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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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quälte.
    „Es ist, als hätte jemand einen Vorhang vor mein Gedächtnis gezogen. Ich kann mich nur schwach erinnern. Wahrscheinlich habe ich mich während des Wettkampfes überanstrengt."
    „Schon möglich", sagte Kroiterfahrn. Auf dem Bildschirm war zu sehen, daß er auf die Tür zuging.
    „Dr. Callsa!" rief er wenige Augenblicke später in den Gang.
    „Was tut er jetzt?" fragte Leticron bestürzt.
    Hotrenor-Taak hob beschwichtigend einen Arm.
    „Ruhe!" befahl er. „Wir wollen abwarten, was geschieht. Da kommt Shigter-Vant."
    Shigter-Vant war ein Arzt aus Dr. Callsas Team. Kroiterfahrn empfing ihn am Eingang der Station.
    „Ich wünsche, daß Sie diesen Mann untersuchen", sagte der Greiko zu dem terranischen Arzt. „Er kann sich nicht an seinen Heimatplaneten erinnern. Halten Sie das für normal?"
    „Nein", sagte Shigter-Vant „Aber ich habe keinen Auftrag, ihn zu untersuchen."
    „Dieser Narr!" zischte Fersten-Gengor.
    „Wer erteilt Ihnen diese Aufträge?" fragte Kroiterfahrn.
    Hotrenor-Taak hielt unwillkürlich den Atem an, aber Shigter-Vant reagierte geistesgegenwärtig und korrigierte seinen Fehler.
    „Natürlich Dr. Callsa!" sagte er.
    „Dann wird Dr. Callsa diesen Mann untersuchen!" entschied Kroiterfahrn. „Ich habe den Eindruck, daß er krank ist. Etwas ist nicht mit ihm in Ordnung."
    „Ich gehe und hole Dr. Callsa!" Shigter-Vant war offenbar froh, daß er einen Vorwand gefunden hatte und die Krankenstation verlassen konnte.
    Hotrenor-Taak verließ den Beobachtungsraum und traf zu gleicher Zeit wie Shigter-Vant im Aufenthaltsraum des Ärzteteams ein.
    „Ich möchte, daß Sie Schulz untersuchen", sagte der Lare zu Dr. Callsa. Der Arzt starrte ihn finster an.
    „Ich lasse Sie auf der Stelle erschießen, wenn Sie es nicht tun", sagte Hotrenor-Taak. „Dann übernimmt ein anderer Ihre Aufgabe."
    Der Mediziner preßte die Lippen aufeinander und ergriff seine Instrumente. Wortlos ging er auf den Gang hinaus. Hotrenor-Taak folgte ihm und sagte: „Sie werden Kroiterfahrn klarmachen, daß Schulz von den sportlichen Ansstrengungen völlig erschöpft ist und Ruhe braucht."
    Dr. Callsa nickte.
    „Sie wissen, daß wir uns in einem Nebenraum befinden, wo wir alles hören und sehen können."
    Dr. Callsa hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen und blickte starr geradeaus. Der Lare spürte, daß der Arzt bis an die Grenze des Erträglichen gereizt war. Dr. Callsa war kein besonders mutiger Mann, aber er konnte an einen Punkt gelangen, wo er den Tod einer weiteren Unterwerfung vorziehen würde. Hotrenor-Taak mußte aufpassen, daß er nicht zu weit ging.
    Der Lare verschwand im Beobachtungsraum, Dr. Callsa begab sich in die Krankenstation des Greikos.
    Kroiterfahrn begrüßte ihn.
    „Ich möchte, daß Sie Braunter Schulz untersuchen", sagte der Greiko.
    Dr. Callsa sah Schulz an. Er wußte, was die Laren mit Schulz gemacht hatten. Er wünschte, er hätte irgend etwas tun können, um Kroiterfahrn zu warnen, aber das war unmöglich. In seiner Unwissenheit würde der Greiko sofort einen Fehler begehen und dabei den Arzt verraten.
    „Legen Sie sich auf das Bett", sagte Dr. Callsa zu Schulz. „Ich glaube, daß Ihre Anstrengungen doch zu groß waren. Es ist besser, wenn Sie ein Beruhigungsmittel bekommen."
    Er bückte sich nach seiner Tasche. In diesem Augenblick schoß eine Idee durch seinen Kopf. Er konnte Kroiterfahrn nicht warnen, aber wie sah es bei Schulz aus?
    Dr. Callsa führte zahlreiche Psychopharmaka in seiner Tasche mit, darunter auch solche, die das menschliche Gehirn in besonders starker Weise stimulieren konnten.
    Der Arzt wußte, daß er nicht zögern durfte. Er wurde vom Nebenraum aus beobachtet. Jede verdächtige Handbewegung würde die Laren mißtrauisch machen.
    Dr. Callsa spürte, daß ihm der Angstschweiß auf die Stirn trat.
    Er konnte sich nicht erinnern, jemals freiwillig sein Leben riskiert zu haben. Jetzt war er im Begriff, es zu tun, obwohl ein Erfolg mehr als fragwürdig war, Es stand nicht einmal fest, ob das Mittel, das er Schulz injizieren wollte, helfen würde. Selbst wenn das der Fall sein sollte, war nicht klar, wie Schulz darauf reagieren würde.
    Während all diese Gedanken durch Callsas Kopf gingen, hatte er die kleine Injektionspistole bereits geladen und gegen den Arm des Mannes gepreßt.
    Dr. Callsa dachte über sich selbst, daß er mehr aus dem Unbewußten heraus handelte, als sei dort etwas verborgen, was er über sich selbst bis zu diesem Augenblick nicht

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