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0696 - Horror aus dem Eis

0696 - Horror aus dem Eis

Titel: 0696 - Horror aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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ausdrückte.
    Dieses Mal dauerte es länger, bis die Vampirin die Stimme ihres Vaters ›hörte‹.
    Beschützt beide, aber haltet euch möglichst im Hintergrund. Ihnen darf nichts passieren.
    Elizabeth öffnete die Augen und teilte Fu Longs Anweisung Geoffrey mit. Der nickte, als hätte er mit nichts anderem gerechnet.
    »Wir sollten die Felsen verlassen, bevor der Sturm über uns ist,« sagte er nur. »In dem Schneetreiben werden sie uns nicht entdecken.«
    Das stimmt, dachte Elizabeth, aber wie sollen wir die Menschen beschützen, wenn wir sie noch nicht einmal sehen?
    ***
    Eine ähnliche Frage beschäftigte auch Gryf, während er neben Zamorra her ging und bemerkte, dass er in dem Schnee weniger als einen Meter weit sehen konnte.
    Die Schneemobile konnten sie bei einem solchen Wetter nicht benutzen, und wenn Zamorra Recht hatte und diese Stürme sich tagelang hinzogen, schied auch der Schutz in dem verlassenen Haus aus. Die einzige Möglichkeit war der zeitlose Sprung nach Iqaluit, aber je länger Gryf darüber nachdachte, desto größer wurden seine Zweifel. Hatte er überhaupt noch genügend Kraft?
    Vielleicht, dachte er, wäre es besser, zum Haus zu gehen und dort ein paar Stunden auszuruhen, an statt direkt bis in die Stadt zu springen.
    So verringerte er zumindest die Gefahr eines zu kurzen Sprunges , bei dem sie irgendwo in der Wildnis stranden würden - bei diesem Wetter ein Todesurteil.
    Gryf seufzte und sah zu Zamorra, der vollkommen auf das Amulett konzentriert war. Er schien den Sturm nicht zu bemerken.
    Im nächsten Moment warf etwas den Dämonenjäger zurück. Sein überraschter Aufschrei ging im Heulen des Sturms unter.
    Gryf fuhr herum.
    Ein Schatten schoss an ihm vorbei, ein zweiter verschwand im Schneetreiben.
    Der Silbermonddruide wich aus und konzentrierte sich auf den Sprung zu Zamorra. Obwohl er nur wenige Meter entfernt war, konnte er ihn nicht sehen, musste den Sprung deshalb riskieren. Er konzentrierte sich auf den Freund, machte einen die Teleportation auslösenden Schritt vorwärts und -Der Schmerz explodierte in seinem Kopf. Gryf taumelte, spürte einen plötzlichen Ortswechsel und einen Ruck, der durch seinen Körper ging. Dann brach er in die Knie und kippte haltlos zur Seite.
    Die Welt verschwamm.
    Ihm wurde schwarz vor Augen.
    ***
    Zamorra hob schützend den Arm. Stoff riss, als die Bestie seine Zähne hineinschlug. Der Dämonenjäger spürte den Druck der Kiefer und bäumte sich auf. Seine Stirn kollidierte mit der kalten Wolfsnase.
    Das Wesen heulte auf. Der Druck verschwand und Zamorra setzte mit einem Kniestoß nach, der den Körper für einen Augenblick erschlaffen ließ.
    Er stieß die Kreatur zur Seite, duckte sich jedoch direkt wieder, als etwas über seinen Kopf hinwegzischte.
    Was ist denn hier los?, dachte er irritiert.
    Vorsichtig stand er auf. Seine Blicke suchten die Umgebung ab, aber die Kreatur war nicht zu sehen.
    Ein Schemen tauchte plötzlich in seinem Gesichtsfeld auf. Zamorra warf sich nach vorn, prallte gegen eine Gestalt und brachte sie zu Fall. Mit den Knien presste er ihre Arme in den Schnee.
    Er holte mit der Faust aus und stutzte, als er zum ersten Mal einen genaueren Blick auf die Gestalt werfen konnte.
    Es war eine junge Frau, die ihn voller Angst anstarrte. Ihre Lippen bewegten sich, aber der Sturm verschluckte ihre Worte. Zamorra sah die spitzen Eckzähne und erkannte die Frau. Er hatte sie zusammen mit Fu Long gesehen.
    »Steckt Fu Long etwa hinter diesem Angriff?«, rief er über den Wind hinweg.
    Sie schüttelte den Kopf, sagte etwas, das er nicht verstand.
    Dann weiteten sich ihre Augen plötzlich.
    »Vorsicht!«, schrie sie.
    Zamorra fuhr herum, aber es war zu spät. Er spürte den Schlag und dann nichts mehr.
    ***
    Als Gryf die Augen aufschlug, wusste er, dass er nicht mehr als ein paar Minuten lang bewusstlos gewesen war. Die Welt verschwamm immer noch im Rhythmus der pochenden Kopfschmerzen und machte jede Orientierung unmöglich.
    Im Heulen des Sturms glaubte er Stimmen zu hören, konnte aber nicht sagen, ob er sie sich einbildete oder ob sie wirklich waren.
    Er wollte sich aufsetzen, verwarf den Gedanken aber sofort wieder, als heftiger Schwindel einsetzte.
    Es hat mich ganz schön erwischt, dachte er erschrocken.
    Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und sah hinauf in das wirbelnde Schneechaos. Einen Moment lang schloss er die Augen und öffnete sie erst wieder, als er eine kalte Hand spürte, die sich durch seine Kleidung bis zum Hals

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