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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair. Aber das ist nicht mehr dein Problem. Du nimmst dein Wissen mit ins Grab, und dich holt niemand mehr zurück.«
    Er meinte es ernst. Ich hatte ihn auch nicht so ablenken können, dass er seine Wachsamkeit verlor.
    »Und wozu das alles?«, fragte ich. »Was steckt dahinter?«
    »Ich kenne seine Pläne nicht.«
    »Aber er ist hier.«
    »Klar.«
    »Wo denn?«
    »Wir haben ihm eine Unterkunft gegeben. Unser Office hat auch einen Keller für besonders schwere Fälle. Der ist zu seiner Heimat geworden. Da haben wir ihn versteckt. Schön, nicht?«
    »Ich kann mir was Besseres vorstellen.«
    Er hob die Schultern.
    Gleichzeitig sah ich den Schatten. Er war groß, und er bewegte sich hinter dem Deputy. Ich glaubte nicht daran, dass da ein Mensch heranschlich, denn der ging nicht auf Händen und Füßen und hatte auch nicht diese gewaltigen Ausmaße.
    Es war der Hund!
    Schon einmal hatte ich ihn gesehen, als wir zwischen den Felsen standen, kurz bevor wir zum Haus der Witwe gefahren waren. Da hatte er uns nichts getan, sondern uns nur durch seine Anwesenheit einen leichten Schrecken eingejagt.
    Dass er sich trotz seiner Größe so lautlos bewegen konnte, war schon ungewöhnlich. Und er schlich von hinten auf den Mann zu. Nur ein leises Schaben oder Knacken verriet seine Anwesenheit.
    Das hörte auch der Deputy. Ich sah, wie er sich versteifte, sich aber nicht traute, sich umzudrehen.
    Dabei rechnete ich damit, dass er jeden Moment abdrücken konnte. Ich wollte ihn noch hinhalten und flüsterte ihm zu: »Hinter dir ist jemand…«
    »Ja - vielleicht…«
    »Der Hund!«
    Meine Antwort hatte ihn etwas irritiert. Ich erkannte es daran, wie er seine Stirn in Falten legte. Er wusste nicht, ob er sich umschauen sollte, und meine Sicherheit machte ihn unsicher.
    Hoffentlich schoss er nicht, aber das Risiko musste ich eingehen. Es ist auch nicht jedermanns Sache, auf einen Menschen zu schießen, der seine Arme halb erhoben hat.
    Ich provozierte ihn mit leisen Worten. »Er kommt näher, Deputy. Fast hat er dich erreicht.«
    »Der Hund tut mir nichts!«
    »Hoffentlich.« Ich lächelte, auch wenn es mir schwer fiel. »Aber bist du dir da hundertprozentig sicher?« Jetzt goss ich Öl in die Flammen.
    »Hör auf!«
    »Bitte, ich…«
    »Halt dein Maul!«
    Er wollte Ruhe haben. Klar, er musste sich ja auf die Geräusche konzentrieren, das leise Tappen der Pfoten, das geheimnisvolle Rascheln im Hintergrund…
    Ich hoffte nur, dass der riesige Vierbeiner noch näher an ihn herankam, ihn vielleicht anstieß, zur Seite rammte und…
    Das heiser klingende Knurren fauchte heran wie eine Drohung und ließ uns beide erstarren.
    Es war zu dunkel, um bei dem Deputy eine Gänsehaut sehen zu können, ich rechnete aber stark damit, dass er eine bekommen hatte. Die Situation war ihm über den Kopf gewachsen. Er gehörte zu den Menschen, die Befehle entgegennahmen und froh darüber waren, dass sie nicht allein entscheiden mussten.
    Jetzt stand er allein.
    Ich trieb es noch weiter auf die Spitze. »Wenn du schießt, könnte ihn der Knall erschrecken. Überlege es genau. Oder kennst du die Reaktionen der Riesentiere? Bist du so mit ihnen vertraut?«
    Er fluchte leise. Die Lage spitzte sich zu. Sie würde ihn überrollen.
    Der Riesenhund hob den Schädel.
    Hinter dem Deputy leuchteten seine Augen wie kalte Diamanten, die jemand in die Luft geschleudert hatte. Es war ein böser Blick, ich roch förmlich die Gewalt.
    »Geh lieber weg!«
    »Hör auf, Sinclair. Du willst mich hier nerven. Ich weiß, dass jemand hinter mir ist.«
    »Es ist der Hund. Kannst du ihn nicht riechen?«
    Der Deputy atmete heftig. Er zögerte noch, und ich warnte ihn auch nicht, als der Riesenhund plötzlich vorsprang, auf den Rücken des Mannes zu.
    Ich flog zur Seite, denn ich hatte mich darauf einrichten können. Hart landete ich am Boden, rollte mich über die rechte Schulter zur Seite und auf den Buschrand zu.
    Dabei zog ich meine Waffe.
    Ein Schuss donnerte auf. Für eine Sekunde sah ich die Flamme vor der Mündung. Sie schimmerte blaurot, dann hackte die Ladung in den Boden, denn der harte Stoß des Hundes hatte den Deputy nach vorn geschleudert. In einem Reflex hatte er zwar noch abdrücken können, die Mündung dabei aber schon so schräg gehalten, dass der Schrot nur in den Boden prasselte und mir nichts tat.
    In das Echo mischte sich der Schrei des Mannes. Er klang verzweifelt, und der Hund hockte auf dem Rücken des Deputys wie ein mächtiger Klotz. Er bewegte seinen

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