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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inspektor erreichte seinen Führer mit einem schnellen Schritt. »In der Geisterbahn?«
    »Hast du Angst?«
    »Kaum.«
    Er schaute ihn von unten her an. »Komm, ich lade dich ein. Es wird bestimmt toll werden.«
    »Wie du willst.«
    Das Mißtrauen keimte in Suko hoch. Der Junge ließ ihn stehen und sprach mit einer Frau im Kassenhäuschen. Sie nickte zweimal und deutete auf einen Wagen, der auf dem Nebengleis abgestellt worden war.
    »Wir können damit fahren.«
    »Du schaffst wohl alles, wie?«
    Der Junge grinste nur, bevor er sich unter dem Gitter wegduckte.
    Suko tat es ihm nach, beide wurden von der Kassenfrau beobachtet, die aber nicht eingriff.
    »Wie heißt du eigentlich?«
    Der Junge lächelte. Er stieg ein. »Alle sagen Sing zu mir.«
    »Ein seltsamer Name.«
    »Finde ich auch.« Sing klopfte neben sich auf den Sitz. »Los, willst du dich nicht setzen?«
    »Natürlich, gern.«
    Es war etwas eng in dem kleinen Fahrzeug, was aber nichts machte. Suko wollte wissen, wohin das Gleis führte und ob es eine Verbindung zu dem normalen gab.
    »Ja, die gibt es. Aber wir werden sie nicht nehmen, die Weichen sind anders gestellt.«
    »Das beruhigt mich ungemein. Ich möchte nicht gern mit irgendwelchen anderen Wagen kollidieren.«
    »Was ist das – kollidieren?«
    »Zusammenstoßen.«
    »Aha.« Sing gab der Frau an der Kasse ein Zeichen. Sie trug eine schwarze Leinenmütze mit einem Schirm aus Kunststoff. Als sie ihre rechte Hand bewegte und einen Kontakt herumlegte, wurde der Wagen, in dem Sing und Suko saßen, vorgeschoben. Die anderen waren für einen Moment gestoppt worden, was kaum auffiel, denn Proteste gab es nicht. Sie rollten auf dem normalen Gleis weiter und der mit einer Fratze bemalten Holztür entgegen, die in der Mitte aufklafte, die Fratze in zwei Hälften teilte und einen dunklen Schacht freilegte.
    Der kleine Wagen rollte rumpelnd hinein, und Suko fragte sich, ob er richtig gehandelt hatte. Er war jetzt von seinem Frend John getrennt, und er kam sich vor wie jemand, der in eine Tiefe hineinrollte, die unauslotbar war.
    Gleichzeitig dachte er daran, daß er diesen Weg nicht freiwillig gefunden hatte. Auf irgendeine Art und Weise kam es ihm vor, als wäre er gelenkt worden. John in die eine und er in die andere Richtung. Beide strebten auseinander, und sie würden irgendwann wieder zusammenkommen, das hoffte er.
    Hinter ihnen schloß sich die Tür.
    Sing saß rechts neben Suko. Bevor es dunkel wurde, hatte er noch einen kurzen Blick in das Gesicht des Jungen geworfen und auf dessen Lippen das Lächeln erkannt, das dort wie eingefräst lag.
    War es wissend?
    Seine Gedanken erhielten einen Riß, denn der kleine Wagen wurde in eine derart scharfe Rechtskurve gedrückt, daß er beinahe den Halt verloren hätte und über den Rand hinweggekippt wäre. Er klammerte sich an der Stange fest.
    »Das ist nicht der normale Weg, nehme ich an.«
    »Stimmt.« Die Antwort hatte ein hohles Echo bekommen. Für Suko ein Beweis, daß sie sich in einem sehr großen Raum mit hoher Decke befanden. »Wir fahren durch ein Lager, durch eine zweite Strecke, die nur bei großem Andrang geöffnet wird.«
    »Wie schön.«
    »Jetzt wirst du kaum etwas sehen«, sagte Sing.
    Da hatte er recht, denn die Finsternis war wie ein Lappen, den jemand über die beiden gestülpt hatte. Suko nahm auch einen anderen Geruch war. Es roch alt, es roch staubig, die Luft schien zu flimmern, und sein Hals trocknete sehr schnell aus.
    Der Wagen rollte weiter.
    Er rumpelte über die Schienen, manchmal quietschte er auch. Die geraden Strecken überwogen. Die Strecke führte leicht bergauf.
    Mittlerweile hatten sich Sukos Augen an die finstere Umgebung gewöhnt.
    Hellere Flecken erschienen, die von oben nach unten hingen wie breite Perlenvorhänge. Da mußte von irgendwo ein hellerer Schein durch die Decke sickern, der aussah wie bleiches Mondlicht, das seine Streifen verteilte.
    Manchmal sah es aus, als würden sie gegen einen der Schatten fahren, die im Weg standen.
    Immer wieder schaffte es das Fahrzeug, die Kurve zu kriegen, so daß sie diese Schatten – sicherlich kompakte Gegenstände – nicht einmal berührten.
    Etwas strich durch Sukos Gesicht. Als er zusammenzuckte, lachte Sing auf. »Das waren die Klauenhände.«
    »Wie nett.«
    »Wir sind gleich da.«
    »Okay, darauf warte ich schon die ganze Zeit. Kannst du mir sagen, wen ich dort treffe?«
    »Warte es ab.«
    »Ungern.«
    Sing amüsierte sich. Suko spürte den Druck des Ellbogens an seiner

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