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0690 - Die Flucht des Körperlosen

Titel: 0690 - Die Flucht des Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Körper über den Haufen schießen. Ich mußte fort von hier! Ich befand mich im Besitz der Bewußtseinskontrollen. Was hinderte mich daran, zu teleportieren? Laafnetor-Brecks Verstand war nicht der ungeschulte Gehirnklotz, mit dem ich in Droggnars Körper zu kämpfen gehabt hatte.
    „Das wird dir nichts nützen!" ächzte ich, die Rolle des Stellvertreters spielend. „Ich stehe nicht allein. Das Flaggschiff befindet sich fest unter meiner Kontrolle."
    Ich hatte eine verrückte Idee. In Laafnetor-Brecks Erinnerung suchte ich nach den Informationen, die ich brauchte.
    Das Kurierschiff war erst vor wenigen Minuten gestartet. Es hatte soeben die obersten Schichten der Atmosphäre hinter sich gelassen und beschleunigte in Richtung der Zabrijna-Sonne.
    „Das wird nun wiederum dir nichts nützen!" höhnte Hotrenor-Taak. „Wenn du tot bist, kannst du mit der Kontrolle nicht mehr viel anfangen."
    Ich sah, wie sich die Fingerkuppe auf dem Auslöser grau verfärbte. Das bedeutete, daß der Lare im nächsten Augenblick feuern würde. Gleichgültig, was geschah: ich mußte springen!
    Als ich den Sprungimpuls auslöste, erfaßte mich ein wirres Schwindelgefühl. Ich kam mir vor, als wäre ich in einen mächtigen Wasserfall geraten, der mich aus schwindender Höhe herab in einen zischenden, donnernden, brodelnden Kessel riß.
    Hoch schlugen die Wassermassen über mir zusammen. Ich wurde herumgewirbelt, emporgeschleudert und wieder in die Tiefe gezogen. Ich rotierte mit irrsinniger Geschwindigkeit um die eigene Achse und schoß schließlich kopfüber davon.
    Dann war ich frei. Der Mahlstrom hatte mich ausgespien. Es war ruhig. Ich öffnete die Augen. Ich war in einem kleinen, behaglich ausgestatteten Raum gelandet. Die Geräte auf dem Tisch und an den Wänden, die Abwesenheit von Fenstern, das helle Summen elektronisch-positronischer Apparaturen - das alles bewies mir, daß ich mich an Bord eines Raumschiffs befand.
    Das Unglaubliche war geschehen: mein Verzweiflungssprung hatte mich ans Ziel gebracht. Dieses Raumschiff befand sich in Fahrt, das spürte ich deutlich. In der Nähe befanden sich mehrere Laren: ich empfand das Fluidum, das von ihren Para-E-Strukturen ausging.
    Ich war frei... endlich und endgültig frei!
     
    *
     
    Als ich den kleinen Kommandostand betrat, erregte mein Anblick allgemeine Bestürzung. Nur der Respekt vor Laafnetor-Brecks hohem Rang verbot dem Kommandanten des Schiffes, mich rundheraus zu fragen, wo zum Teufel ich hergekommen sei.
    „Wir hatten dich nicht hier erwartet", bemerkte er statt dessen.
    „Du siehst uns überrascht. Aber dennoch wissen wir die Ehre zu schätzen, dich an Bord zu haben."
    Ich mußte rasch handeln. Es ging darum, meine Position zu befestigen. Denn in wenigen Augenblicken würde der Befehl zur Umkehr von Zabrijna her eintreffen. Unabhängig davon, ob Hotrenor-Taak vermutete, daß ich hierher geflohen war, oder nicht, würde er das Kurierschiff auf jeden Fall zurückbeordern.
    Es lag ihm nichts daran, daß Laafnetor-Brecks Bericht zum Hauptquartier gelangte.
    „Ich war gezwungen, meine Abreise geheimzuhalten", erklärte ich dem Kommandanten. „Auf Zabrijna konnte ich nicht bleiben, dort war ich meines Lebens nicht mehr sicher. Ich fliege mit zum Hauptquartier!"
    Die Disziplin an Bord des larischen Kriegsschiffs war bewundernswert. Nur der Kommandant des Schiffes beschäftigte sich mit mir, die übrigen Offiziere gingen weiterhin ihren Aufgaben nach und taten, nachdem die erste Überraschung verflogen war, so, als gebe es mich überhaupt nicht.
    „Dir droht Gefahr?" fragte der Kommandant, und am Klang seiner Stimme war mühelos zu erkennen, daß er mir nicht so recht glaubte.
    „Das ist richtig. Hotrenor-Taak benützt diese Expedition, um seinen eigenen Interessen Vorschub zu leisten. Ich habe eindeutige Beweise dafür, daß er diese Galaxis nicht in das Hetos eingliedern, sondern sich zu ihrem Absolutherrscher aufschwingen möchte."
    Ich mußte so dick wie möglich auftragen, wenn ich Eindruck schinden wollte. Der Kommandant wurde fahlgrau im Gesicht.
    „Absolutherrscher ...!" stammelte er.
    „Er weiß, daß ich ihm auf die Schliche gekommen bin", fuhr ich unbeirrt fort. „Du weißt, daß er über alle Macht verfügt. Ich bin nur der Stellvertreter. Seine Häscher sind bereits unterwegs, um mich zu fassen."
    Ein unangenehmer Gedanke schien den Kommandanten zu beschäftigen. Er warf einen Blick auf den großen Bildschirm, auf dem Zabrijnas grünblaue Scheibe mit

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