Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erforschen und seine Grenzen zu ermessen. Keines der damals ausgeschickten Schiffe war je zurückgekommen, so daß die Imperatoren schließlich solche Reisen verboten hatten.
    Sobald er die Nähe des Todes spüren würde, wollte Mascotsch dieses Gebiet verlassen und zu einer neuen Expedition aufbrechen. Männer wie Grotsch würden ihn begleiten, davon war er überzeugt, obwohl er noch mit niemanden über seine Pläne gesprochen hatte.
    Der Flug der Artmaccs durch den Weltraum verlief schweigend.
    Mascotsch beobachtete die Kontrollen, während Grotsch das Schiff steuerte.
    „Da ist es!" sagte Mascotsch schwer. Er schaltete die Ortungsgeräte ab, sie wurden nicht mehr gebraucht. Dann sagte er in seinen Helmlautsprecher: „Haltet euch bereit. Sobald Grotsch unser Schiff neben einer Schleuse verankert hat, wechseln wir in die stählerne Kugel über, um die vier Fremden gefangenzunehmen."
    Er verließ den Schaltraum und begab sich zur Schleuse. Im Korridor warteten seine Begleiter.
    „Steckt die Waffen weg!" befahl Mascotsch ärgerlich. „Noch ist kein Gegner zu sehen. Es kann sein, daß die Fremden das Schiff längst wieder verlassen haben. Aber wenn sie noch an Bord sind, wird es nicht einfach sein, sie zu finden und festzusetzen."
    Er drängte sich an seinen Artgenossen vorbei bis zur Schleuse.
    Dann nahm er Helmfunkverbindung zu Grotsch auf.
    „Können wir aussteigen?"
    „Ja", sagte Grotsch. „Ich komme jetzt nach hinten."
    „Nein!" befahl Mascotsch. „Du bleibst an Bord, mein Junge. Ich wünsche nicht, daß du in die Kämpfe verwickelt wirst."
    Er wollte nicht, daß Grotsch etwas zustieß. Grotsch war ein Teil einer unrealistischen Hoffnung - aber immerhin, er war es wert, daß man ihn zu schonen versuchte.
    Und er selbst? überlegte der Artmacc.
    Er hätte hier an Bord des Schiffes bleiben und abwarten können, was die anderen erreichten. Doch das war nicht seine Art.
    Den Umstand, daß er von allen Artmaccs fast noch mehr als der Imperator respektiert wurde, verdankte er der Tatsache, daß er sich vieler Dinge persönlich annahm und niemals ein Risiko scheute.
    Die Schleuse öffnete sich.
    „Kommt!" sagte Mascotsch.
    Als er sich umblickte, hatten einige Artmaccs bereits wieder die Waffen in den Händen.
    Manchmal kamen ihm die Mitglieder seines Volkes wie Fremde vor.
     
    *
     
    Die Fremdartigkeit der Umgebung, Müdigkeit und Verzweiflung drohten Tessen Amun zu überwältigen. Er wünschte, seine Begleiter hätten ihn besser verstanden. Sie nahmen weder Rücksicht auf seinen Zustand noch auf seine Gefühle. Vielleicht war Mervan in der Lage, ihn zu verstehen, aber der Mathelogiker war zu sehr mit ihren allgemeinen Problemen beschäftigt.
    Amun fühlte sich zurückgesetzt und ungerecht behandelt. Was konnte er dafür, wenn er psychisch nicht so widerstandsfähig war wie die drei anderen.
    Abartes, dieser Rohling, ließ durch jede Geste, jeden Blick und jedes Wort erkennen, was er von Amun hielt.
    Amun wünschte, es wäre mit einem Schlag alles vorbei gewesen. Daß sie Sauerstoff gefunden und ihre Vorräte aufgefrischt hatten, machte ihn ebenfalls nicht glücklich, denn er sah darin nichts anderes als eine Verlängerung seiner Qualen.
    „Welche Vorschläge haben Sie zu machen, Amun?" fragte Mervan gerade. „Amun! Hören Sie überhaupt zu?"
    Amun blickte hoch. Seit geraumer Zeit diskutierten die drei anderen über die Möglichkeit, ein Beiboot des lemurischen Großkampfschiffes klarzumachen und damit durch den Mahlstrom zu fliegen.
    Wozu? fragte sich Amun.
    „Sie scheinen von unseren Vorschlägen nicht besonders begeistert zu sein!" stellte Greimoon fest. „Haben Sie eine eigene Idee, was wir unternehmen sollten?"
    „Er hat keine Ideen, sondern Furcht, das sehen Sie doch!"
    sagte Abartes. „Er wird das tun, was wir beschließen."
    Amun war sich darüber im Klaren, daß er nur das personifizierte, was Abartes an sich selbst verachtete, aber diese Erkenntnis half ihm nicht dabei, die Situation sachlich zu beurteilen. Er fühlte sich von Abartes ungerecht behandelt.
    Unwillkürlich wartete er darauf, daß Mervan eingreifen würde.
    Der Mathelogiker war jedoch ausschließlich auf ihre Pläne konzentriert.
    „Wir müssen herausfinden, welche Ausdehnung dieser Mahlstrom hat", sagte er. „Nur außerhalb dieses Sektors haben wir Orientierungsmöglichkeiten. Trotzdem wollen wir nichts unversucht lassen. Wir werden uns von Fronchie jetzt in das Observatorium des Schiffes führen lassen. Vielleicht können wir

Weitere Kostenlose Bücher