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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie hatten die schwarze Flagge gehißt, ihre Kanonen auf den Frachter gerichtet und die Aufgabe gefordert.
    Und waren damit in die Falle gelaufen.
    Seneca selbst hatte die weiße Flagge geschwenkt - und als er sie gesenkt hatte, war es das Signal für seine Männer gewesen, die Verkleidungen von den längst geladenen und ausgerichteten Geschützen zu reißen und zu feuern.
    Und dann hatten sie das Piratenschiff geentert.
    Hatten die Beute übernommen, welche die Piraten vorher bei anderen gemacht hatten, und sie dann zu den Fischen geschickt.
    Diese Beute war wirklich sehenswert.
    Seneca grinste. Asmodis, sein Vater, hatte ihm den Tipp gegeben. Die Piraten hatten vorher ein Schiff überfallen, das einen gewaltigen Schatz nach Europa bringen sollte. Gold und Silber, kunstvolle goldene Skulpturen und Masken… unschätzbare Werte.
    Aber nicht nur des edlen Materials wegen. In diesen Skulpturen und Masken steckte Magie!
    Steckte ein Tor…
    Weder die Spanier, die sich als Plünderer und Diebe gezeigt hatten, noch die Piraten ahnten etwas davon. Und unter anderen Umständen hätte es Seneca nicht einmal interessiert, was es mit dieser ganzen Sache auf sich hatte. Aber Asmodis gab ihm den Tipp, sich darum zu kümmern und diesen Schatz sicherzustellen, damit er nicht endgültig in spanische oder englische, also in jedem Fall christliche Hände fiel.
    Denn wenn die Fragmente des Schatzes in der richtigen Weise zusammengefügt wurden, bildete sich eben jenes Tor, von dem Seneca erst heute wusste, wohin es führte. Sicher hatten nicht einmal die Indios, denen die Spanier das Gold geklaut hatten, geahnt, was sie da vor sich hatten.
    Asmodis hatte es gewußt. Deshalb hatte er seinem Sohn den Tipp gegeben.
    Aber Senecas Schiff war danach auch nicht mehr seit weit gekommen. Auf dem dämonischen Schatz lag offenbar ein Fluch. Seneca haßte seinen Vater heute noch dafür, dass der ihm nichts davon verraten hatte. Aber auch wenn die Indio-Priester vermutlich nicht gewußt hatten, was jene goldenen Skulpturen und Artefakte möglich machen konnten, besaßen sie aber wohl einen guten Draht zum Dämonenreich.
    Und ein ihnen wohlgesonnener Dämon hatte Senecas Schiff versenkt.
    Sonst hätte es vielleicht die Spanier oder Engländer erwischt. Aber als der Xull angriff, waren Gold und Silber an Bord von Senecas Frachter gewesen. Und keiner der Mannschaft hatte überlebt. Nur er selbst.
    Der Dämon, dieses riesige entsetzliche Ungeheuer, hatte ihn am Leben gelassen. Weil du der Sohn des Asmodis bist, hatte er gesagt.
    Seneca war ihm dafür nicht dankbar. Er war längst darauf vorbereitet gewesen, im Todesfall nach Avalon zu gehen und wiederbelebt zu werden. Aber das war nicht nötig gewesen. Der im Wasser hausende Dämon hatte ihn gedemütigt, indem er ihn verschont hatte.
    Seit mehr als 300 Jahren sann Seneca darauf, jenen Schatz zurückzuholen und den Dämon zu bestrafen. Aber er war bisher nie dazu gekommen. Lange Zeit hatte er sogar nicht einmal mehr daran gedacht. Aber jetzt war es soweit.
    Er war hier, um sich zu holen, was er sich damals erkämpft hatte.
    Und um überhaupt herauszufinden, was es mit der Magie dieses Schatzes auf sich hatte. Warum war Asmodis damals so daran gelegen gewesen, dass er den Piraten diese Beute abjagte?
    Jetzt und hier hatte er die Möglichkeit, es herauszufinden. Mit Hilfe seiner Verbündeten…
    Sie unterstützten ihn. Auch wenn er ihnen nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.
    Sie wussten, dass das Schiff um 1690 herum hier gesunken war. Er hatte ihnen gesagt, dass er selbst nicht an Bord gewesen war.
    Denn sie wussten, dass der heutige Robert Tendyke, der Mann mit den vielen Leben und den vielen Identitäten, um 1690 herum der holländische Reeder Robert van Dyke gewesen war.
    Aber er war selbst der Kapitän dieses als Frachter getarnten Kaperschiffs gewesen.
    Warum jedoch sollte er es ihnen auf die Nase binden?
    Sie wussten doch so vieles nicht von dem heutigen Ty Seneca, dem Mann mit den vielen Leben und den vielen Identitäten.
    ***
    Seneca fragte sich, ob der Dämon ihn überhaupt wiedererkannte.
    Es war viel Zeit vergangen, etwa 310 Jahre. Das war auch für eine Riesenfeuerqualle wie den Xull eine verdammt lange Zeit. Seneca selbst konnte sich erst jetzt wieder an den Namen des Dämons erinnern.
    Er ging tiefer.
    Nach einer Weile wusste er, dass er hier richtig war. Er hatte sich einfach leiten lassen… und da waren sie.
    Die, deren körperliches Leben einst erlöschen musste, aber deren Seelen

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