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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glaube... ich glaube", sagte er völlig verwirrt, „daß ich mich geirrt habe."
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen.
     
    *
     
    Eine Zeitlang standen die vier Männer ratlos im Korridor.
    Mervan spürte instinktiv, daß etwas Entscheidendes geschehen war.
    „Es wird am besten sein, wenn wir unsere Suche nach Sauerstoffvorräten fortsetzen", sagte Mervan schließlich.
    „Fronchie verhält sich jetzt vielleicht neutral, aber das bedeutet noch lange nicht, daß er uns helfen wird."
    Plötzlich tauchte Fronchie am Ende des Korridors auf.
    „Da ist er wieder!" rief Amun alarmiert. „Er hält irgend etwas in den Händen."
    „Eine Waffe!" schrie Abartes. Er riß seinen Thermostrahler heraus und zielte auf den Läufer.
    Mervan war mit einem Satz bei ihm und drückte ihm den Arm nach unten.
    „Lassen Sie mich!" Abartes machte sich gewaltsam frei. „Wollen Sie warten, bis ein Unglück passiert?"
    Er hob die Waffe erneut. Inzwischen war Fronchie so nahe herangekommen, daß Mervan sich von der Harmlosigkeit des Gegenstandes in den Händen des Mahsackeners überzeugen konnte. Fronchie schleppte eine Art Buch heran. Auch Abartes mußte das erkennen. Trotzdem zielte der Lemur-Technohistoriker auf das kleine Wesen.
    Mervan studierte den Ausdruck in Abartes' Gesicht und begriff, daß der andere jeden Augenblick schießen konnte.
    Er schlug mit der Handkante gegen Abartes' Unterarm. Der Thermostrahler polterte auf den Boden. Wutentbrannt fuhr Abartes herum und wollte sich auf Mervan stürzen.
    „Aufhören!" sagte Greimoon in diesem Moment. „Er bringt uns ein Buch oder etwas Ähnliches."
    Abartes holte tief Atem, dann wandte er sich von Mervan ab und bückte sich nach seiner Waffe.
    Fronchie schien nicht zu begreifen, was sich ereignet hatte.
    Er überreichte Mervan den Gegenstand, den Abartes für eine Waffe gehalten hatte. Es war ein Bündel lemurischer Schriftfolien.
    „Ich war in der Zentrale", sagte er. „Dort habe ich das gefunden.
    Eines der Besatzungsmitglieder hatte offenbar noch Gelegenheit, eine kurze Botschaft aufzuschreiben. Sie steht auf der oberen Folie."
    Mervan nahm die obere Folie heraus. Die Schrift war mit zittriger Hand auf die Folie gebracht worden.
    „Hier", sagte er und gab die Folie an Abartes weiter. „Lesen Sie."
    Der untersetzte Mann nahm das Blatt entgegen.
    „Ein schrecklicher Abstrahlschock", las er leise. „Wir werden alle sterben, wenn..."
    „Das ist alles", sagte Greimoon, der ihm über die Schulter geblickt hatte. „Es besteht kein Zweifel an der Echtheit dieser Nachricht.
    Der Schreiber muß eine besonders starke Konstitution besessen haben, sonst hätte er diese wenigen Worte nicht niederschreiben können."
    „Ich vermutete von Anfang an, daß die Lemurer Opfer eines Abstrahlschocks geworden sind", sagte Mervan. „Wir haben uns darüber unterhalten. Ich frage mich nur, warum wir nicht ein ähnliches Schicksal erlitten haben."
    „Dafür kann es verschiedene Erklärungen geben", meinte Abartes.
    „Bis zur Klärung dieser Dinge sollten wir froh sein, daß wir noch am Leben sind."
    „Ich habe mich getäuscht", krächzte Fronchie niedergeschlagen. „Es tut mir leid. Ich gestehe, daß ich versucht hätte, euch zu töten."
    „In einer solchen Situation kann sich jeder einmal täuschen", sagte Greimoon mit einem Seitenblick auf Abartes.
     
    *
     
    Fronchie erwies sich als guter Kenner des lemurischen Großkampfschiffs. Er führte die vier Terraner in die wichtigsten Räume, zeigte ihnen alle Anlagen und die Hangars. Danach führte er sie zu den noch völlig intakten Vorratslagern, wo sie ihre Sauerstoffaggregate auffüllen konnten.
    Wahrscheinlich, überlegte Greimoon, hätten sie bis zu ihrem Lebensende in diesem Schiff wohnen können, ohne daß ihnen die Vorräte ausgegangen wären. Es gab mehr als genügend Nahrungskonzentrate, Wasser und Atemluft.
    Greimoon wußte aber auch, daß ein solches Leben schon nach kurzer Zeit zu schweren psychischen Störungen geführt hätte.
    Selbstmordversuche wären die Folge gewesen.
    Mervan schien sich ebenfalls Sorgen zu machen, denn nach einer kurzen Ruhepause diskutierte er mit seinen drei Begleitern darüber, was sie jetzt unternehmen konnten.
    Fronchie war bei dem Gespräch zugegen.
    „Hier in diesem Gebiet sind wir halbwegs sicher", sagte Mervan.
    „Wir können ein Beiboot ausrüsten und zwischen den Einheiten der lemurischen Flotte hin und her fliegen. Auf die Dauer würde uns das jedoch ebenso wenig befriedigen wie der

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