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0692 - Herr der Schattenburg

0692 - Herr der Schattenburg

Titel: 0692 - Herr der Schattenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drückte sie in die entsprechende Richtung.
    Trotz seiner nicht eben beneidenswerten Lage war er nur froh, hinter seiner Frau hergehen zu können.
    Er schaute nicht nach rechts und links. Schon sehr bald hatten sie die helle Betonfläche des Parkplatzes verlassen, schoben sich am Müllkübel vorbei und gingen dann über den weichen Boden, auf dem Gras wie ein dichter Teppich wuchs.
    Hinein in die Landschaft.
    Aber wohin würden sie gehen?
    ***
    Wir hatten das Licht zwar gelöscht, dennoch wußte ich, daß etwas passiert war.
    Im letzten Licht der beiden Lampen hatten wir noch das Glitzern auf dem Boden gesehen, als würden kleine Eisstücke dort verteilt liegen, aber das konnte nicht der Fall sein, dafür war es zu warm.
    Das Glitzern war wie ein Stück heller Teppich und lag nicht weit von einem abgestellten Wohnmobil entfernt.
    Ich stoppte.
    »Was sagt dein Kreuz?« fragte Suko.
    »Es hat sich kaum abgeschwächt«, antwortete ich und öffnete sehr vorsichtig die Tür.
    Die Nacht war kühl geworden. Ein Irrsinn für diese Jahreszeit. Schließlich hatten wir Mitte Mai.
    Auch Suko saß nicht mehr im Rover. Ebenso leise wie ich hatte auch er die Tür zugedrückt.
    Der Atem dampfte vor unseren Lippen. Für einige Sekunden bewegten wir uns nicht und sahen aus wie zwei Männer, die gekommen waren, um die Stille zu genießen.
    Außer unserem standen noch drei andere Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Da war einmal der Wagen, der Krystos gehörte, wie Suko mir durch sein Nicken andeutete, dann sahen wir das Wohnmobil und ein Stück davor, das Mobil überragend - war ein mächtiger Truck geparkt worden.
    Wir näherten uns zuerst dem Fahrzeug des griechischen Geisterbahn-Besitzers. Wir leuchteten hinein. Es war leer. Nicht eine Maus bewegte sich dort.
    Von zwei Seiten hatten wir hineingeschaut. Suko richtete sich auf. Über das Dach hinweg schaute er mich an. »Dein Kreuz ist ein verdammt guter Fährtenleser. Aber wo stecken die anderen?«
    »Wer?«
    »Du weißt schon. Ich rechne mit mindestens zwei Werwölfen. Und keiner von ihnen wird den Wagen gefahren haben.«
    »Dann war es der Kerl im gelben Mantel.«
    »Eben.«
    Ich deutete auf den Wohnwagen, der mir persönlich als Objekt sowieso interessanter erschien. Neben ihm schimmerte das Glas aus dem dunklen Boden, als hätte jemand die Großzügigkeit besessen und kleine Diamanten verteilt.
    Diesmal teilten wir uns nicht, blieben zusammen und kamen von der rechten Seite.
    Das Loch sahen wir zugleich.
    Suko zischte durch die Zähne. »Verdammt, Alter, da hat aber jemand hingelangt. Sieht aus, als wäre ein kleiner Baumstamm zu Hilfe genommen worden.«
    »Muß nicht sein.«
    »Wieso?«
    Ich ging ein wenig in die Knie, um mir das Loch genauer anzuschauen. Dabei nickte ich. »Wenn ich daran denke, welche Kräfte in einem Werwolf stecken, möchte ich beinahe meinen, daß dieses Loch auch von einer Bestie stammen kann.«
    »Möglich. Was siehst du?«
    Ich hatte tatsächlich so gut wie möglich von diesem Ort aus den Wagen durchforstet. »Nichts, keine Menschen, aber das sieht mir verdammt nach einem Kampf aus.«
    »Auch keine Leichen.«
    »Zum Glück nicht.«
    Ich hörte, daß Suko wegging und blieb ihm auf den Fersen. Schon wenig später blieb er stehen. Die Tür war nicht verschlossen, sie stand offen und zitterte leicht.
    Als Suko den Wagen betrat, zog er sicherheitshalber seine Waffe. Ich blieb in seinem Schatten.
    Im Wagen schauten wir uns um.
    Eine Lampe nur verbreitete ein ziemlich mildes und gleichzeitig trübes Licht.
    Es war im Prinzip noch alles okay, wäre da nicht auch die zerbrochene Frontscheibe gewesen, die durch den äußeren Druck so zerkrümelt war, daß sich die Splitter wie heller Schnee nahe der beiden vorderen Sitze verteilt hatten.
    Ich blieb bei der Lampe stehen, Suko schaute sich vorn um. Er war sehr schnell wieder da.
    »Blut«, sagte er. »Auf dem Boden habe ich Flecken gesehen, an der Innenwand ebenfalls.«
    Ich stieß die Luft aus.
    »Sollen wir weitersuchen?«
    »Ja, ich möchte wissen, mit wem wir es zu tun haben. Irgendwo muß es Unterlagen geben.«
    Wir nahmen uns das Handschuhfach vor. Ich räumte einiges aus. Einen Zettelblock, zwei Kugelschreiber, Zigaretten, Taschentücher, Erfrischungstücher, einen Lippenstift, ein Feuerzeug und eine schmale Brieftasche, in der österreichische Schillinge steckten.
    Die Papiere fanden wir nicht.
    Suko suchte hinten weiter. Er griff zu einem alten Trick und hob die Matratzen der beiden schmalen Betten an.
    Als er

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