Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ironisch.
    Mervan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Wir werden es wissen", sagte er zuversichtlich. „Wenn wir Glück haben, bringen die Fremden uns aus diesem Raumsektor.
    Unsere Lage ist nicht mehr so verzweifelt wie seither."
    Er konnte nicht ahnen, daß die Fremden, mit deren Hilfe er rechnete, sich in einer ähnlich verzweifelten Lage befanden wie er und seine Begleiter. Und das seit Jahrtausenden.
     
    *
     
    „Entweder haben sie das Schiff längst wieder verlassen, oder sie haben sich versteckt", sagte Tyvratsch, einer von Mascotschs Begleitern. „Ihre Spuren sind überall, aber sie selbst können wir nicht finden."
    Seine Worte waren der Ausdruck für die zunehmende Gereiztheit unter den Artmaccs. Da Mascotsch ständig mit den anderen Gruppen über Helmfunk in Verbindung stand, wußte er, daß es dort genauso aussah. Die Männer, die in das für eine Besiedlung neu ausgewählte Schiff gekommen waren, standen seit ihrem Aufbruch von Taccatschs Schiff unter Anspannung. Sie brauchten endlich ein Ventil, um die aufgestauten Gefühle loszuwerden.
    Im Augenblick war auch Mascotsch ratlos. Er hätte die Suche abbrechen können, doch dann wäre er unverrichteter Dinge zu Taccatsch zurückgekehrt. Dieser war in solchen Fällen unberechenbar. In seiner Enttäuschung hätte Taccatsch sich vielleicht zu einer Kurzschlußhandlung hinreißen lassen. Dieser Gefahr wollte Mascotsch sich nicht aussetzen.
    „Wir verschärfen die Suche!" rief er. „Alle kleineren Gänge und Räume werden abgesucht. Seht in alle Hohlräume, die als Versteck in Frage kommen."
    Früher - auch das wußte Mascotsch aus den Büchern - hatten die Artmaccs Peil- und Spürgeräte besessen, die die Auffindung der Eindringlinge erleichtert hätten.
    Vielleicht befanden sich an Bord der artmaccischen Schiffe auch heute noch solche Geräte, aber niemand wußte, wie sie aussahen oder wie man sie bedienen mußte.
    Wir haben unser Erbe verspielt! dachte Mascotsch traurig.
    Seine Begleiter ahnten nicht, was in ihm vorging. Sie machten sich auch wahrscheinlich keine Gedanken darüber. Die Sorglosigkeit, mit der fast alle Artmaccs einschließlich des Imperators lebten, trug viel zur ständigen Verschlechterung ihrer Lage bei.
    Mascotsch bezweifelte, ob sein Volk überhaupt noch wachzurütteln war.
    „Wir haben einen Platz gefunden, wo sich besonders viele Spuren befinden", meinte der Anführer einer anderen Gruppe.
    „Wir sind im großen Labor. Hier wurde offenbar alles gründlich untersucht."
    Einen Augenblick war Stille, dann stieß der Mann, der gerade gesprochen hatte, einen überraschten Ruf aus.
    „Es sieht so aus, als wäre ein fünftes Wesen zu der Gruppe der Fremden gestoßen", berichtete er aufgeregt.
    „Wie kommen Sie darauf?" wollte Mascotsch wissen.
    „Neben den vier einheitlichen Spuren haben wir eine fünfte gesehen, die völlig anders aussieht."
    „Führt sie von draußen ins Labor?"
    „Das ist nicht genau festzustellen, aber ich würde sagen, daß sie im Labor beginnt und von da in das Schiff führt!"
    Mascotsch dachte eine Zeitlang über diese Information nach.
    Wenn die Artmaccs im Labor sich nicht täuschten, mußten die vier Fremden im Labor mit jemand Kontakt aufgenommen haben, der dort die ganze Zeit gewartet hatte.
    Wie lange schon?
    „Was halten Sie davon?" fragte einer von Mascotschs Begleitern.
    „Es ist rätselhaft", sagte Mascotsch. „Ich kann keine Zusammenhänge erkennen und habe auch keine Erklärung. Aber wir werden bald erfahren, was im Labor geschehen ist."
    Gab es eine dritte Gruppe?
    Das würde die Lage komplizieren, überlegte Mascotsch.
    „Gibt es im Labor Anzeichen für einen Kampf?" fragte er.
    „Nein, überhaupt nicht."
    „Also sind die vier Fremden und ihr neuer Begleiter Verbündete", sagte Mascotsch mehr zu sich selbst. Er begriff, welche Wirkung diese Worte unter Umständen auf seine Begleiter haben konnten und fügte hastig hinzu: „Aber das ist nur eine vage Vermutung. Außerdem ist es völlig gleichgültig, ob wir es mit vier oder fünf Gegnern zu tun haben."
    Noch während er sprach, war am anderen Ende des Ganges eine schlanke und aufrecht stehende Gestalt aufgetaucht.
    Mascotsch bemerkte sie erst jetzt, als er den Kopf hob.
    Um ihn herum standen seine Begleiter und warteten, daß er irgend etwas unternehmen würde.
    „Alles hierher!" rief er in seinen Helmlautsprecher. „Wir haben sie gefunden."
    Das war eine Übertreibung, denn sie hatten erst einen der Fremden gesehen.
    Und dieser

Weitere Kostenlose Bücher