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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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behalten und legte seine Stirn in Falten. »Die haben immer zu uns herübergestarrt, John, und die Ohren gespitzt.«
    »Können sie was verstanden haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir haben leise gesprochen.«
    Gustave redete locker mit ihnen, kassierte und wünschte ihnen noch einen guten Tag.
    Die beiden gingen. Als sie die Tür öffneten, bimmelte die Glocke. Sie spielte ihnen ein Abschiedslied.
    »Jetzt sind Sie froh, wie?«, fragte ich, als Gustave wieder seinen Platz hinter der Bar eingenommen hatte und das Geld in die Kasse klimpern ließ.
    »Das können Sie wohl sagen.«
    »Und die beiden wollten auch mit Colette sprechen?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie jetzt hin?«
    »Ich hörte, dass sie hier eine Nacht bleiben wollen. Die suchen sich wohl ein Zimmer.«
    »Ah ja. Das werden wir dann auch wohl tun müssen, wenn wir Colette nicht treffen.«
    Suko hob einen Finger. »Aber Sie wissen, wo sie hingegangen ist, nicht wahr?«
    Der Wirt bewegte seine Augenbrauen. Falten bildeten sich auf seiner Stirn. So zeigte er an, dass ihm die Frage peinlich war.
    »Wem vertrauen Sie mehr?«, fragte Suko. »Uns oder den beiden anderen Gästen?«
    »Das hat mit Vertrauen eigentlich nicht viel zu tun.«
    »Sondern?«
    »Vielleicht will Colette mit keinem reden.«
    »Mit uns schon.«
    »Ihr seid Reporter.«
    »Und kennen sie.«
    Er überlegte, drehte sich auf der Stelle, schielte auf die Küchentür, aber auch von dort erhielt er keine Hilfe. »Nun ja, Edna rief hier an.«
    »Gut, aber wer ist Edna?« hakte ich nach.
    »Eine ältere Frau. Sie ist schon über sechzig, lebt seit ihrer Geburt hier in La Rostelle, aber ich muss sagen, dass sie zu den Außenseitern gehört.«
    »Inwiefern?«
    »Nun, sie hat eine Arbeit angenommen, über die man sich im Ort die Mäuler zerreißt. Sie arbeitet für Rafugil.«
    »Wer ist denn das schon wieder?« Suko lächelte.
    »Ein Maler.«
    »Aus La Rostelle?«
    »Nein, zugezogen. Er hat sich hier ein Haus gekauft und es toll umbauen lassen.«
    Suko schnippte mit den Fingern. »Ist es das Haus am Felsen, das eine sehr große Fensterfront aufweist?«
    »Genau.«
    Ich schaute meinen Freund an. »Woher weißt du das denn schon wieder?«
    Er zog die Lippen breit. »Ich habe mich umgeschaut, Alter, als wir auf den Ort zurollten.«
    »Ach so.«
    »Wie gesagt, er ist Maler, und er hat Edna engagiert. Aber er ist ein komischer Typ, denn Kontakt mit Menschen hat er kaum. Ein richtiger Einsiedler, der seine Burg kaum verlässt. Und für ihn arbeitet diese Edna.«
    Ich wunderte mich. »Sagen Sie uns noch, was Colette Mercier mit ihr zu tun hat.«
    Der Patron wollte das nicht, sondern schlug ein anderes Thema ein. »Hören Sie mal, ist die Straße wieder frei? Das wollte ich auch die beiden anderen fragen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Welche Straße meinen Sie?«
    »Diejenige, die hier hochführt. Sie ist doch verschüttet gewesen, wie ich hörte.«
    Suko und ich schauten uns an, schüttelten die Köpfe. »Wer hat Ihnen das denn erzählt?«, fragte ich.
    »Colette.«
    »Und woher wusste sie das?«
    »Von Edna.«
    »Nein, wir haben nichts festgestellt«, sagte Suko. »Vielleicht hat sie eine andere Straße gemeint.«
    Der Patron schüttelte den Kopf. »Sicherlich nicht, denn es gibt nur die eine. Das wäre auch nicht so ungewöhnlich gewesen, der Mistral fällt oft genug Bäume.«
    »Dann muss sich diese Edna wohl geirrt haben«, murmelte ich, und Suko fügte hinzu: »Möglicherweise bewusst geirrt.«
    »Wieso?«
    Wir gaben dem Wirt keine Antwort, sondern wollten wissen, was wir zu zahlen hatten.
    »Jetzt haben Sie es aber eilig«, sagte er.
    »Wir wollen uns nach einem Zimmer umsehen«, erwiderte ich.
    Gustave grinste breit. »Nicht nach Colette Mercier?«
    »Nach ihr auch.«
    Er zählte zusammen und schrieb alles auf einen Zettel. »Dann drücken Sie sich mal selbst die Daumen, dass Edna Sie auch einlässt. Da ist sie sehr eigen, denn Besuch empfängt dieser Maler so gut wie nie. Höchstens Fremde.«
    »Das sind wir auch.«
    Er nannte uns die Summe.
    Ich suchte in meiner Tasche nach Geldscheinen, legte noch ein großzügiges Trinkgeld hinzu und bedankte mich bei dem Patron.
    »Was soll ich denn sagen, wenn Colette erscheint und nach Ihnen fragt?«
    Ich war schon vom Hocker gerutscht, drehte mich wieder um und lächelte ihm zu. »Sagen Sie einfach, dass John und Suko hier gewesen wären, das wird reichen.«
    »Gut, danke, das habe ich behalten.«
    Wir verließen das Bistro und spürten plötzlich beide das, was

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