0691 - Sargasso des Alls
anderen Herrscher suchen.
Gleichzeitig erfuhr Gucky eine weniger erfreuliche Tatsache: Die Anzahl der Netze war beschränkt, und es gab keine neuen mehr. Darum auch Furcht vor der Energiepest.
Der Oberste Psalta sagte jetzt: „Ich muß mir das überlegen.
Man wird euch ins Gefängnis zurückbringen, während ich mit meinen Ratgebern spreche." Er hatte überhaupt keine, esperte Gucky. „Macht keinen Fluchtversuch. Die Wachen haben Befehl, euch dann zu töten."
Kasom hielt es nun nicht mehr länger aus. Er polterte: „Hirnverbrannter Gedanke, uns töten zu wollen! Versucht doch erst einmal, uns unsere Waffen abzunehmen." Er zog den Strahler und richtete ihn auf den Obersten Psalta. „Ich kann Sie töten, wenn ich will."
Gucky erschrak, als er die Gedanken des Herrschers las.
Er hatte keine Furcht, er war sogar erheitert. Er wußte, daß die Energiewaffen seiner Gefangenen nicht mehr funktionierten.
Die energetische Sperrzone am Eingang der Stadt hatte sie unschädlich gemacht. Die Ladungen waren leer, auch jene der Ersatzmagazine.
„Versuchen Sie es doch!" sagte der Oberste Psalta ironisch.
Gucky sagte schnell: „Natürlich war es nur ein Scherz, glauben Sie mir. Um unseren guten Willen zu beweisen, werden wir Ihnen unsere Waffen freiwillig zur Verfügung stellen. Wir legen sie hier auf den Tisch.
Na, mach schon, Kasom! Ich weiß schon, warum wir das tun ..."
Kasom zögerte, dann sah er den Blick des Mausbibers und das Funkeln in seinen Augen. Er legte den Strahler zu dem Guckys.
Hinter ihnen öffnete sich die Tür: Man kam, sie ins Gefängnis zurückzubringen.
„Wann erhalten wir Bescheid?" fragte Kasom noch schnell.
„Bald", erwiderte der Oberste Psalta.
Kasom schaltete den Translator ab und schob ihn in seine Tasche.
„Was soll der Quatsch mit den Waffen? Erkläre mir das bitte."
Gucky tat es. Kasom blieb skeptisch.
„Und das glaubst du? Das war doch sicher nur ein Bluff."
„Einen Bluff kann man nicht denken, mein lieber Freund, schon gar nicht, wenn man keine Ahnung hat.
das der andere ein Telepath ist. Glaube mir, wir haben richtig gehandelt." Kasom nickte widerstrebend.
5.
Wieder in ihrem Gefängniszimmer, meinte Kasom: „Eigentlich ist das alles eine dumme Situation. Da sitzen wir freiwillig in einem Gefängnis, obwohl wir jederzeit die Möglichkeit zur Flucht haben. Und das alles nur aus Rücksichtnahme auf diesen übergeschnappten Känguruhfürsten. Warum teleportieren wir nicht einfach zum Raumnafen, organisieren ein Stück Netz von einem ihrer Schiffe, springen in das Beiboot und verschwinden? Dann ist doch der Fall ausgestanden."
Gucky hockte auf einem der verformten Stühle und sah aus, als hätte er Bauchschmerzen. Er wußte nicht so recht, wohin mit den Beinen.
„Mehrere Gründe gibt es, Toronar. Selbst wenn wir das Zeug klauen, wissen wir noch immer nicht, woher sie es haben. Und dann tun sie mir ehrlich leid, diese Psaltas. Ich möchte ihnen helfen. Und wenn sie schlechte Erfahrungen mit uns machen, werden sie sich niemals aufraffen, ein neues Leben zu beginnen.
Ihre Lethargie fängt an, sich tödlich auszuwirken. Noch zwei oder drei Generationen, und es gibt keine Psaltas mehr. Wäre doch schade, wo sie so hübsche Möbel herstellen."
Kasom rekelte sich auf seinem Lager am Boden.
„Also gut, nehmen wir Rücksicht. Das heißt aber nicht, daß wir darauf verzichten, ein Stück Netz zu bekommen."
Gucky sah auf seine Uhr, die natürlich noch auf Terra-Normaleingestellt war.
„So was Dummes, jetzt wissen wir nicht einmal, welche Tageszeit draußen ist. Mittag, schätze ich. Wir haben also noch eine Menge Zeit, ehe wir uns auf die Socken machen und dem Raumhafen einen Besuch abstatten. Du kannst schlafen, ist ohnehin deine Lieblingsbeschäftigung, wenn du nicht gerade ißt, während ich ein wenig telepathisch spioniere. Mal sehen, was der Oberscheich mit uns vorhat. An sich wollte er ja heute nachmittag mit seinen Ratgebern reden."
„An die Geschichte glaube ich sowieso nicht. Aber vielleicht erfährst du andere Neuigkeiten, die interessant für uns sind.
Mach dich an die Arbeit, mein Bester. Wie geht es übrigens unserem Iwan und dem Major?"
„Besorge ich dann gleich mit. Im Augenblick habe ich zu viele Gedankenimpulse von Psaltas im Kopf. Sobald ich sortiert habe, wecke ich dich."
„Untersteh dich!" warnte Kasom und zog die Decke über seinen Kopf.
Gucky grinste, stand auf und legte sich ebenfalls auf sein provisorisches Lager, um telepathisch
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