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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte sie, daß er perfekt parkte.
    Sie fiel zuammen.
    Das heißt, sie ließ die Arme baumeln und ebenfalls die Seele. Sie wollte sich entspannen, zunächst an nichts mehr denken, denn die fünftägige Reise hatte sie geschlaucht.
    Als Pharmareferentin war sie quer durch England gefahren und hatte sich tatsächlich beeilen müssen, um all die Termine zu wahren.
    Das Wetter hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht, sie war trotzdem sehr hart gefahren und hatte es letztendlich auch geschafft.
    Zudem war sie erfolgreich gewesen. Zweimal hatte ein Arzt die Produkte ihrer Firma bestellt. Das gab wieder Prämien und einige Punkte nach oben in der Bewertungsskala.
    Die fünfundzwanzigjährige Nora Shane gehörte zu den ehrgeizigen Menschen. Das war in ihrem Job als Krankenschwester nicht immer so gewesen. Da hatte sie mehr die soziale Komponente im Auge gehabt, doch später durch einen Bekannten erlebt, daß es nichts brachte. Er hatte sich den Beruf des Pharmareferenten ausgesucht und verdiente mehr als ein Arzt, was Nora zu denken gegeben hatte.
    Sie schulte um.
    Als Krankenschwester besaß sie die besten Voraussetzungen. Zudem gehörte sie zu den hübschen Frauen, die sich gleichzeitig auch bewegen und verkaufen konnten, wie man ihr auf den Kursen lobend mitgeteilt hatte. Sie hatte sehr schnell ein Gebiet zugeteilt bekommen und dann versucht, es auszuweiten.
    Viel Arbeit, aber auch gutes Geld – ein beim ersten Hinsehen lobenswertes Leben, was aber nicht so ganz stimmte, denn bei ihrer Tätigkeit kamen Freundschaften zu kurz. Da war es ihr kaum möglich, Bindungen einzugehen, denn diese wiederum mußten gepflegt werden. Hätte sie das getan, wäre dies auf Kosten ihres Job gegangen, und Nora hatte sich eben für den Beruf entschieden.
    Natürlich war sie keine frustrierte Jungfrau. Was der Körper verlangte, das gab sie ihm auch. Hier und da ein paar flüchtige Bekanntschaften, Männer, die ebenso waren wie sie.
    Man lernte sich kennen, man ging zusammen ins Bett, man war nett, man trennte sich wieder.
    Nur keine tiefen Gefühle zeigen.
    Nora fuhr einen Audi 80. Sie mochte dieses handliche Fahrzeug und liebte auch dessen schwarzen Lack. Sie stieg aus, holte vom Rücksitz ihren Koffer, der Kleidung und Geschäftsunterlagen enthielt. Mit mehr Gepäck wollte sie sich nicht abschleppen. Knapp zweihundert Meilen Fahrt lagen hinter ihr. Zwar fühlte sie sich nicht erschöpft, doch irgendwo down. Sie brauchte eine Dusche, einen kleinen Imbiß und einen Drink. Nur über die Reihenfolge war sie sich noch nicht im klaren. Wahrscheinlich würde sie den Drink zuerst nehmen.
    Nora verließ die Garage und ging über den plattierten Hof. Sie wohnte in einem kleinen Apartment, das in einem sechsstöckigen Haus untergebracht war. Es lag in einer ziemlich ruhigen Gegend und inmitten einer neu angelegten Grünanlage.
    Im Flur traf sie eine Nachbarin, die ebenfalls von der Arbeit kam.
    Sie war selbständig und führte eine kleine Boutique.
    »Hi, Nora, Sie Treulose!«
    »Warum?«
    »Sie wollten mich in meinem Lädchen immer mal besuchen.«
    Nora schaufelte ihr langes, rotblondes Haar zurück und lehnte sich neben dem Lift gegen die Wand. »Das werde ich auch, Alexa, aber nicht heute. Ich komme von einer Tour zurück.«
    »Erfolgreich?«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Das freut mich.« Die dunkelhaarige Alexa lächelte. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid mit orientalischer Stickerei. Nora kam sich in ihrem Designerkostüm direkt unmodisch vor, aber da gab es eben bestimmte Vorschriften, was ihre Berufskleidung anbetraf.
    »Ich werde auch vorbeischauen, das verspreche ich. Sobald ich Luft habe.«
    »Ich freue mich. Tschau…«
    Alexa ging, Nora drückte auf den Knopf, und die Lifttüren öffneten sich. Sie stieg in die Kabine und fuhr in den sechsten Stock. Die Augen halb geschlossen, lehnte sie an der Liftwand. In den nächsten Stunden wollte sie Ruhe haben, nur Ruhe.
    Auf dem kurzen Weg zwischen Lift und Wohnungstür kam ihr sogar der Koffer noch schwerer vor als sonst. Ihr fiel ein, daß sie nicht einmal unten in den Briefkasten geschaut hatte, aber das ließ sich nachholen.
    In der Wohnung staute sich die Wärme. Nora stellte den Koffer in das kleine Schlafzimmer und öffnete zunächst einige Fenster, damit Durchzug herrschte und ein Luftaustausch stattfand.
    Die Kostümjacke hatte sie über das Bett geschleudert. Sie schlenkerte die Schuhe von den Füßen, öffnete die Knöpfe ihrer Bluse, blieb auf dem kleinen Balkon stehen

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