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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Thomas Kantenberg fallen - besonders, wenn man feststellte, welches Medikament entwendet worden war.
    Aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er konnte nur hoffen, daß die Inspektion erst stattfinden würde, wenn die TALLAHASSEE dieses Unternehmen schon hinter sich hatte.
    Es gelang ihm, unbemerkt bis hinab auf das Lagerhallendeck zu kommen. Hier wurde nicht patrouilliert. Höchstens konnte es geschehen, daß der Wachoffizier vom Kommandostand aus sich per Bildgerät hier unten umsah. Das Risiko dünkte Kantenberg gering. Er fand das Schott des Medikamentenraums und machte sich mit Hilfe des Geräts, das er mitgebracht hatte, an der elektronischen Verriegelung zu schaffen. Die Arbeit war ziemlich mühselig, und während die Minuten verstrichen, merkte er, wie die Müdigkeit ihn zu übermannen drohte. Doch schließlich war es geschafft. Das Schloß ließ sich öffnen, das Schott glitt beiseite.
    Er trat in einen nicht besonders großen, hell erleuchteten Raum. Die Medikamente ruhten in schubladenartigen Behältern, die jeweils mit dem Namen des enthaltenen Mittels versehen waren.
    Es dauerte geraume Zeit, bis Thomas Kantenberg gefunden hatte, was er suchte. Er versah sich mit einem Vorrat, der jeden weiteren Einbruch in den Lagerraum unnötig machte. Als er dabei war, einem der Behälter zwei Kapseln zu entnehmen, kam ihm in den Sinn, daß es besser sei, wenn er nicht so eindeutige Spuren hinterließ. Die Entwendung des Aufputschmittels wies direkt auf ihn. Wenn er außer- dem noch ein paar andere Medikamente mitgehen hieß, dann würde es schwieriger sein, den Einbrecher zu identifizieren.
    Wahllos öffnete er ein paar Laden und nahm heraus, was ihm gerade ins Auge stach. Er warf einen letzten Blick ringsum, überzeugte sich, daß er alle Laden wieder ordnungsgemäß geschlossen hatte, und wandte sich dem Schott zu.
    Er stockte mitten in der Bewegung und hatte ein Gefühl, als gefröre ihm das Blut in den Adern. Unter dem offenen Schott standen zwei Männer: Ebenezer 'Krohl und Paratü Hoplong.
    Sie musterten ihn unfreundlich, und Krohl sagte schließlich: „Ich glaube, es ist an der Zeit, daß Sie uns eine Erklärung für Ihr merkwürdiges Verhalten geben, Kantenberg!"
     
    8.
     
    Ich habe ihn getäuscht.
    Er weiß nicht, daß ich ihm eine Lüge aufgetischt habe, und weil er es nicht weiß, verhält er sich genau so, wie ich es haben möchte. Ich kann ihm die Kontrolle über seinen Körper nicht streitig machen, während er schläft. Das Kontrollzentrum des menschlichen Gehirns ist kein Kommandostand, den man stürmen kann, wenn die Wache gerade nicht aufpaßt. Es muß eine Übergabe stattfinden.
    Sein Bewußtsein muß die Kontrolle an mich übergeben. Das kann es im Zustand des Schlafes nicht tun, da es dann inaktiv ist.
    Freiwillig allerdings wird er es auch im Zustand des Wachens nicht tun. Man muß es zwingen, muß es überrumpeln. Deswegen habe ich ihm das Märchen von der Gefahr erzählt, die im Schlaf auf ihn lauert. Seit anderthalb Tagen fast erhält er sich mit Hilfe von Medikamenten wach. Bald wird er eine neue Dosis Aufputschmittel brauchen, um die nächsten Stunden zu überstehen.
    Sein Bewußtsein funktioniert nicht mehr richtig. Schon jetzt in diesem Augenblick ist es zwar wach, aber so unendlich träge, daß ich es wahrscheinlich nur ein wenig anzustoßen brauchte, um die Kontrolle von ihm zu erhalten. Aber ich fasse mich noch ein wenig in Geduld. Kurz bevor er das Medikament zum nachten Mal einnimmt, werde ich vorstoßen. Es liegt mir nichts daran, lange Zeit das dominierende Bewußtsein zu sein. Wenn ich es nur so lange schaffe, daß ich ihn dazu zwingen kann, seinen Plan zu verraten.
    Mein Vorhaben ist nicht ungefährlich. Ich habe sein Unterbewußtsein durchgeforscht, und dabei ist mir etwas aufgefallen, wovon er selbst nichts weiß. Es gibt in seinem Unterbewußtsein eine Art Sicherung. Ich kann mir denken, wer sie dort installiert hat, wenn ich auch nicht weiß, wie es ihm gelungen ist. Sobald mein Wirt beginnt, die Wahrheit über sein Vorhaben zu sagen, wird eine geheime Mentalschaltung ausgelöst, die eine beachtliche Menge psionischer Energie auslöst, die in seinem Unterbewußtsein gespeichert ist. Die Auslösung erfolgt auf explosive Art. Das Gehirn meines Wirtes wird dadurch zerstört werden. Er stirbt, und wenn ich mich bis dahin noch in ihm befinde, sterbe ich ebenfalls. So sichert sich Leticron gegen Verrat.
    Sobald ich ihm also den Impuls zum Sprechen gegeben habe, werde ich seinen

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