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0688 - Der Einmann Krieg

Titel: 0688 - Der Einmann Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Automaten im Raum gab. Sie nickte ihm zu und ging hinaus. Wazzer Jacintho drehte dem allgegenwärtigen Fernsehauge den Rücken zu. Er schob eine Akte zur Seite, die auf dem Tisch lag, als wolle er sie kontrollieren. Gleichzeitig aber zog er eine Programmkassette heraus und drückte seine eigene in die entstandene Lücke der Positronik.
    Dann erst bemerkte er, was er dadurch freigelegt hatte, als er die Akte zur Seite legte. Die Raumüberwachung hatte eine winzige Raumschiffseinheit entdeckt, die in den Luftraum von Czugmoth eingedrungen war.
    Ihm stockte der Atem.
    War das endlich die langerwartete Hilfe von außen? War ein Raumschiff des Solaren Imperiums nach Czugmoth gekommen, um hier in den Untergrundkampf einzugreifen? Es konnte nicht anders sein. Es mußte so sein. Kein Raumschiff der Überschweren wäre auf diesem Kurs eingeflogen und gelandet!
    Aber was bedeutete es, daß Anne Ephon diese ungeheuer wichtige Entdeckung zur Seite gelegt hatte?
    Eine Falle?
    Er drehte sich herum. Anne Ephon stand mit einem Glas Saft vor ihm. Ihrem Gesicht sah er an, daß sie alles beobachtet hatte.
    Sie wußte, daß er eine Programmänderung an der Positronik vorgenommen hatte.
     
    5.
     
    „Wir sind geortet worden", stellte Vern Gralschoz fest.
    „Damit war zu rechnen", entgegnete Major Temar Kanzos. „Wir senken die Jet ab."
    Er landete die Maschine, einen speziell für diesen Einsatz umgebauten Fünf-Mann-Gleiter, an der sandigen Küste eines Meeres. Die drei Männer und die Frau sprangen heraus, nahmen die Ausrüstung aus der Kabine und flogen mit Hilfe ihrer Fluggeräte davon.
    Major Kanzos startete das mit Stummelflügeln versehene Flugzeug mit einem Funkbefehl. Lautlos glitt es auf das Wasser hinaus. In einer Entfernung von etwa fünfhundert Metern senkte es sich auf die Wellen herab und versank. Zu dieser Zeit hatte sich die Gruppe schon weit von der Stelle entfernt, an der sie gelandet war. Sie hatte felsiges Gelände erreicht, in dem sie sich verstecken konnte.
    Major Kanzos blieb auf einer Felsnadel stehen. Von hier aus konnte er die Küste übersehen. Die anderen schwebten zu ihm heran.
    „Seltsam", sagte der Major. „Ich habe fest damit gerechnet, daß die Überschweren uns ein paar Raketen auf den Hals schicken würden."
    „Sie haben uns geortet", wiederholte Gralschoz, um damit anzuzeigen, daß auch er überrascht über den ausbleibenden Beschuß war.
    „Machen wir uns darüber keine Gedanken", sagte Miriam Tautz.
    „Freuen wir uns, daß nichts passiert ist."
    Der Major antwortete nicht, aber ihm war anzusehen, daß er mit dem Vorschlag der SolAb-Agentin nicht ganz einverstanden war.
    „Wir fliegen nach Westen", sagte er, nachdem er noch eine Weile auf die Küste geblickt hatte. „Nach unseren 'Informationen liegt dort eines der großen Überzeugungsparadiese."
    Er schaltete das Antigravgerät seines Einsatzanzugs ein und startete. Er ließ sich weit nach unten fallen und hielt sich ständig in Bodennähe. Die anderen folgten dichtauf. Leutnant Vern Gralschoz bildete den Abschluß der Gruppe. Hin und wieder stieg er auf und blickte zurück. Er entdeckte nichts, das darauf hinwies, daß sie verfolgt oder in irgendeiner Weise überwacht wurden. Das war für ihn kein Grund, sich zu beruhigen. Er wurde vielmehr immer unruhiger, weil er spürte, daß sie in Gefahr waren. Die Überschweren konnten sie nicht einfach vergessen haben, nachdem sie sie bereits geortet hatten.
    Als sie dichtbewaldetes Gebiet erreichten, wurden sie zum erstenmal an die Mahnungen des Ornithologen erinnert. Aus dem Schachtelhalmdschungel raste plötzlich ein feuerroter Vogel hervor. Er hatte eine Spannweite von etwa zwei Metern.
    „Achtung, aufpassen!" rief Masur Raschmon.
    Der Raubvogel kam ihnen außerordentlich schnell näher. Vern Gralschoz feuerte.
    „Sind Sie verrückt geworden?" schrie der Ornithologe ihn an.
    „Das war doch nicht nötig."
    Er blickte dem Vogel nach, der tot in den Urwald zurückstürzte.
    „Hätte ich mir von dem Schnabel auch eine Narbe schlagen lassen sollen?" fragte der Leutnant.
    „Wenn Sie vorbeigeschossen hätten, wäre das auch genug gewesen."
    „Das hätten Sie mir vorher sagen müssen."
    „Einem erwachsenen Mann muß man sagen, daß man Tiere nicht gedankenlos tötet?"
    „Lassen Sie mich in Ruhe", sagte Gralschoz verlegen.
    Er ließ sich zurückfallen und entzog sich so weiteren Ermahnungen. Sorgfältig beobachtete er die Umgebung. Die Schachtelhalmwälder zogen sich bis zum Horizont

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