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0691 - Sargasso des Alls

Titel: 0691 - Sargasso des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirkten jetzt verblüfft. Ihre Blicke wanderten von Gucky zu Kasom und wieder zurück. Sie schienen sich nicht einig zu sein, wie sie reagieren sollten. Dann bückte sich einer von ihnen, nahm den Translator auf, betrachtete ihn eingehend - und gab ihn dann Gucky zurück.
    „Ihr könnt verstehen, was wir sagen?"
    „Natürlich können wir das", sagte nun Kasom. „Und wir haben einige Fragen an Sie zu richten. Sie müssen doch eine Art Präsidenten haben, einen Kommandanten oder Bürgermeisteroder was auch immer."
    „Woher kommen Sie?" ,Kasom zeigte hinauf zu den Sternen.
    „Von dort", erklärte er feierlich. „Ja, das denken wir uns, Fremder, Und was wollen Sie? Unsere Welt hat kaum Platz für uns, die kann keine weiteren Siedler mehr ernähren."
    Kasom atmete auf. Das also war ihre Befürchtung! Sie hatten Angst, daß Flüchtlinge aus dem Mahlstrom hier um Asyl ansuchten. Na, da konnte er sie ja beruhigen, und das tat er dann auch mit vielen Worten. Ohne ihn zu unterbrechen, hörte man ihm zu, und als er schließlich fertig war, sagte der Sprecher von vorhin: „Wir können nicht entscheiden, das kann nur der Oberste Psalta." Das Wort wurde vom Translator nicht übersetzt, war also ein Eigenname. „Bis dahin bitten wir Sie, uns zu folgen. Sie werden sicher untergebracht."
    „Was verstehen Sie unter sicher?"
    „Im Gefängnis", lautete die sinngemäße Übersetzung.
    Gucky schaltete den Translator ab und sagte zu Kasom: „Warum nicht mal in einem Gefängnis übernachten? Ist doch mal eine Abwechslung, findest du nicht? Was hältst du sonst von der Sache?"
    „Nicht viel. Sie sind mißtrauisch und nicht gerade freundlich.
    Aber wir werden ja sehen, was dieser Oberste ... wie hieß er noch?"
    „Psalta. Sie sind alle Psaltas, und der eine ist eben der Oberste Psalta. Ich habe inzwischen mehr über sie erfahren können.
    Erzähle ich dir dann später, wenn wir im Kittchen hocken."
    Die Psaltas nahmen sie in ihre Mitte, nahmen ihnen aber nicht die Waffen ab und durchsuchten sie auch nicht. Sie benahmen sich überhaupt seltsam leichtsinnig und nicht wie jemand, der einen fremden Besucher von den Sternen in sicheren Gewahrsam bringen möchte.
    Einige Fenster öffneten sich, als das Geräusch der Hüpfschritte auf dem Pflaster ertönte. Neugierige Gesichter sahen auf die Straße und verschwanden schnell wieder.
    Das Gefängnis war ein zweistöckiger Bau mit vergitterten Fenstern. Durch ein breites Protal wurden sie in den Hof geführt und einer Gruppe anderer Psaltas übergeben, die eine Art Uniform trugen. Vielleicht stellten sie die Polizeitruppe der Stadt dar.
    „Langsam beginnt es mir unter der Haut zu kribbeln", flüsterte Gucky seinem Schicksalsgenossen zu. „Im Zoo von Terrania gibt es noch ein paar nachgezüchtete Känguruhs. Die werde ich demnächst aufsuchen und ihnen erzählen, was für reizende Vettern sie auf Onyx haben. Die wollen uns doch hier glatt in eine Zelle sperren!"
    „Klar, war doch abgemacht", beruhigte ihn Kasom, der froh war, wenn er ein paar Stunden schlafen konnte. „Morgen ist ein neuer Tag, und dann sieht alles ganz anders aus."
    „So, also müde bist du!" Gucky gähnte. „Also gut, ich bin auch müde. Legen wir uns auf die Pritsche."
    Sie wurden durch einen Korridor geführt, dann öffnete sich vor ihnen eine Tür, die sich hinter ihnen wieder schloß. Überrascht sahen sie sich in dem Raum um. Wenn sie eine kahle und enge Zelle erwartet hatten, wurden sie angenehm enttäuscht. Im ersten Augenblick glaubten sie, in einem Hotelzimmer zu stehen, abgesehen von der Tatsache, daß keine Fenster zu entdecken waren. Aber es gab Waschgelegenheit und eine etwas merkwürdig aussehende Toilette, die aber sicherlich ihren Zweck erfüllte.
    Als Gucky die Betten sah, schlug er die Hände vors Gesicht.
    „Bei Morpheus, dem Gott der Penner!" rief er verblüfft aus. „Wer soll denn in so einem Gestell schlafen können?"
    „Die Psaltas, nehme ich an."
    Es gab extra Mulden für die Hinterbeine, und wahrscheinlich hätte sich ein Psalta keine bequemere Ruhestätte vorstellen können. Aber für einen Menschen war sie kaum geeignet, geschweige denn für Kasom, unter dessen Last das Ding sofort zusammengebrochen wäre.
    „Ich werde mich auf den Boden legen, Gucky. Nimm dir auch ein paar Decken. Außerdem sind die Teppiche dick und weich.
    Hast du Hunger?"
    „Mir ist der Appetit vergangen."
    Kasom machte sich sein Bett auf dem Boden und kramte ein Paket mit Konzentraten aus der Tasche. Wasser gab

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