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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dafür, daß diese Mutation einen magischen Ursprung besaß. Entweder war sie so geboren oder derartig beeinflußt worden. Jedenfalls würde sie jetzt kein Unheil mehr anrichten.
    Bill klopfte seine Kleidung ab. Er kam auf mich zu. »Soll ich dir auf die Beine helfen, Alter?«
    »Das schaffe ich zur Not selbst.« Ich kam hoch und reinigte meine Kleidung ebenfalls.
    »Was sagst du?«
    Ich schaute auf den Kadaver. »Der klaut keine Gänse mehr.«
    Bill verzog die Lippen. »Vielleicht gibt es noch mehr von der Sorte. Oder andere?«
    »Meinst du?«
    »Ich rechne mit allem.« Er schaute zum Waldrand hin, aber da tat sich nichts mehr. Bill nickte. »Jedenfalls war das die Bestie, die Donovan gekillt hat.«
    »Er gab sie nicht wieder her.«
    »Leider.«
    »Und jetzt?«
    »Weiß ich auch nicht, John.« Er ging auf das gewaltige Tier zu und blieb neben ihm stehen. Ich nahm denselben Weg. Ich wollte sehen, ob und wie das Silber wirkte.
    Wo die Kugeln das Tier erwischt hatten, waren an den Einschußlöchern Brandspuren zu sehen, als wären Fell und Haut angesengt worden. Mit dem Fuß trat ich gegen die Stelle und konnte das Fleisch nach innen schieben. Da knackten einige Knochen, und gräulicher Staub sickerte nach innen. In dem steckte kein Leben mehr.
    Bill schaute zurück. Unser Wagen stand am Ende des Hügels. Wir hatten einen Mercedes genommen.
    »Schöne Überraschung, nicht?«
    »Kannst du wohl sagen.«
    Er hob die Schultern. »Jedenfalls habe ich dich nicht angelogen, als ich dir von dem Vorgang erzählte.«
    »Sonst wäre ich auch nicht mitgeflogen.«
    Ich hatte mir sicherheitshalber bei einem Freund Rückendeckung geholt, und zwar bei Abe Douglas, einem New Yorker G-man. Wir waren an der Ostküste zwischengelandet, die Zeit hatte ich genutzt, um mit Abe zu reden. Er kannte mich, er wußte über meine »Verdienste« auch in den Staaten, und seine Vorgesetzten waren ebenfalls informiert. Aus diesem Grunde hatte er uns einen Sonderausweis zukommen lassen, der uns zwar nicht als FBI-Agenten auswies, uns aber Tür und Tor öffnen würde, wenn es nötig war. Aber er hatte uns auch gewarnt und gemeint, daß im Westen die Uhren anders liefen. Da waren G-men aus den Großstädten nicht gerade gern gesehene Gäste. Aber das kannte ich alles. Beim Kampf gegen den Ku-Klux-Klan war uns dies drastisch vor Augen geführt worden.
    »Hast du Lust, den Wald zu durchsuchen, John?«
    »Nein.«
    »Aber du rechnest damit, daß es noch weitere Monster gibt?«
    »Natürlich.« Ich schnickte mit den Fingern. »Wie hieß der nette Ort noch, den wir besuchen sollten?«
    Bill grinste bissig. »Rockwell.«
    »Wir sollten uns nicht mehr zu lange hier aufhalten. Ich komme immer gern im Hellen an.«
    »Da sagst du was.«
    Bevor wir verschwanden, untersuchten wir den Kadaver des Monstrums, wobei mir noch immer nicht in den Kopf wollte, daß sich ein Tier derartig hatte verändern können.
    Von allein war das bestimmt nicht passiert. Etwas mußte dafür die Ursache gewesen sein. Es konnte nur Magie sein, obwohl ich auch an gewisse Gen-Experimente dachte, die vielleicht in eine falsche Richtung gelaufen waren.
    Was in diesen gefährlichen Hexenküchen kontrolliert und unkontrolliert alles erforscht wurde, konnte einem Menschen mehr als einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Was mit Blumen begonnen hatte, konnte sehr leicht in Bereiche führen, die für Mensch und Tier tödlich waren.
    Meine Gedanken irrten von dieser Theorie weg, nein, ich glaubte irgendwie nicht daran. Dagegen sprachen die Veränderungen, die unsere Silberkugeln herbeigeführt hatten. Das Zusammensinken der Knochen, die Staubwolken, die Ascheteilchen, all das ließ darauf schließen, daß die Verwandlung auf einer magischen Basis beruhte.
    Bill sagte: »Vorhin habe ich mir gewünscht, meine goldene Pistole zu haben.«
    Ich winkte ab. »Es hat doch auch so geklappt.«
    »Das schon. Wer weiß, was uns noch bevorsteht. Es war erst der Beginn, mein Freund.«
    »Du hast keine weiteren Monstren gesehen?«
    Bill schüttelte heftig den Kopf. »Wie sollte ich auch? Ich habe hier gehockt und darauf gewartet, daß sich eines der Ungeheuer zeigte. Das ist auch geschehen.«
    »Um noch mal auf Donovan zu kommen. Konnte er nichts über die Hintergründe sagen?«
    Bill saugte die Luft durch die Nase ein. »Möglicherweise schon, das will ich gar nicht abstreiten, aber er hat die Dinge für sich behalten, und er hat sich dabei einen Schritt zu weit vorgewagt. Sie sind ihm auf die Spur

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