können.
„Bringen Sie die Sonde in eine Umlaufbahn um die Raumschiffe", befahl ich Eitringer. „Ich glaube, wir können den Versuch wagen, auch mit den Space-Jets ganz nahe heranzugehen."
„Der Meinung bin ich auch", stimmte Gucky zu. „Zumindest bis in gute Reichweite für Teleporter." Er blickte mich fragend an.
„Oder möchtest du keinen Blick ins Innere der Schiffe werfen, Mike?"
„Doch", versicherte ich schmunzelnd. „Diese günstige Gelegenheit werde ich mir nicht entgehen lassen. Das Aussehen der Fremden würde mich brennend interessieren - allein schon deshalb, weil Zeus ein so großes Geheimnis daraus gemacht hat."
Ich befahl Mentro Kosum, das Steuer einem anderen zu übergeben und sich einsatzbereit zu machen.
Er sollte mit Ras Tschubai an Bord eines der Schiffe teleportieren.
Gucky und ich legten unsere Kampfanzüge an. Als wir den siebzehn Raumschiffen nahe genug waren, reichte mir der Mausbiber die Hand, um den für die Teleportation nötigen körperlichen Kontakt herzustellen.
Im nächsten Augenblick entmaterialisierten wir.
Ras Tschubai war zusammen mit Mentro-Kosum vor uns auf dem fremden Raumschiff eingetroffen, Gucky hatte sich an den Gedanken des Afro-Terraners orientiert. Die beiden trugen wie wir flugfähige Kampfanzüge.
„In welchem Teil des Schiffes befinden wir uns?" fragte ich.
„Im Vorschiff", antwortete Ras über Sprechfunk. „Ich habe angenommen, daß die wichtigsten Anlagen wie Steuerzentrale und Geschützstände in Bugnähe untergebracht sind."
„Besonders beeindruckt bin ich nicht", meinte Mentro Kosum.
Sein sommersprossiges Gesicht hinter der Klarsichtscheibe des Helms zeigte ein Grinsen, die rostrote Haarpracht hatte er, wie immer wenn er einen Raumhelm trug, auf seinem Haupt zu einem Knoten geschlungen. „Dies hier könnte ebensogut der Korridor zu den Toiletten sein."
In der Tat, der Korridor, in dem wir uns befanden, wies keine außergewöhnlichen Merkmale auf, die irgendwelche Rückschlüsse auf die Fremden zuließen. Er zog sich bogenförmig dahin und war nach links und rechts nur etwa zwanzig Meter einzublicken. Es schien sich um einen Ringkorridor zu handeln, der wahrscheinlich in Nähe der Schiffshülle rund um die Längsachse verlief. Die Wände waren glatt, die Decke lag fünf Meter über dem Boden. Zehn Meter von uns entfernt gab es ein ovales Schott, dessen größerer und vertikaler Durchmesser drei Meter betrug.
„Das Schiff ist verlassen", behauptete Gucky. „Es gibt kein lebendes Wesen - zumindest kein denkendes -an Bord. Dasselbe dürfte auf die anderen Schiffe zutreffen."
„Zumindest kommen auch von dort keine Gedankenimpulse", fügte Gucky nach einer Weile hinzu.
Diese Entdeckung kam nicht überraschend für mich, denn schon die Ergebnisse der Fernerkundung hatten darauf hingedeutet, daß die siebzehn Schiffe ohne Besatzung waren.
Eine andere Entdeckung war dagegen schon aufschlußreicher, wenn auch nicht unbedingt sensationell.
Ich aktivierte den Atmosphäre-Analysator an meinem Armgelenk und stellte fest: „Die Atmosphäre ist ein Sauerstoffgemisch und für Menschen gut verträglich. Dennoch rate ich davon ab, die Raumhelme zu öffnen. Wer weiß,
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