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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgetaucht!
    Mascotsch blickte gedankenverloren in den Mahlstrom hinaus.
    Woher mochten diese vier Wesen kommen? Wer hatte sie geschickt und welchen Auftrag besaßen sie?
    Alles deutete darauf hin, daß sie dem gleichen Volk angehörten, wie die toten Besatzungsmitglieder der zweiundzwanzigtausend stählernen Kugeln. Hatten die Fremden endlich, nach so langer Zeit ihre Flotte gefunden?
    Wie würden sie reagieren, wenn sie feststellen mußten, daß siebzehn ihrer Schiffe besetzt waren?
    Von all diesen Fragen fühlte Mascotsch sich nicht bedrängt. Er faßte diese Überlegungen als Gedankenspielereien auf.
    Die Artmaccs hatten nicht mehr zu verlieren.
    Was konnte ihnen im Grunde genommen schon passieren?
    Ihr Ende konnte schneller herbeigeführt werden. Das würde nur jene beunruhigen, die sich über die Lage der Artmaccs nicht im Klaren waren.
    Also der weitaus größte Teil seines Volkes, dachte Mascotsch ironisch.
    Schließlich konnte nicht völlig ausgeschlossen werden, daß das Auftauchen der Fremden positive Folgen für die Artmaccs haben würde. Vielleicht wurden sie von den Ankömmlingen in der Handhabung ihrer Technik unterrichtet. Wenn die Artmaccs lernen konnten, mit den Beibooten der stählernen Kugeln umzugehen, bestand wieder Hoffnung für die Zukunft.
    Während Mascotsch nachdachte, ereignete sich im Raum zwischen den beiden Schiffen ein weiterer Zwischenfall. Der Antrieb eines Raumanzugs fiel aus, so daß der Träger des defekten Geräts von anderen Artmaccs gerettet werden mußte.
    Mascotsch ließ den Mann zurückbringen. Er rechnete damit, daß es beim Übersetzen auf das andere Kugelschiff zu weiteren Ausfällen kommen würde. Sollte es zu einer Auseinandersetzung mit den Fremden kommen, war Mascotsch trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit seiner Gruppe nicht mit Siegeszuversicht erfüllt.
    Fast alle Artmaccs trugen Waffen, aber sie konnten nicht richtig damit umgehen.
    Für den Fall eines Kampfes rechnete Mascotsch mit hohen Verlusten.
    Als alle Artmaccs im Schiff waren, ließ Mascotsch die Schleusen schließen und begab sich in den Schaltraum. Im Vergleich zu den stählernen Kugeln wirkte das Artmaccschiff geradezu winzig.
    Es war ein Kasten von zweihundert Metern Länge und einem Querschnitt von zehn mal zehn Meter. Es hatte eine Zeit gegeben, da Mascotsch die Einfachheit artmaccischer Technik verflucht hatte - inzwischen jedoch war er dankbar dafür. Nicht auszudenken, vor welchen Problemen sein Volk jetzt stehen würde, wenn die eigenen Schiffe die komplizierten Anlagen der stählernen Kugeln besessen hätten.
    Im Schaltraum waren drei technisch geschulte Artmaccs anwesend: Grotsch, Nerisotsch und Ab-Aratsch. Von ihnen war nur Grotsch in der Lage, sein Wissen variabel einzusetzen, während die beiden anderen lediglich stumpfsinnig alles in die Tat umsetzten, was man sie einmal gelehrt hatte.
    Mascotsch seufzte.
    Schon in der Auswahl der Techniker begannen die Fehler.
    Taccatsch, der die Techniker auswählen mußte, sorgte dafür, daß es sich jeweils um nicht besonders intelligente Artmaccs handelte, denn er fürchtete, ein technisch Gebildeter könnte sich zu einem Konkurrenten entwickeln. Bei Grotsch hatte er sich jedoch getäuscht. Der träumerisch veranlagte junge Mann hatte schnell einen sicheren Instinkt für die Technik entwickelt.
    Mascotsch hatte erlebt, wie Grotsch Schaltanlagen auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hatte. Das war nach den Gesetzen der Artmaccs verboten, aber Mascotsch hatte nicht eingegriffen, denn Männer wie Grotsch konnten mit ihren Interessen die Lebenserwartung aller Artmaccs vergrößern.
    „Wir fliegen zu dem Schiff, in dem die vier Fremden entdeckt wurden", ordnete Mascotsch an. „Grotsch, Sie übernehmen die Navigation, die beiden anderen kontrollieren die Instrumente. Ich werde mich um die Ortung kümmern."
    Das Schiff, das von Taccatsch als Hauptsitz gewählt worden war, blieb hinter ihnen zurück.
    Mascotsch blickte auf die Bildschirme. Er war schon sehr oft durch den Mahlstrom geflogen, aber das Ungewisse Licht und der Anblick der Energiewirbel beunruhigten ihn immer wieder.
    Das war nicht der Weltraum, wie er in den Überlieferungen der Artmaccs geschildert wurde.
    Mascotsch hatte die Hoffnung, den freien Weltraum einmal mit eigenen Augen sehen zu können, längst aufgegeben.
    Niemand wußte, welche Ausdehnung der Mahlstrom besaß.
    Natürlich hatten die alten Artmaccs nach ihrer Versetzung Expeditionen ausgerüstet, um den Mahlstrom zu

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