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0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Überraschungen noch auf uns warten.
    Sehen wir uns erst einmal um. Haltet die Strahler bereit. Wenn auch keine Lebewesen an Bord zu sein scheinen, besagt das nicht, daß wir nicht auf Widerstand stoßen könnten."
    „Stimmt", pflichtete mir Mentro Kosum bei. „Roboter denken nämlich nicht."
    Wir schalteten unsere Antigravaggregate ein und schwebten einen halben Meter über dem Boden durch den Korridor. Wir kamen an einer Reihe von Schotten vorbei, die wir jedoch unbeachtet ließen. Erst als wir den Ringkorridor einmal umrundet hatten, ohne irgendwelche Besonderheiten entdeckt zu haben, beschloß ich, durch das nächste Oval-Schott zum Schiffszentrum vorzudringen.
    Das Schott ließ sich manuell öffnen. An dem Öffnungsmechanismus zeigte es sich aber bereits, daß die Schiffserbauer nicht im engeren Sinne humanoid sein konnten.
    Der Drehgriff für das Schott war nicht für Menschenhände gedacht, sondern für feingliedrige Extremitäten.
    Es handelte sich um einen Kreuzgriff. Als Mentro Kosum probeweise daran drehte, konnte er den Kreuzgriff nur unter größer Anstrengung um etwa fünfundvierzig Grad drehen. Als ich ihm zu Hilfe kam, gelang es uns gemeinsam, den Kreuzgriff fast spielend zu drehen. Der Schott schwang auf.
    Daraus ließ sich leicht schließen, daß man vier Arme benötigte, um dieses Handrad zu betätigen. Also mußten die Schiffserbauer vierarmig sein.
    Wir kamen in einen Schaltraum. Er war quadratisch, mit einer Seitenlänge von fünfzehn Metern und reichte in der Höhe über zwei Etagen. Über die ganze Höhe der vier Wände waren Instrumente und Monitoren verteilt. Allerdings waren sie ohne Energie.
    Davor standen Kontursitze, die auf hydraulischen Gelenkarmen ruhten, so daß man mit ihnen bis zu den obersten Instrumenten in zehn Meter Höhe hinauffahren konnte.
    „Ob das die Kommandozentrale ist?" fragte Mentro Kosum zweifelnd.
    „Für so ein Riesenschiff wäre es eine zu mickrige Kommandozentrale", erwiderte Gucky. „Wahrscheinlicher handelt es sich um die Ortungszentrale, das Rechenzentrum oder den Geschützhauptleitstand ..."
    „... oder die Turnhalle", fügte Mentro Kosum hinzu. Er zwängte sich in einen der Kontursessel, was ihm nur mit Mühe gelang.
    Er stemmte sich ächzend wieder heraus. „Die Fremden müssen ein ausgesprochen schmales Gesäß haben."
    „Oder du hast zugenommen", warf Gucky ein.
    Ich betrachtete die Kontursessel genauer. Sie konnten den größten Aufschluß über das Aussehen der Fremden geben.
    Ras Tschubai machte Fotos für die wissenschaftliche Auswertung.
    Die Kontursessel waren gar nicht so schmal, wie Mentro Kosums Äußerung es vermuten ließ. In Höhe der Seitenlehnen waren sie mit etwas über einem Meter sogar recht breit. Nur lief der Fassungsraum der Sitzgelegenheit nach unten konisch zusammen.
    Das ließ den Schluß zu, daß der Unterleib der Fremden nach unten spitz zulief. Auch schienen ihre Beine recht kurz gebaut, denn die Sitzfläche lag nur knapp über dem Boden.
    Die Instrumente waren im Verhältnis dazu jedoch in ziemlicher Höhe angeordnet. Mentro Kosum konnte sie vom Sitz aus nur erreichen, wenn er sich kräftig streckte.
    Ergo: Die Fremden besaßen kurze Beine, lange Körper und womöglich auch längere Arme, wahrscheinlich deren vier.
    Für extrem lange Körper sprachen auch die hohen Rückenlehnen der Kontursitze. Ich stellte mit dem Multi-Tasterzirkel, wie ihn die Xenoan-thropologen verwendeten, Messungen am Sitz und den Instrumenten an und kam zu dem Ergebnis, daß die Fremden im Durchschnitt „etwa zwei Meter groß sein mußten, vielleicht sogar etwas.größer.
    Ras Tschubai machte eine Entdeckung, die uns weitere Aufschlüsse über die Fremden gab.
    „Seht euch die Armaturen an", forderte er uns auf. „Könnt ihr daran nichts Außergewöhnliches feststellen?"
    Wir kamen seinem Wunsch nach. Ich blickte auf eine Skala mit blitz-förmigem Meßzeiger und unbekannten Schriftzeichen.
    Lange konnte ich aber nicht hinsehen, dann verdoppelten sich die Schriftzeichen und wurden verschwommen. Ich wollte mir über die Augen wischen, stieß mit der Hand jedoch gegen das Panzerglas meines Raumhelms.
    „Da wird einem ja ganz schwindelig", erklärte Mentro Kosum.
    „Man braucht schon mehr als zwei Augen, um den Dopplereffekt der Armaturen ausschalten zu können."
    „Das ist nur bedingt richtig", erwiderte Ras Tschubai. „Wenn man das Polarisationsfilter vor die Sichtscheibe schiebt, kann man damit gut sehen."
    „Facettenaugen!" platzte

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