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0695 - Hexentod

0695 - Hexentod

Titel: 0695 - Hexentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diese Falle gestellt.
    Sie hatte dafür gesorgt, dass das Zusammenführen dieser drei Gegenstände den Transport-Effekt auslöste, der Zamorra und Nicole nach Kreta entführte. Zu genau jener Tempelruine, in deren Nähe sich die Thessalischen Hexen eingenistet hatten und wo jetzt auch Merlin und der Lachende Tod gefangen gehalten wurden.
    Sie hatte auch diese drei Gegenstände ausgesucht und präpariert, hatte sie so deponiert, dass sie gefunden werden mussten. Sie hatte getarnt und getäuscht, hatte an Schicksalsfäden gesponnen und manipuliert, bis alles seinen von ihr gewünschten Lauf nahm.
    Merlin war völlig ahnungslos gewesen.
    Er war selbst von der Puppenspielerin manipuliert worden.
    Als sich ihr Faden um seinen Hals schlang, war ihm zugleich der Auftrag erteilt worden, Zamorra und Nicole nach den drei Artefakten suchen zu lassen. Ein Zwang, dem er sich nicht entziehen konnte, weil der Schicksalsfaden es von ihm verlangte. Zugleich war ihm überhaupt erst übermittelt worden, dass es diese Gegenstände gab und dass er sie dringend benötigte, um sich zu schützen -was an sich völlig falsch war, was er aber glauben musste, weil ihm keine andere Wahl blieb.
    So hatte er seine beiden Helfer auf die Gegenstände angesetzt… und glaubte selbst, ihm könne dies helfen.
    Doch ebenso wie die beiden Menschen war auch er nur eine Marionette der Puppenspielerin gewesen…
    Und so hatte er die beiden Freunde in die gleiche Falle gelockt, in welcher er sich bereits selbst befand.
    Unentrinnbar…!
    ***
    Asmodis suchte Brocèliande auf.
    Es gefiel ihm nicht, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er musste hierher, er musste den Zauberwald wieder errichten. Baba Yagas Magie zwang ihn dazu.
    Er hasste sie dafür.
    Nur, weil ihm eine Bemerkung entrutscht war, die sie ihm übel nahm…
    Müsste sie nicht wissen, dass er allein deshalb keine wirklich »frauenfeindlichen« Bemerkungen von sich gab, weil er als Gestaltwandler oft genug auch eine weibliche Identität übernahm, um in jeweils einer seiner Tarn-Existenzen aufzutreten?
    Warum sollte er über eine seiner eigenen Erscheinungsformen lästern? Er war doch, wenn er sich als Mensch tarnte, in der Lage, beide Geschlechter zu imitieren, und als Dämon war er Incubus und Succubus gleichermaßen, je nach Wahl.
    Wenn er einem anderen Dämon gegenüber in der Walpurgisnacht eine verfängliche Bemerkung gemacht haben sollte - was nicht auszuschließen war; Asmodis war immerhin einer der größten Spötter und Zyniker unter dem Sternenhimmel warum sah Yaga das dann nicht als das, was es gewesen sein musste? Warum nahm sie es so furchtbar ernst, dass sie ihn dafür mit einem Bann belegte?
    Er hasste sie dafür.
    Aber er musste ihrem Zwang gehorchen.
    Doch von Anfang an war ihm klar, dass der Zauberwald niemals wieder das sein würde, was er einst gewesen war. Asmodis besaß nicht die Macht, bestimmte Dinge zu reaktivieren. Niemals würde er die Elfen oder andere Bewohner des Waldes wieder zum Leben erwecken können; alles, was damals existiert hatte, war im verzehrenden Feuer umgekommen.
    Nicht, dass er den Elfen eine Träne nachgeweint hätte… diese spitzohrigen Gesellen hatte er schon immer verabscheut.
    Aber was ihm keinesfalls je gelingen würde, war, den Zauberbrunnen zu restaurieren.
    Jenen Brunnen, der für Merlin von erheblicher Bedeutung war. In dem Baba Yaga sich verjüngt hatte. Der ausgetrocknet und vom Feuer der Vernichtung zerbrannt war.
    Diesen Brunnen würde es nie wieder geben.
    Und das Tor zu Avalon…?
    Asmodis wusste es nicht.
    Er war durchaus bereit, zu tun, was er tun musste und konnte. Aber was darüber hinausging, war nicht mehr seine Sache.
    Er begann, den Zauberwald wieder neu zu erschaffen. Und er erkannte, wie schwer es war, etwas wiederherzustellen, das mit vernichtender Gewalt zerstört worden war.
    Es forderte viel Zeit und viel Kraft…
    Aber er war nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren. Er musste es einfach tun.
    ***
    Die Thessalischen Hexen beobachteten ihn dabei.
    Sie benutzten das »Auge«, durch das sie sehen konnten, was Asmodis tat. Sie hatten sich vom Rest des Geschehens zurückgezogen, wie es ihre Art war, sich nicht mehr als nötig in die Geschicke anderer einzumischen. Asmodis beobachteten sie, um zu überwachen, dass er tatsächlich das tat, was die Großmutter Yaga von ihm verlangte. Weigerte er sich oder schaffte es, sich aus dem Bann zu lösen, würden die Hexen eingreifen, um dafür zu sorgen, dass er den Wunsch der Baba Yaga

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