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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Art von Arbeit war er zuständig, da musste man Geduld haben und manchmal wie ein Filigrankünstler handeln. »Wenn die Tür nicht von innen verriegelt ist, hab ich sie schnell auf.«
    Ich nickte. »Probiere es.«
    »Sicher.«
    Ich hörte nichts, weil das Rauschen des Wildbachs alle anderen Laute übertönte. Als Suko sich jedoch aufrichtete und mir zugrinste, da wusste ich, dass er es geschafft hatte.
    »Offen.« Er drückte die Klinke nach unten und half mit der Schulter nach.
    Die Tür schwang nach innen.
    Natürlich nicht ohne Geräusche. Sie kratzte über den Boden, sie quietschte auch sicherlich in den Angeln, beides hörten wir aber durch das Rauschen des Baches nicht.
    Wir konnten über die Schwelle treten.
    Vor uns lag die Finsternis wie ein großer, schwarzer Sack, der alles bedeckte. Er hellte sich aber sehr schnell auf, als wir unsere Lampen einschalteten. Den größten Teil des Lichtes deckten wir mit der Hand ab, sodass gerade genug für eine Orientierung übrig blieb.
    Ich schloss die Tür.
    Still wurde es nicht. Irgendwo unter uns rauschte das Wasser weiter. Das Geräusch war nur als fernes Grummeln zu hören, aber die Feuchtigkeit war auch in dem Gang, den wir betreten hatten.
    Wie Schleim schimmerte sie an den Wänden, bildete Tropfen und Schlieren und nistete in den Spalten und Fugen des unregelmäßig gewachsenen Gesteins.
    Der Gang führte tiefer in das Haus hinein, sicherlich in einen benutzten Kellerbereich.
    Und von dort würden wir möglicherweise über eine Treppe in die bewohnten Etagen gelangen.
    Noch war es eine Theorie.
    Wir würden sehen, was davon übrig blieb…
    ***
    Der eine hieß Kirk, der andere Vaduc. Beide Männer gehörten zwar nicht zur Spitze des Syndikats, aber sie waren Leute für besondere Aufgaben. Haie zwischen den zahlreichen kleinen Fischen, die auch zubissen, wenn es sein musste, denn sie hatten schon zahlreiche Morde auf ihrem Gewissen.
    Zudem zählten sie zu einem Clan der Exekutive unterhalb der Spitze und brauchten nicht erst nachzufragen, ob sie einen Widersacher aus dem Weg räumen sollten oder nicht. Diese Entscheidung überließ man ihnen selbst.
    Sie waren Trouble-Shooter, kümmerten sich um Probleme jeglicher Art und hatten sich sofort in Bewegung gesetzt, als sie den Anruf der Frau erhalten hatten.
    Dass Frauen innerhalb der Organisation so hoch steigen konnten, daran hatten sich die beiden Machos erst gewöhnen müssen. Sie akzeptierten es jetzt, vermieden aber wenn möglich, in ihrem Job mit Frauen zusammenzuarbeiten.
    Vor Colette Mercier allerdings hatten sie einen gewissen Respekt, denn diese Person hatte es tatsächlich geschafft, sich durchzuboxen. Nicht durch Gewalt und Mord, nein, allein durch ihr Wissen, denn sie war eine Expertin, was den Bereich der Organisation innerhalb der »Firma« anging, und eine gute Computer-Spezialistin, die perfekt für die weit verzweigte Logistik sorgte.
    Nun aber schien sie in Schwierigkeiten zu stecken. Sie hatte von einem Deutschen gesprochen, der ihr nicht ganz geheuer war. Er hatte sich an sie herangemacht und mit ihr über belanglose Dinge gesprochen. Dennoch hatte ihr Instinkt sie gewarnt, und sie hatte Kirk und Vaduc vorsichtshalber herbeordert, um den Deutschen unter die Lupe zu nehmen und ihn, wenn es nötig war, aus dem Weg zu schaffen. Das hatte sich inzwischen jedoch von selbst erledigt, weil der Mann nicht mehr lebte.
    Er war verunglückt…
    Nur glaubten die beiden Männer nicht so recht daran. Unglücke waren ihnen immer suspekt, sehr sogar, denn ihre Arbeit musste oft genug danach aussehen, als wären irgendwelche Typen einem Unglück zum Opfer gefallen. Sollte das bei diesem Deutschen ebenfalls so gewesen sein, dann musste es noch jemanden geben, dem er im Wege gestanden hatte.
    Und so etwas machte sie nervös.
    Sie hatten sich La Rostelle angesehen und sich auch in dem Bistro aufgehalten, dort mit dem Wirt geredet und später zugeschaut, wie die beiden neuen Gäste gekommen waren, sich an die Theke setzten und ebenfalls gewisse Fragen stellten, die sich um den Fall drehten. Einige Male war der Name Colette gefallen, aber auch ein anderer.
    Kirk und Vaduc verschwenden.
    Draußen versteckten sie sich und warteten, bis auch der Chinese und der Engländer - seinem Dialekt nach musste er aus diesem Land stammen - gegangen waren. Dann hatten sie sich entschlossen, wieder in das Bistro zurückzukehren.
    Weshalb der Patron plötzlich bleich wurde, wussten sie selbst nicht. Lag es an seinem schlechten

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