Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Himmel hatte. Das wäre wunderbar gewesen…
    Stattdessen sah sie ihn. Und sie sah, wie sich die Gittertür bewegte.
    Er öffnete sie. Er hatte irgendetwas in seiner Hand versteckt gehalten, das wie ein Schlüssel war.
    Jedenfalls hörte sie, wie sich das Schloss bewegte, dann umklammerte er mit einer Hand einen der Stäbe und zog die Tür auf.
    Jetzt hatte er freie Bahn.
    Er schob sich durch den Spalt. Tricia sah, dass er keine Schuhe trug. Seine nackten, dreckverklebten Füße klatschten bei jedem Schritt auf dem Zellenboden. Immer mehr verstärkte sich der Eindruck in ihr, dass sie es mit einer Gestalt zu tun hatte, die dem kalten Grab entstiegen war.
    Jetzt hatte der Unheimliche die Zelle betreten!
    Er blieb für einen Moment stehen, als wollte er sich orientieren. Seinen Kopf drehte er zunächst schwerfällig nach rechts, dann auf die andere Seite.
    Tote, dunkle, starre Augen suchten die Wände ab, als wollten sie dort etwas Bestimmtes finden.
    Tricia kniete längst nicht mehr. Sie brachte es einfach nicht fertig, diese demütige Haltung beizubehalten. Aufrecht stand sie vor der Pritsche und schaute dem anderen entgegen.
    Er ging, aber er schwankte auch.
    Seine Bewegungen sahen so aus, als müsste er das Laufen wieder üben. Er schien außer Form zu sein. Auch sein Geruch strömte Tricia entgegen. Es war widerlich.
    Da vereinigte sich der Gestank von Moder und angefaultem Fleisch. Er drehte der Frau fast den Magen um.
    Die erste Panik hatte sie überwunden. Okay, sagte sie sich, okay, Tricia, du bist in diese Scheiße hineingeraten, du musst da auch wieder herauskommen. New Yorkerinnen, die in diesem Moloch, in dem man leicht untergehen konnte, erfolgreich waren, hatten es gelernt, sich zu behaupten. Und sie würde es auch diesmal tun.
    Welche Chance gab es?
    Einfach an der Gestalt vorbeirennen und versuchen, die offene Zellentür zu erreichen?
    Das war die beste Möglichkeit. Bisher hatte er sich ziemlich langsam bewegt, als wäre er überhaupt nicht fähig zu einer raschen, blitzschnellen Reaktion.
    Sie tat es.
    Ohne dass sie die Gestalt zuvor gewarnt hätte, sprang sie plötzlich vor.
    An seiner linken Seite wollte sie vorbei, denn dort befand sich der meiste Platz.
    Sie schaffte es nicht.
    Mitten im Sprung erwischte er sie. Er hatte den Arm ausgestreckt, als wollte er sich an der Seitenwand abstützen, und Tricia sprang genau dagegen.
    Sie hatte den Eindruck, gegen einen weichen Gummiast geprallt zu sein, der unter dem harten Druck noch nachgab und auch nachfederte. Ihre Gestalt stand für einen winzigen Moment starr, dann verlor sie das Gleichgewicht und fiel nach hinten.
    In der Bewegung trat sie stampfend auf den Boden, ruderte mit den Armen, ohne allerdings eine richtige Stütze zu finden, und landete schließlich auf der Pritsche.
    Zuerst saß sie, dann kippte sie. Mit dem Hinterkopf stieß sie gegen die raue Wand, bevor sie ein weiterer Schlag mit der flachen Hand an der Schulter traf, die sie nach links schleuderte. Sie fiel so, dass sie auf dem Rücken liegen blieb.
    Und dann war er da.
    Er ging nicht einmal schnell, er hatte Zeit genug, weil Tricia regelrecht erstarrt war.
    Er erreichte die Pritsche, beugte sich über sie und glotzte die Frau aus allernächster Nähe an.
    Auch sie schaute in sein Gesicht und merkte, wie der Wahnsinn in ihr hochkroch. Es war ein Kribbeln wie von Tausenden von Ameisenfüßen, das sogar ihr Gehirn erreichte.
    ICH BIN DEIN TOD!
    Und er war so nah, zum Greifen nahe!
    Er griff auch zu, beugte sich zu der angststarren Frau hinab und drückte gleichzeitig seinen Arm vor, wobei er die Hand gespreizt hielt, damit er viel von der Frau umfassen konnte.
    Seine Hand tastete in ihr Gesicht. Durch den Druck rutschte sie weiter in die Höhe. Tricia spürte, wie ihre Nase zusammengedrückt wurde, als sollte sie zu einem Klumpen werden. Das Gesicht schmerzte in der Mitte, sie gurgelte auf, dann aber holte sie Luft, und alle ihre Angst und Furcht sammelte sich zu einem mächtigen, irren Schrei, der wie ein Trompetenstoß aus ihrem Mund röhrte.
    Das Monstrum aber griff auch mit der anderen Hand zu und umfasste ihre Schulter, weil es Tricia von der harten Pritsche hochzerren wollte…
    ***
    Der Schrei war für Bill so fürchterlich gewesen, dass er noch wenige Schritte danach in seinem Hirn widerklang. Wer ihn ausgestoßen hatte, musste sich in Lebensgefahr befinden, um Leib und Leben bedroht werden, und er dachte daran, dass er die verdammten Handschellen trug und er sich eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher