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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen, sie haben ihn verfolgt. Aber frage mich bitte nicht, wer sie gewesen sind.«
    »Bewohner von Rockwelt«
    »Das nehme ich sogar an.« Bill schaute den Hang hoch. »Eine seltsame Stadt, das kann ich nur immer wieder betonen. Die Menschen kommen mir vor, als würden sie schauspielern. Okay, sie leben, sie essen, sie trinken, aber in Wirklichkeit spielen sie nur etwas, das ihnen andere Kräfte vorgeben.«
    »Einen Verdacht hast du nicht?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wer gut und wer schlecht ist. Ich habe mich nur kurz in Rockwell aufgehalten und erlebt, daß die Leute froh waren, als ich ihnen erklärte, daß ich mich nur auf der Durchreise befinde. Gegen Fremde sind sie allergisch.«
    »Kann Rockwell von einem Fluch getroffen worden sein?«
    Bill hob die Schultern. »Das ist möglich, John. Wir werden es in den nächsten Stunden merken.«
    »Okay.« Ich warf einen letzten Blick auf den Monsterfuchs, der sich allmählich auflöste. Die letzten Reste rieselten knackend zusammen, und zurück blieb Staub.
    Wir stiefelten den Hang hoch. Das Wetter hatte sich gehalten. Es war aber frischer geworden. Die Luft besaß einen Schneegeruch. Für Ende März in dieser Gegend nicht ungewöhnlich.
    Noch schien die Sonne und verteilte ihren Glanz auf der Karosserie des roten Mercedes 300 SE. Bill war ein Autonarr und hatte sich gefreut, diesen Leihwagen zu bekommen, der in einer feuerroten Farbe glänzte. Mir wäre er zu auffällig gewesen, aber Bill bezahlte, und da konnte er sich aussuchen, was er wollte.
    Wir hatten den Highway verlassen und befanden uns in einer einsamen Gegend. Der Himmel war weit und hoch. Die ersten dunklen Abendwolken lagen wie flachgestreckte Gebilde unter dem hellen Blau. Die Luft roch so sauber, daß es schon ein Genuß war, sie einzuatmen.
    Bill lächelte, als er startete. »Eigentlich könnte man so in Urlaub fahren.«
    »Nicht schlecht.«
    »Donovan mochte die Gegend auch. Er hat sich ziemlich lange hier aufgehalten, aber er hat es nie geschafft, einen Kontakt zu den Bewohnern zu bekommen. Man hat ihn akzeptiert, das war auch alles. Freunde konnte er hier nicht gewinnen.«
    »Wollte er das denn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wir hatten den Highway erreicht, ließen einen Bus durch und rollten auf die glatte Fläche, die in eine Unendlichkeit zu strömen schien. Es war nicht mehr weit bis Rockwell. Wir rechneten mit einer lockeren Fahrt und auch damit, daß wir vor Sonnenuntergang dort eintreffen würden. Die hohen Berge grüßten mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Grüne Hänge erstreckten sich bis zu schroffen Kanten. Der Wald war gesund, wenigstens sah er so aus, und das Land lag in einer fast konservativen Stille.
    Unsere Gedanken aber drehten sich um das Ungeheuer. Ein Riesenfuchs, den es eigentlich nicht geben durfte. Er hatte Donovan regelrecht verschlungen.
    Kaum vorstellbar.
    Wir hatten die dunklen Brillen aufgesetzt, wir merkten, daß kaum Verkehr herrschte, anscheinend schien niemand nach Rockwell zu wollen.
    Es gab einen Sheriff, einen Aufpasser, den wir beide sehr bald zu sehen bekamen. Ob er unseretwegen die Sirene angestellt hatte, konnten wir nicht sagen, jedenfalls hörten wir das Wimmern hinter uns, und der Wagen verfolgte uns, kam auch näher.
    »Bist du zu schnellgefahren, Bill?«
    »Nein.«
    »Dann bin ich mal gespannt.«
    Bill grinste. »Wenn du den Sheriff meinst, kann ich dich beruhigen. Der vertreibt sich mit derartigen Spielchen seine Langeweile.«
    »Meinst du?«
    »Sicher.«
    Ich war nicht davon überzeugt und fragte weiter. »Kennt er dich eigentlich?«
    »Nicht daß ich wüßte. Ich habe mich ihm jedenfalls nicht vorgestellt, wenn du das meinst.«
    »Aber er könnte dich gesehen haben, als du kurz in Rockwell gewesen bist.«
    »Ist möglich.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    Der Wagen hatte uns überholt. Sein Fahrer war kaum zu erkennen, nur den großen Hut sahen wir.
    Das Fahrzeug setzte sich vor unseren Mercedes und wir sahen in Digitalschrift die Aufforderung »Follow me« aufleuchten.
    »Der will was von uns:« Bill grinste. »Ich muß doch mal überlegen, was ich getan habe.«
    »Löse dich in Luft auf.«
    »Und wer beschützt dich dann vor dem bösen Wolf?«
    »Eher vor dem bösen Fuchs«, murmelte ich und mußte grinsen, denn vor uns spielte sich eine Szene ab, die auch aus einem Film hätte stammen können.
    Der Sheriff hatte seinen Wagen verlassen. Wegen der Sonne trug er die dunkle Brille. Der Hut besaß eine breite Krempe. Vor dem Kinn baumelte eine Schnur aus

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