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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der nicht Schumacher?«, argwöhnte Brunot.
    »So’n langes Kinn hat Vaillant nie rasieren müssen… nun fahren Sie schon!«
    Seufzend trat Brunot das Gaspedal durch.
    ***
    Wer das Taxi fuhr, in dessen amtlichem Kennzeichen die Zahlen 666 vorkamen, ließ sich rasch feststellen, allerdings war die Fahrt von Britains Wohnung aus der Taxi-Zentrale nicht gemeldet. »Macht nichts«, meinte Wisslaire. »Ich habe die Aussage dieses merkwürdigen Nachbarn.«
    »Das wird kaum für eine Verhaftung reichen«, befürchtete Robin. »Dafür reißt uns sogar Gaudian die Köpfe ab.«
    »Aber es ist ein Verdachtsmoment, das Taxi auf Spuren zu untersuchen«, blieb Wisslaire am Ball. »Und wenn Vendells Füchse auch nur eine einzige Textilfaser finden, die von der Kleidung des Mädchens stammt…«
    »… steht immer noch nicht fest, ob er auch der Mörder ist oder sie nur fünfzig Meter weit zum Zigarettenautomaten gefahren hat. Ich rufe noch mal die Taxi-Zentrale an. Was hat dein Zeuge über die Zeit seiner Beobachtung gebrabbelt?«
    »Ziemlich weites Spektrum, zwischen sieben und neun Uhr abends.«
    Robin rief noch einmal die Taxizentrale an. Er wollte wissen, ob der Fahrer des Wagens in der fraglichen Zeitspanne andere, gemeldete Fahrten ausgeführt hatte. Von dem, was an Restzeit übrig blieb, ließ sich schließen, ob es reichte, aus Lyon hinaus zum Tatort zu fahren.
    Es reichte.
    »Den Vogel kaufen wir uns«, triumphierte Wisslaire. Robin hakte nach, ob dieser Dar Togon momentan unterwegs war.
    War er nicht, sondern wartete an einem der Sammelstandorte auf neue Aufträge. Ganz in der Nähe.
    »Ruf Gaudian an«, sagte Robin, während er in den Citroën stieg. »Vorsichtshalber. Er soll einen Haftbefehl erwirken, und einen Durchsuchungsbeschluss für Taxi und Wohnung dieses Togon. Seltsamer Name, klingt irgendwie afrikanisch.«
    »Afrikaner aller Nationen gibt’s von Marseille bis hier doch genug, und sogar in Paris findest du überall um die Ecke ‘nen Araber, der selbst um Mitternacht noch seinen Gemüseladen offen hat. Warum soll hier nicht ein Afrikaner Taxi fahren?«
    Wisslaire versuchte Jean Gaudian zu erreichen, nur hatte der längst Feierabend gemacht, aber Oberstaatsanwalt Merdefaire sei noch erreichbar, wurde ihm mitgeteilt.
    »Dann eben nicht! Der schwingt doch seinen Hintern nicht, um jetzt noch ‘nen Richter zu erwischen, damit der uns die Papiere abzeichnet…«, seufzte Wisslaire. »Lieber Himmel, wer hat uns bloß mit diesem Knallfrosch gestraft, der nur deshalb Karriere gemacht hat, weil er um ein paar Ecken mit dem Innenminister verschwägert ist?«
    »Stell dich nicht so an, ruf ihn an!«, knurrte Robin. »Ich will nicht noch mehr Ärger, als ich vermutlich ohnehin schon kriege. Wenn Merdefaire mitkriegt, dass ich bei dem Neandertaler-Fall und auch jetzt Zamorra hinzugezogen habe, wird er mich schlachten!«
    »Merdel«, seufzte Wisslaire. »Daran habe ich nicht mehr gedacht. Zamorra ist ein rotes Tuch für diesen Ochsen…«
    Er tippte wieder auf die Tastatur. »Kriege keine Verbindung«, log er.
    »Nimm die richtigen Zahlen!«, knurrte Robin. »Ich sag’s noch mal, ich will keinen Ärger! Zur Hölle…«
    Sie hatten den Taxistand bereits erreicht. Als letzter Wagen in einer Reihe von fünf Fahrzeugen parkte Fahrzeug »7666 LU 69« - die 69 für das Departement Lyon, und das LU stand vermutlich für Luzifer, vermutete Robin. Es passte zu dem Ritualmord an Babette Britain.
    Radikal stoppte der Chefinspektor den Citroën Stoßstange an Stoßstange hinter dem Taxi. Wenn dessen Fahrer jetzt einen Abflug machen wollte, musste er sich erst mal mit dem Blech seines Vordermanns oder des Dienstwagens auseinander setzen.
    Robin und Wisslaire stiegen aus.
    Drei der Fahrer lehnten an einer Hauswand und unterbrachen ihre Unterhaltung, als sie das Einparkmanöver bemerkten, das ihnen recht unfreundlich Vorkommen musste. Wisslaire hielt vorsorglich seinen Dienstausweis hoch, um die breitschultrigen Fahrer von unüberlegten Aktionen abzuschrecken, die beiden Seiten nur Stress bringen konnten.
    Robin trat neben die Fahrertür des 666ers.
    »Bitte nehmen Sie das erste Taxi in der Reihe«, sagte der dunkelhäutige Mann hinter dem Lenkrad mechanisch durch das geöffnete Fenster, ohne aufzusehen.
    »Sind Sie Monsieur Dar Togon?«
    »Wer will das wissen?«, fragte der Dunkelhäutige misstrauisch zurück und drehte jetzt doch den Kopf.
    »Dein Freund und Helfer, die Polizei.«
    Im nächsten Moment knallte dem Chefinspektor die

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