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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lavalle unter einer schweren Last zu leiden haben. Aber nicht allein diese Geräusche strömten aus seiner Kehle, zwischendurch röhrte er auf, bis dieses Geräusch in einem Gurgeln erstickte.
    Er hatte es schwer, er wußte, daß er versagt hatte, und er erwartete die Strafe und den Fluch der alten Götter, die ihn in Stücke reißen würden.
    Längst hatte er ein zweites Versteck gefunden. Eine alte Baracke, verborgen in einem Hinterhof, umgeben von alten Brandmauern und schmutzigen Hausfassaden.
    Die Baracke stand dort wie ein Klotz. Schmutzig, stinkend und düster. Lavalles Ausweichquartier, in dem er der absolute Herrscher war. Andere, Fremde würden sich hüten, dieses Refugium der alten Magie zu betreten. Sie würden vernichtet werden.
    Gnadenlos…
    Und Lavalle betete. Er zitterte auch, er hatte versagt und erflehte trotz allem den Schutz der furchtbaren Erdgötter. Sie mußten ihm einfach zur Seite stehen, schließlich waren sie es gewesen, die ihn in diese Welt geschickt hatten.
    Er litt wie ein Hund…
    Den Kopf hatte er stark gesenkt, die Stirn zu Boden gepreßt, und er spürte den Gegendruck des Untergrunds wie die gewaltige Pranke eines Götzen.
    Er bebte, der Schweiß brach aus allen Poren, sein Körper wirkte wie ein öliges Gebilde, und die eine Kerze, die im Hintergrund ihr Flackerlicht abgab, wirkte mehr wie eine Dekoration, als daß sie dafür da war, um den Raum zu erhellen.
    Sie waren in der Nähe, das spürte er genau, aber er konnte sie nicht sehen. Sie umschwirrten ihn als unsichtbare Wesen, sie wollten an ihn heran, sie folterten ihn, sie drückten ihn zusammen, so daß er den Eindruck hatte, seine Seele würde aus dem Körper herausgepreßt werden, um in anderen Dimensionen zu landen.
    Einfach weggeworfen wie einen Gegenstand, den niemand mehr brauchte.
    Er hielt den Mund offen. Manchmal drangen wimmernde Laute über seine Lippen, die wenig später im Boden versickerten. Der Körper zuckte, immer wieder huschten Wellen über seinen Rücken, wenn sich die dünne Haut dort bewegte.
    Er hielt die Augen geschlossen und sah trotzdem. Denn da war eine Kraft, die ihn kurzerhand fortriß, die nicht wollte, daß er mit Körper und Seele auf und in dieser Welt blieb. Sie schleuderte ihn weg, hinein in fremde Welten, die sich extra für ihn öffneten und die von den furchtbaren, fremden Göttern bewohnt waren.
    Jetzt sah er sie…
    Schreckliche Fratzen, unbeschreibliche Geschöpfe, Feuersbrunst, dann tiefe Dunkelheit, so schwarz, so eisig und leer.
    Anfänge der Welt, als die Erde noch kochte und flüssig war.
    Speichel floß aus seinem Mund, verteilte sich als Schmier vor den Lippen auf dem harten Boden. Er wollte ein neues Tor erschaffen, er wollte sie holen, aber diesmal sollten sie nicht die Schlangen schicken, sondern selbst kommen.
    Sie waren endlos, sie würden immer sein, sie würden foltern, quälen und morden.
    Auch ihn…
    Bevor sie ihn erhörten, mußte er die Hölle durchlaufen, die sie geschaffen hatten. Einen anderen Weg gab es für ihn nicht, und er spürte die Schmerzen wie eine Geißel.
    Der Druck wurde unerträglich. Kleine Adern platzten auf. Sie folterten ihn von innen und von außen, der Kontakt mit den Unsichtbaren war hautnah und würde auch nicht weichen.
    Blut quoll aus den Poren. Auf der Stirn, dem Nacken, am Rücken… Sein Blut. Sein altes Blut, das verdorbene Blut, das er ausschwitzte, um seinen Körper zu reinigen.
    Stunden vergingen…
    Eine Zeit existierte für ihn nicht. Er hatte den Begriff dafür verloren, es gab nur die Qual, dieses unendliche Dahinsiechen, das schlimme Leiden, das nur dann ein Ende haben würde, wenn die Götter es wollten, nicht er.
    Er erlebte ein Finale. Es war furchtbar, denn noch einmal überschütteten ihn die mächtigen Götter mit all ihrer Strafe, mit Feuer, mit Säure, mit Schmerzen und Pein.
    Danach war es vorbei.
    Lavalle lebte, auch wenn ihm dies nicht bewußt wurde, er auf dem Boden lag wie ein Toter. Ohne es zu merken, hatte er sich auf die Seite und dann auf den Rücken gewälzt, und in dieser Haltung war er auch geblieben. Er veränderte sie nicht, als er die Augen aufschlug und in das Dunkel über sich starrte.
    Die Luft schmeckte nach seinem Schweiß und seinem Blut. Aber es war ein guter Geschmack, der da so süß auf seiner Zunge lag. Bewies er ihm doch, daß er noch lebte.
    Die alten Götter hatten ein Einsehen gehabt, sie ließen einen Bocor nicht im Stich.
    Die Angst verebbte, sein Atem regulierte sich, so etwas wie

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