Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mußte.
    Überall schlängelten sich Pflanzen mit seltsamen Blättern, und alle Pflanzen waren miteinander zu einer organischen Einheit verbunden. Es war warm und feucht. Bewässerungsanlagen versprühten neblige Wasserschleier. Die Wärme ließ vieles von dem Wasser wieder verdunsten, und hoch über uns schwebte eine gewölbte Wolke aus kondensiertem Wasserdampf.
    Ich war froh, daß wir vor der Teleportation unsere Druckhelme geschlossen hatten. Die Klimaanlage meines Kampfanzugs war auf extrem trok-kene und kalte Luft eingestellt. Aber mir wurde schon schlecht, wenn ich nur sah, wie heiß und naß es außerhalb war.
    Durch meine und seine Helmscheibe sah ich Rorvics Gesicht.
    Es sah so käseweiß aus wie immer, aber im Unterschied zu meist trug es einen gequälten Ausdruck. Der Tibeter schien sich alles andere als wohl zu fühlen.
    „Was ist mit Ihnen, Rorvic?" vernahm ich Ras Tschubais Stimme aus den Lautsprechern der Helmfunkanlage.
    „Sir, ich bitte darum, mich für kurze Zeit zurückziehen zu dürfen!" antwortete das fette Monstrum.
    „Können Sie mir den Grund dafür nennen?" erkundigte sich Tschubai verwundert.
    Das Scheusal errötete wie ein junges Mädchen, das seinen ersten Antrag erhält. Ich hätte nie gedacht, daß Rorvic so schamhaft sein könnte.
    „Nein, Sir", erwiderte er. „Ich bitte darum, mir eine konkrete Antwort zu ersparen. Es wäre mir peinlich, Sir."
    Plötzlich begriff ich, daß Rorvics Verhalten noch auf meine Injektion zurückzuführen war. Am liebsten hätte ich schallend gelacht, doch dann wäre das Scheusal vielleicht darauf gekommen, daß ich schuld an seinem Zustand war.
    ..Einverstanden", antwortete Ras Tschubai. „Aber beeilen Sie sich -und entfernen Sie sich nicht zu weit."
    „Ja, Sir!" sagte Rorvic. „Danke!"
    Raschelnd verschwand er in den Büschen.
    Ras sah mich prüfend an.
    „Haben Sie eine Ahnung, was mit Rorvic los ist, Captain a Hainu?" fragteer.
    Ich zuckte mit den Schultern und machte ein unschuldiges Gesicht.
    „Nein, Sir", antwortete ich. „Aber Rorvic war ja schon immer ein komischer Kauz."
    Um den Teleporter abzulenken, deutete ich nach oben.
    „Können Sie mir sagen, was das für komische Wolken sind, Sir?" erkundigte ich mich.
    Tschubai nickte.
    „Das sind keine Wolken, Tatcher", antwortete er bereitwillig, „Das ist kondensierter Wasserdampf, der sich an einer Klarsichtfolie niedergeschlagen hat. Diese Folie scheint die gesamte Oberfläche des Planeten zu umspannen, wie es den Anschein hat - und sie wird durch eine Druckluftstütze gehalten.
    Schauen Sie mal auf ihren Luftdruckmesser, Tatcher. Sie werden sehen, daß der Luftdruck rund hundert Prozent höher ist als er bei einem Planeten dieser Größe und Masse sein dürfte. Ich möchte diese Welt übrigens .Rosengarten' nennen - wegen der Pflanzen."
    „Aber warum nur der riesige Aufwand?" fragte ich. „Es gibt doch bestimmt genug Planeten in dieser Galaxis, auf denen eine natürliche Treibhausatmosphäre herrscht."
    Ras wollte antworten. Plötzlich aber veränderte sich der Ausdruck seines Gesichts, er legte einen Finger auf seine Lippen und machte: „Pst!"
    Er packte mich an den Schultergurten meines Kampfanzugs und zog mich hinter die Sichtdeckung einer vollautomatischen Wassersprühanlage.
    Im nächsten Augenblick sah ich den Grund dafür.
    Etwa dreißig verschieden geformte metallische Gebilde, die nur Roboter sein konnten, bewegten sich in breiter Front über das Pflanzenmeer. Etwa die Hälfte von ihnen schwebte hoch über den Pflanzen, die andere Hälfte bestand aus kleineren Robotern, die ständig zwischen den größeren Maschinen und dem Boden hin und her pendelten.
    Diejenigen, die uns am nächsten waren, konnten wir naturgemäß besser beobachten als die anderen. Wir bemerkten, daß sie ein dunkelbraunes Pulver versprühten und gleichzeitig mit Geräten, die rotierende Grabegabeln zu sein schienen, das Pulver unter den Boden mischten.
    Ich blickte zu Tschubai und sah, wie dessen Brauen sich wölbten.
    „Was kann das sein?" flüsterte er.
    „Was?" fragte ich.
    „Das, was die Roboter in den Boden einarbeiten", erwiderte der Teleporter.
    „Natürlich ein Düngemittel", erklärte ich. „Ohne Kunstdünger gedeiht eine solch üppige Vegetation nicht über lange Zeiträume, Sir."
    „Natürlich ist es ein Düngemittel", gab Tschubai verärgert zurück. „Aber ein ganz besonderes Düngemittel. Ich spüre, daß es hyperenergetische Impulse ausstrahlt."
    Ich spürte davon nichts, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher