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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Königin wedelte mit den Fühlern, als sie auf einer Antigrav-Sänfte die Front des Wachkommandos abschwebte. Doch als sie in einem großen Antigravschacht nach unten glitt, hatte sie die Zeremonie bereits wieder vergessen. Ihre Gedanken eilten der Gegenwart voraus.
    Im Beratungssaal warteten schon die führenden Klaschoys. Sie reckten ihre Fühler achtungsvoll der Königin entgegen, und ihre großen Facettenaugen glänzten vor Eifer.
    Aber Jaymadahr Conzentryn begrüßte die Offiziere nur kurz.
    Dann ließ sie sich in den Legeraum bringen, vor dessen energetischer Barriere bereits die auserwählten Mopoys warteten.
    Die Königin streckte sich wohlig auf ihrem Legebett aus. Ihr Unterleib hob und senkte sich im instinktbedingten Lustgefühl, als sie die reiten Eier in schneller Folge ausstieß.
    Jedes Ei wurde von Geräten, die an der Decke des Legeraums installiert waren, genauestens durchleuchtet, gemessen, genetisch untersucht und erst freigegeben, wenn es als einwandfrei befunden worden war. Dann rollte es auf einem weichen elastischen Transportband durch eine Strukturschleuse in eine von Prallfeldern abgesicherte Halle, wo eine bestimmte Anzahl von Eiern erreicht sein mußte, bevor Mopoys zu ihnen gelassen wurden, um sie zu besamen.
    Während die Königin im Sinne des Wortes Eier am laufenden Band produzierte und damit den Nachwuchs und die Erhaltung ihres Volkes sicherte, wurde sie von besonders ausgebildeten Peggoysmithochenergeti-scner Nahrung gefüttert und gepflegt.
    Jaymadahr Conzentryn war dennoch froh, als sie das unbedingt erforderliche Soll an Eiern gelegt hatte. Sie ließ sich sofort in den Beratungssaal zurückbringen, setzte sich auf ihren Thron und eröffnete die Beratung.
    Zuerst gab sie den versammelten führenden Klaschoys einen Bericht über die Raumschlacht und die anschließende Flucht der terranischen Restflotte durch den Schlund-Transmitter.
    „Obwohl die Terraner aus Furcht vor der völligen Vernichtung durch den Schlund-Transmitter flüchteten, ist die Lage für uns sehr ernst", erklärte sie danach. „Tausende von gegnerischen Raumschiffen halten sich im Ploohn-Sektor verborgen. Es ist unabwendbar, daß einige von ihnen ein paar unserer unersetzlichen Pflanzenzuchtwelten entdecken."
    Einer der Klaschoys meldete sich zu Wort und fragte, als er die Erlaubnis erhalten hatte: „Ist es denkbar, daß die Terraner Gragh-Schanath finden, ehrwürdige Königin?"
    Ein Raunen ging durch die Versammlung. Alle Anwesenden waren sich der Bedeutung von Gragh-Schanath für die Zivilisation der Ploohns bewußt, und der bloße Gedanke daran, Fremde könnten diese Welt entdecken, mußte ihnen Alpträume verursachen.
    Jaymadahr Conzentryn gebot durch eine Fühlerbewegung Ruhe.
    „Ich habe die Wahrscheinlichkeit dafür auf dem Rückflug nach Kneys berechnen lassen", antwortete sie. „Sie ist verschwindend gering. Wir dürfen also hoffen, daß Gragh-Schanath und damit unser wichtigstes Geheimnis unangetastet bleibt. Dennoch stellen die terranischen Raumschiffe eine Gefahr dar, der wir mit allen Mitteln begegnen müssen."
    Sie legte eine Pause ein und ließ dabei ihren Blick über die versammelten Klaschoys schweifen. Sie erkannte Efrath, Gorgh, Racathun und andere in vielen Kämpfen bewährte Admirale - alles ihre eigenen Kinder, so wie alle Ploohns ihre Kinder waren.
    Sie hatte guten Nachwuchs gezeugt, und die Genetiker hatten dafür gesorgt, daß nur ausgewählte Mopoys ihre Eier befruchteten. Das Volk der Ploohns sah einer neuen Blütezeit entgegen - vorausgesetzt, es gelang, die eingedrungenen Terraner bald zu beseitigen.
    „Klaschoys!" sagte Jaymadahr Conzentryn mit kraftvoller Stimme, die Siegeszuversicht vermitteln sollte. „Klaschoys, ich befehle euch, eine gnadenlose Jagd auf alle Terraner zu organisieren, die in unseren Sektor eingedrungen sind. Tötet und vernichtet sie, wo immer ihr sie trefft!
    Ich selbst werde in meinem Palast bleiben, um alle eingehenden Meldungen auszuwerten, abzustimmen und die Operationen durch entsprechende Befehle zu koordinieren."
    Sie erteilte ihren Leibwächtern einen Wink, die sie daraufhin auf ihre Antigravsänfte hoben und aus dem Saal brachten.
    Die Klaschoys aber eilten auf schnellstem Wege zu ihren Befehlsständen und Raumschiffen, um die Befehle der Königin in die Tat umzusetzen.
    Vor allem den Befehl, der da lautete: „Tötet die Terraner, wo immer ihr sie trefft!"
     
    5.
     
    Wir standen auf dem Boden einer Welt, die einem Alptraum entsprungen sein

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