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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus ihm herausgeholt und ihn dann getötet.
    Doch das hatten sie nicht getan.
    Sie hatten ihm das Gedächtnis genommen und ihm dafür eine fragwürdige Erinnerung gegeben.
    Das mußte sehr schnell und stümperhaft erledigt worden sein, sonst hätte er nicht so schnell in die Wirklichkeit zurückgefunden.
    Er vermutete allerdings, daß Dr. Callsa nachgeholfen hatte.
    Anstelle eines Beruhigungsmittels hatte der Arzt ihm ein psychopharmazeutisches Präparat injeziert. Schulz begriff, daß der Arzt ein großes Risiko eingegangen war.
    Warum aber hatte ihm Dr. Callsa keinen Wink gegeben, warum hatte er nicht mit ihm gesprochen?
    Die Antwort war einfach!
    Kroiterfahrn und sein Besucher wurden ständig beobachtet und abgehört.
    Natürlich! dachte Schulz triumphierend.
    Die Laren konnten nicht riskieren, ihn unbeobachtet mit dem Greiko zusammenzulassen. Wenn ihnen soviel daran lag, daß dieses Wesen nicht die Wahrheit erfuhr, mußten sie jedes Risiko ausschließen.
    Wenn Schulz nur den Versuch machte, Kroiterfahrn eine wahrheitsgemäße Information zu übermitteln, würde man den USO-Spezialisten aus der Station holen.
    Das war sein Problem! dachte Schulz.
    Er mußte den Mann ohne Gedächtnis spielen. Nur wenn es ihm gelang, in dieser Rolle erfolgreich zu sein, würde er seine Chance bekommen. Es galt, den Greiko von der Wahrheit zu überzeugen, ohne daß die Laren davon etwas merkten.
    Schulz preßte die Lippen aufeinander.
    Wie sollte er vorgehen?
    Wie würde Kroiterfahrn reagieren, wenn er die ersten Informationen erhielt? In seiner Unwissenheit reagierte der Greiko vielleicht so, daß die Laren sofort merkten, was gespielt wurde.
    Was war das für ein Wesen? fragte sich Schulz.
    Der Greiko gehörte zum Konzil. Warum durfte er nicht erfahren, daß die Laren und die Hyptons diese Galaxis erobert hatten und eine Schreckensherrschaft ausübten?
    Die Greikos waren zweifellos ein Konzilsvolk. Sie spielten eine besondere Rolle, sonst hätten die Laren wegen dieses Wesens auf Tahun nicht geradezu paradiesische Zustände geschaffen.
    Den Menschen auf Tahun waren alle Freiheiten zurückgegeben worden, man hatte sogar alle Anzeichen einer gewaltsamen Besetzung des Medo-Centers aus der Umwelt getilgt.
    Daraus konnte man folgern, daß die Greikos die Maßnahmen ihrer Verbündeten auf keinen Fall gebilligt hätten.
    Es war denkbar, daß Laren und Hyptons die Aufgaben des Konzils verfälschten, daß sie auf eigene Faust handelten.
    Womöglich hatten sie ursprünglich einen völlig anderen Auftrag bekommen.
    Schulz schwirrte der Kopf.
    Ungeheure Perspektiven eröffneten sich.
    Was er vor seiner Gefangennahme bereits geahnt hatte, bestätigte sich: Dies war ein Fall von kosmischer Bedeutung.
    Wenn es ihm gelang, Kroiterfahrn von der Wahrheit zu überzeugen, konnte er, ein einzelner Mann erreichen, was die gesamte Menschheit bisher vergeblich versucht hatte: Er konnte das Konzil erschüttern!
    Er blieb unbeweglich liegen, obwohl er voller Ungeduld war.
    Er mußte sich jetzt verhalten, wie ein Mann, dem man ein Beruhigungsmittel gegeben hatte. Das gab ihm die Zeit, die er brauchte, um sich in seiner neuen Rolle zurechtzufinden. Je klüger er sich verhielt, desto länger konnte er bei Kroiterfahrn bleiben. Und je länger er bei ihm blieb, desto größer wurden seine Chancen, dem Fremden die Wahrheit zu berichten.
    Ein Schauer durchlief seinen Körper.
    Im Meer der Ereignisse hatte ihn das Schicksal an einen Platz gespült, auf dem er seine eigenen Bedürfnisse den Interessen der Menschheit unterordnen mußte. Seine Sicherheit war zweitrangig geworden. Er hatte sich immer für sehr ich bezogen und egoistisch gehalten, aber jetzt stellte er zu seiner Überraschung fest, daß er sich mit dem Gedanken vertraut zu machen begann, unter Umständen sein Leben für einen Erfolg zu opfern.
    Kroiterfahrn stand bewegungslos neben dem Bett.
    Schulz wünschte, er hätte irgend etwas über dieses Wesen oder das Volk der Greikos gewußt. Er mußte sich völlig auf seinen Instinkt verlassen, so daß die Möglichkeit, daß er etwas falsch machte, sehr groß war.
    Kroiterfahrn schwieg, wahrscheinlich wollte er seinem Besucher Ruhe gönnen.
    Obwohl es ihm nicht leicht fiel, ließ Schulz über eine halbe Stunde verstreichen, bevor er den Kopf hob und sagte: „Ich fühle mich jetzt etwas besser."
    „Ich will auf keinen Fall, daß Sie sich überanstrengen", sagte Kroiterfahrn. „Trotzdem möchte ich mich mit Ihnen unterhalten.
    Das Ende Ihrer Flucht hat mich

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