069 - Duell um das Höllenschwert
Feinde. Sie vermochten ihm mit ihren Waffen nichts anzuhaben. Er setzte ihnen aber allen schmerzhaft mit dem Nesselgift zu, und jene, die nicht glauben wollten, daß sie ihm nicht gewachsen waren, bezahlten diese Dummheit mit ihrem Leben.
Obwohl der Nessel-Vampir stark im Streß war, bekam ich mit, daß er Cruv, Tuvvana und Parthos nie außer acht ließ, und wenn ihnen Gefahr drohte, war er sofort zur Stelle.
Fujex schlug auf Cinto ein. Er hatte den Vernichter, der mit offenem Visier kämpfte, wiedererkannt, wußte, wofür sich der Prä-Welt-Ritter rächen wollte.
Ich suchte Frank Esslin.
Und plötzlich hatte ich ihn hinter mir. »Hallo, Freund !« knurrte er. Aus seinem Mund hörte sich das Wort Freund wie eine Beleidigung an. »Wollen wir die Klingen kreuzen?«
Ich wirbelte herum.
Frank Esslin…
Was war nur aus ihm geworden? Man sah ihm die Bosheit und Gemeinheit an, die ihn nun ausfüllte, die all sein Denken und Tun beeinflußte.
Die dicksten Freunde waren wir einst gewesen, und heute trennten uns Welten. Warum hatten sich die Dinge so entwickeln müssen? Bilder aus der Vergangenheit rasten an meinem geistigen Auge vorbei.
Frank war Rufus in die Hände gefallen, und der Dämon mit den vielen Gesichtern hatte ihn umgedreht. Lange Zeit hatte ich gehofft, Frank Esslin auf die Seite des Guten zurückholen zu können, doch er schien für immer für uns verloren zu sein.
Zu schwarz war seine Seele bereits angehaucht.
Um uns herum tobte das Kampfgeschehen. Wir nahmen es kaum wahr. Wir waren auf eine merkwürdige Weise allein. Frank Esslin, einer meiner erbittertsten Feinde, und ich.
Er lachte. »Du siehst mich so komisch an.«
»Ich dachte, du wärst…«
»Tot?«
»Ja. Das brennende Hausboot in Amsterdam…«
»Ich konnte gerade noch rechtzeitig ins Wasser springen, bevor die brennende Hütte in sich zusammenfiel.«
»Und wieso bist du auf einmal auf Coor?«
»Yora hat mich zu einem Mord-Magier gebracht. Du kennst ihn. Ihr habt ihn besucht. Sastra ist sein Name. Er soll mich ausbilden.«
Meine Kopfhaut zog sich zusammen. Frank wollte ein Mord-Magier werden, und bestimmt hatte er gute Aussichten, dieses Ziel zu erreichen. Bei seiner Gewissenlosigkeit, bei seinem Ehrgeiz, bei seiner Grausamkeit, die er neuerdings an den Tag legte - kein Problem…
Ich sah meinen Ring an seinem Finger. Er würde damit eine Menge Schaden anrichten, wenn ich es nicht verhinderte. Das Schicksal hatte uns auf Coor wieder zusammengeführt, und Frank hatte freimütig über seine Pläne gesprochen, die ich seiner Ansicht nach nicht mehr zu durchkreuzen vermochte.
Aber ich wollte ihn eines Besseren belehren.
Das Schicksal bot mir die Chance, meinen einstigen Freund zu stoppen und mir meinen magischen Ring wiederzuholen. Ich war entschlossen, sie leidenschaftlich zu nützen.
Mir stand ein Kampf bevor, den ich haßte, denn ganz tief in meinem Innern sah ich in Frank Esslin immer noch meinen Freund. Es mochte verrückt sein, aber ich konnte es nicht ändern.
Was ich mit jenem anderen Frank Esslin erlebt hatte, hatte sich tief in meine Erinnerung eingeprägt. Es ließ sich nicht mit einem achtlosen Handstreich auslöschen.
Frank würde einen Kampf auf Leben und Tod führen, während es mir widerstrebte, ihm das Leben zu nehmen. Frank umzubringen, war für mich keine Lösung.
Doch ich würde es tun, wenn er mir keine andere Wahl ließ.
Er war es, der den ersten Schlag führte. Seinen ganzen von der Hölle geschürten Haß schleuderte er mir entgegen, als er fauchte: »Ich werde dich töten, Tony Ballard. Du wirst auf Coor sterben, und es wird sich nicht einmal einer finden, der dich begräbt. Die Geier werden dich fressen!«
Ich kämpfte mit Frank Esslin um meinen Ring, um mein Leben. Unbarmherzig drang der Söldner der Hölle auf mich ein. Als wir noch Freunde gewesen waren, hatten wir beide mit keinem Schwert umgehen können.
Heute konnten wir es sogar besser als so mancher Fujex-Krieger. Man lernt ein Leben lang dazu…
Frank umklammerte den Griff seiner Waffe mit beiden Händen. Er hob das Schwert hoch über seinen Kopf und legte seine ganze Kraft in den Schlag.
Die Klinge sauste herab. Ich schnellte zur Seite. Das Metall traf klirrend den Felsen hinter mir, und ich hoffte schon, sie wäre abgebrochen, doch sie blieb in einem Stück, und Frank versuchte sie mir bereits im nächsten Moment in die Brust zu stoßen.
Ich drehte mich, hob mein Schwert, lenkte Franks Stoß ab.
Und dann schlug er mit der Faust zu. Er
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