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0695 - Hexentod

0695 - Hexentod

Titel: 0695 - Hexentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Harfe mit den beiden anderen Gegenständen zusammengebracht wurde.
    Aber er war wie gelähmt.
    Er brachte kein Wort hervor.
    Er wollte den Kelch wegnehmen, oder die Flöte, und schaffte beides nicht. Er konnte nicht einmal danach greifen.
    Er sah nur eine Katastrophe heranrasen.
    Und da legte Nicole die Harfe bereits auf den Tisch.
    Sie war ahnungslos!
    Und in dem Moment, als alle drei Gegenstände zusammengeführt wurden, geschah es -
    Die Falle schnappte zu!
    ***
    Die Hexen und Merlin verschwanden. Von einem Moment zum anderen war Asmodis in seinem Refugium wieder allein. Nur die Spuren, welche die zerstörerischen magischen Energien hinterlassen hatten, zeugten von einem so wilden wie wütenden und erbarmungslos geführten Kampf.
    Müde sah er sich um.
    Er konnte sich hier nicht mehr wohl fühlen.
    Nicht nur, weil dieses Refugium entdeckt worden war. Sondern wegen der Aura der feindlichen Magie, welcher er unterlegen war.
    Und Yaga hatte es auch noch ausgesprochen!
    Was er versucht hatte zu vertuschen, hatte sie in Worte gekleidet: er hatte diesen Kampf verloren! Und nun sollte er auch noch sühnen und den Zauberwald wieder aufbauen…
    »Nein«, murmelte er.
    DOCH!, tobte etwas in ihm.
    Er versuchte sich dagegen zu wehren, während er durch die Räume ging, die ihm früher so vertraut gewesen waren und jetzt nicht mehr. Jetzt haftete ihm das Fremde an, und er sah die Zerstörungen, die die Thessalischen Hexen angerichtet hatten, als sie Merlin in diesem Asyl suchten und jagten.
    Doch, er hatte sich gewehrt. Aber als Einzelner war er ihnen ebenso unterlegen wie vor Asmodis.
    »Narr«, murmelte der Ex-Teufel, und unwillkürlich wiederholte er einen Vorwurf, den er Merlin schon einmal gemacht hatte: »Was hätten wir zwei gemeinsam erreichen können…«
    ... wenn du nicht damals die Seiten gewechselt hättest.
    Das war der Original-Ton. Aber es passte und stimmte immer wieder. Zusammen mit Merlin wäre er viel stärker gewesen.
    Er wandte sich ab; er verließ dieses Quartier. Es hatte keinen Sinn, der Vergangenheit nachzutrauern. Sie zu ändern, war unmöglich - es sei denn, man ließ sich auf das Risiko eines Zeitparadoxons ein. Und davon hatte es in den letzten zehn, zwanzig Jahren menschlicher Zeitrechnung schon zu viele gegeben.
    Genau: eines zuviel!
    Eines, das nicht einmal Merlins Tochter Sara Moon, die Wächterin der Zeitebenen, noch hatte korrigieren können… und nicht nur Asmodis ahnte heraufziehendes Unheil.
    Das, was er hier erlebte, hatte damit allerdings nichts zu tun.
    »Hier werde ich nie wieder sein«, sagte er leise.
    »Aber ich werde auch niemals den Zauberwald wieder…«
    DOCH!, donnerte es erneut in ihm. Du wirst es tun. Unverzüglich!
    »Nein…«
    Widerstand ist zwecklos!
    Er wollte den Ort, an dem er sich befand, verlassen. Aber er brachte es nicht fertig, sich auf sein eigentliches Ziel zu konzentrieren Etwas Unheimliches zwang ihn immer wieder dazu, sich als sein Teleportationsziel die zerstörten Reste von Broceliande vorzustellen.
    Er versuchte die Para-Spur zu benutzen.
    Aber es gelang ihm nicht einmal, sie zu erkennen, geschweige denn, sich einzufädeln, um sie als alternativen Reiseweg zu benutzen. Zu seinem eigentlichen Ziel würde sie ihn zwar auch nicht führen, aber auf jeden Fall fort von hier, und dann könnte er weiter sehen…
    Aber es funktionierte nicht. Er konnte ihren Beginn nicht finden.
    »Nein!«, schrie er wütend. »Nein!«
    Aber es half nicht. Er unterlag dem Zwang, den Yaga ihm mit der Unterstützung der Thessalischen Hexen und der geraubten Kraft Merlins auferlegt hatte.
    Es gab für ihn nur noch den Weg nach Broceliande.
    So ging er ihn.
    Und hinter ihm ging sein ehemaliges Refugium in Flammen auf.
    Wenigstens dazu hatte er noch die Möglichkeit gehabt. Er zerstörte, was hinter ihm lag, für alle Zeiten. Hier, an der Stätte seiner Niederlage, wollte er nie wieder sein.
    ***
    Die Hexen materialisierten zusammen mit Merlin vor der alten minoischen Tempelruine, in deren Nähe sich jenes Höhlensystem befand, das sie seit unzähligen Jahrhunderten bewohnten.
    Der Zauberer von Avalon hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Die Attacke, mit welcher die Thessalischen Hexen ihm Kraft entzogen hatten, um Baba Yaga dadurch zu stärken, hatte ihn erschöpft. Es war zu viel gewesen, was man ihm genommen hatte.
    Er fragte sich, warum Asmodis ihn verraten hatte.
    Warum hatte der Dunkle Bruder nicht die Alte Kraft gerufen, um die Hexen in ihre Schranken zu

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