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0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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andere einen großen Holzklöppel hervornahm.
    »Die drei Fürsten treffen ein«, sagte Habsul-Kornadrusimlak nervös. »Warum müssen sie ausgerechnet jetzt kommen?«
    Hier stimmt etwas nicht, dachte Zamorra, als er den Diener betrachtete, der mit der Holzstange ausholte. Dem Mann lief der Schweiß von der Stirn. In seinen Augen leuchtete die Angst.
    Angst wovor?
    Im gleichen Moment schepperte es am Eingang.
    Zamorra führ herum und sah wie in Zeitlupe einen Soldaten, der Schild und Speer fallen ließ und auf die Tür zulief.
    Der Diener schloss die Augen. Die Stange mit dem weißen Stoffknauf bewegte sich quälend langsam auf den goldenen Gong zu.
    Noch langsamer kam Zamorra auf die Beine. Er wusste nicht, was durch den Gong ausgelöst wurde, aber er musste es in jedem Fall verhindern.
    Er warf sich nach mit ausgestreckten Armen nach vorne.
    Zu spät.
    Eine Helligkeit wie von tausend Sonnen hüllte ihn ein.
    Eine Bombe, war Zamorras letzter Gedanke.
    ***
    Wieso habe ich das getan?, dachte der Soldat, als er in Panik seine Waffen fallen ließ und auf die Treppe zu rannte.
    Eine Stimme hatte ihm im Traum befohlen, zwei Fremde am Morgen in den Palast zu lassen. Er hatte das getan und darüber geschwiegen, obwohl er nicht sagen konnte, warum er dem Befehl gefolgt war.
    In den Augen der Männer, die er passieren ließ, hatte er nur eine furchtbare Leere gesehen, als wären sie nicht Herr ihrer Sinne. Den gleichen Gesichtsausdruck, gepaart mit einer beinahe animalischen Angst, sah er auch bei einem der Diener, als der Gong in den Saal geschoben wurde.
    Dieser Anblick und die Stimme des Priesters, die er als die aus seinem Traum wiedererkannte, hatten gereicht, um den Soldaten die Nerven verlieren zu lassen.
    Er wusste nicht, was passieren würde, und es war ihm auch egal.
    Hauptsache, er war weit weg davon.
    Der Soldat hatte noch nicht einmal die erste Treppenstufe erreicht, als das Licht ihn erreichte.
    Alles verschwand.
    ***
    Manchmal fiel es ihnen schwer, Entscheidungen zu treffen.
    Es war mehr als tausend Jahre her, seit sie das letzte Mal gesprochen hatten, und auch damals war es ihnen nie leicht gefallen. Wenn sie sprachen, dann nur, weil die anderen sie darum gebeten hatten, aber diese anderen gab es nicht mehr.
    Sie waren allein.
    Prahil-Gi war der Letzte gewesen, den sie noch kannten, der Letzte einer alten Welt, die längst in Vergessenheit geraten war. Sie wussten nicht, ob sie sich je in der neuen Welt zurechtfinden würden, und ob sie das überhaupt wollten.
    Mit Misstrauen betrachteten sie die Veränderungen nach dem Ende der großen Dunkelheit. Einige Male glaubten manche von ihnen, die Zeit zum Sprechen sei gekommen, aber sie konnten sich nie gegen die Mehrheit durchsetzen.
    Es war besser, zu schweigen und zu warten.
    Selbst als Prahil-Gi starb, sprachen sie nicht.
    Sie mischten sich auch nicht in die Wahl eines neuen Meisterzauberers ein und ließen es zu, dass einem Kind diese Ehrung zuteil wurde.
    Nicht alle waren damit einverstanden.
    Jetzt schien es, als sei die Welt ein weiteres Mal ins Wanken geraten.
    Wieder verlangten einige, nun doch endlich zu sprechen und nicht noch mehr Leid über San kommen zu lassen, aber die Mehrheit schwieg.
    Und wartete.
    ***
    Gleißendes Sonnenlicht.
    Zamorra blinzelte durch die glaslosen Fenster einer Hütte. Draußen lagen schier endlose Felder, Äcker und Wälder, die bis zum Horizont reichten.
    Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
    »Sind wir tot?«, fragte Nicole. Ihre Stimme klang besorgt und ebenso verwirrt wie seine eigenen Gedanken.
    »Ich weiß nicht. Fühlst du dich tot?«
    »Eigentlich nicht.«
    Sie sah an sich herunter und tastete nach ihrem Puls. »Wenn ich tot sein sollte, haben wir zumindest den Beweis, dass man nicht nur seine Kleidung, sondern auch einen funktionierenden Körper mit ins Leben danach nehmen kann. Ist irgendwie beruhigend…«
    Zamorra drehte sich um und hob die Schultern. »Ich weiß nur, dass eine magische Bombe in dem Saal ausgelöst wurde. Vielleicht sollte sie uns nicht töten, sondern nur an einen anderen Ort versetzen. - Das wäre zwar ungewöhnlich, aber auch nicht das erste Mal.«
    »Aber aus welchem Grund? Plant jemand, die Ernennung des Meisterzauberers zu verhindern und will uns deshalb aus dem Weg haben?«
    Zamorra nickte langsam. »Das könnte sein. Allerdings denke ich, dass es einfacher gewesen wäre, Habsul-Kornadrusimlak mit einem gezielten Attentat direkt zu erwischen. So aber sind

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