0693 - In den Höhlen der Ploohns
als Gucky."
Rorvic grinste und sagte: „Nicht wahr, Sir? Captain Hainu ist eine echte Nervensäge."
Plötzlich verzog er sein Gesicht.
„Was ist mit Ihnen?" erkundigte sich Tschubai besorgt.
„Mir ist nicht gut, Sir", antwortete Rorvic. „Ich müßte mal kurz verschwinden."
„Achtung, Rücksturz in den Normalraum steht bevor!"
verkündete Leutnant Varsk.
Tschubai zuckte mit den Schultern.
„Jetzt geht es nicht, Rorvic", sagte er bedauernd. „Nehmen Sie meine rechte Hand." Er wandte sich an mich. „Und Sie nehmen meine linke Hand, Captain Hainu."
Wir gehorchten.
Im nächsten Augenblick stürzte die Space-Jet in den Normalraum zurück.
„In sechzehn Stunden!" sagte Ras Tschubai. „Viel Glück, Leutnant!"
„Viel Glück, Sir!" antwortete Greenor Varsk und schob den Beschleunigungshebel für die Impulstriebwerke bis zum Anschlag vor.
Im nächsten Moment spürte ich einen ziehenden Schmerz im Genick.
Doch da befanden wir uns - das heißt Tschubai, Rorvic und ich -nicht mehr in der Steuerkanzel einer Space-Jet, sondern in einer seltsamen Art von Dschungel auf der Oberfläche eines Planeten, der den Ploohns gehörte.
*
Die VANTEY VEYNSTE flog, eskortiert von elf schwersten Kampfschiffen, ins Zehnplanetensystem Ploohnon ein.
Jaymadahr Conzentryn saß unbeweglich auf ihrem Platz in der Hauptzentrale ihres Flaggschiffs. Aber diese Unbeweglichkeit betraf nur ihr Äußeres. Ihre Gedanken jagten sich mit rasender Geschwindigkeit und befaßten sich mit dem derzeitigen Hauptproblem und mehreren Nebenproblemen gleichzeitig.
Das Hauptproblem stellten die terranischen Raumschiffe dar, die durch den Schlund-Transmitter in den Sektor gelangt waren, den die Ploohns als ihre Heimatgalaxis betrachteten.
Diese terranischen Raumschiffe hatten sich in alle Richtungen zerstreut und vorerst der Ortung entzogen. Sie waren sozusagen untergetaucht.
Unter Umständen konnte es monatelang dauern, bis alle terranischen Raumschiffe aufgespürt worden waren - und alle würde man niemals vernichten können.
Das war das Hauptproblem.
Eines der zahlreichen Nebenprobleme bestand darin, daß die Königin die Arbeit ihrer Eierstöcke nicht viel länger unterdrücken konnte. Sie mußte sich der Eiablage hingeben, und es mußten ausreichend genetisch geprüfte und qualifizierte Mopoys dabei sein, um die Eier innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Ablage zu befruchten.
Das ließ sich zwar überall ermöglichen, aber optimal war es nur im Palast der Königin auf Kneys durchführbar.
Darum hatte Jaymadahr Conzentryn beschlossen, in ihren Palast zurückzukehren, ihrem Geschäft der Eiablage nachzugehen und gleichzeitig von dort aus die zahlreichen Einzeloperationen der ploohnschen Flotte zu lenken.
Sie beobachtete, wie sich auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung drei kleine Flottenverbände zeigten, die dem Flaggschiff entgegenflogen.
Auf den Projektionsschirmen der Hyperortung sah sie außerdem weiterhin den Aufrißtrichter, in dessen Wirkungsbereich sowohl die terranischen als auch die eigenen Schiffe rematerialisiert waren, nachdem sie vom Schlund der Materiebrücke eingefangen und abgestrahlt worden waren.
Der Aufrißtrichter stellte sich als flimmernde Energiewolke dar und verriet nichts von seinen natürlichen hyperenergetischen Funktionen.
Jaymadahr Conzentryn spürte, wie ihr Unterleib immer stärker pulsierte. Sie vermochte die Produktion von Eiern kaum noch zurückzuhalten, seitdem sie einmal den Entschluß gefaßt hatte, nach Kneys zurückzukehren. Dennoch ließ sie sich ihre Ungeduld und Erregung nicht anmerken.
Sie war erleichtert, als die VANTEY VEYNSTE endlich auf dem großen Raumhafen von Kneys landete. Neben dem Flaggschiff setzten die Schiffe der Eskorte auf.
Diesmal ließ sich die Königin nicht auf einer Antigravplattform zum Palast bringen. Das wäre zeitraubend gewesen. Sie ließ sich in einen schnellen Fluggleiter setzen und direkt zum Palast fliegen.
Unterwegs beobachtete sie die Riesenbauwerke, die mit gleichen Abständen aus dem Pflanzenmeer des Planeten ragten.
Alles machte einen völlig normalen Eindruck.
Jaymadahr Conzentryn liebte die Gleichförmigkeit ihrer Welt.
Hier herrschte eine vollendete Ordnung, die der optimalen Zweckmäßigkeit diente. Es gab nichts Schöneres für einen Ploohn.
Als der Gleiter auf einer Landeplattform des Palastes aufsetzte, salutierte draußen das Wachkommando der Königin, das sich aus besonders hochgewachsenen Klaschoys zusammensetzte.
Die
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