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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Informationen einverstanden, aber noch nicht zufrieden, denn er wollte wissen, wer die beiden anderen Fremden gewesen waren.
    »Ich habe sie heute zum ersten Mal gesehen.«
    »Gut, das glauben wir dir. Und weiter?«
    »Ja, sie - sie wollten auch was von Colette.«
    »Was denn?«
    »Das weiß ich nicht!«, haspelte Gustave hervor. »Das weiß ich wirklich nicht…«
    Vaduc stellte wieder eine Frage. »Waren es Bullen?«
    »Keine Ahnung. Aber sie waren nicht von hier, auch keine Franzosen. Ich schätze, Engländer.«
    »Die sich bestimmt nicht verlaufen haben«, meinte Kirk. »Dieses Kaff besucht man nicht ohne Grund. Wir haben ein wenig zuhören können. Hast du den anderen nicht das Gleiche erzählt wie uns?«
    »Richtig.«
    »Und sie haben sich auf den Weg gemacht, um den Maler und diese Edna zu besuchen?«
    »Ich glaube schon.«
    Kirk nickte und rutschte von seinem Hocker. Vaduc blickte ihn an und fragte: »Was ist denn, wenn der Kerl lügt?«
    Kirk musste lachen. »Glaubst du denn, dass er sich das traut, mein Lieber?«
    »Nein, eigentlich nicht. Das will ich gar nicht glauben, wenn du verstehst.«
    »Dann kämen wir ja zurück.«
    »Klar.« Vaduc schaute sich um. »Ich brauche nicht mehr als zwei Minuten, um hier zu renovieren.«
    Kirk lachte. »Du wirst langsam.«
    »Nein, nein. Sie müssen mir glauben!«, rief der Patron. »Ich habe sie wirklich dorthin geschickt.«
    »Ist ja schon gut, Junge, ist ja schon gut. Wir glauben dir alles, was du uns sagst.«
    »Er ist doch so lieb.« Vaduc grinste den Wirt kalt an. Der hatte den Eindruck, von einem Haifisch angelächelt zu werden, so böse war dieses Grinsen.
    Kirk nickte. »Dann wollen wir dich nicht länger stören, mon ami. Du musst schließlich noch den Rotwein aufwischen. Ich werde meinem Partner sagen, dass er demnächst mit leeren Flaschen oder mit weichen aus Kunststoff seine Übungen macht.«
    Sie gingen.
    Hinter der Theke stand der Patron und zitterte. Innerlich schlug er zehn Kreuzzeichen, dass sie endlich verschwunden waren. Er schrak nur noch einmal zusammen, als die Tür krachend hinter ihnen zufiel. Danach war Ruhe.
    Gustave hatte weiche Knie bekommen. Er ließ sich auf den Schemel hinter der Theke fallen und vergrub sein Gesicht in beide Hände, als würde er sich schämen.
    In der Tat kam er sich vor wie ein Verräter, aber was hätte er denn machen sollen?
    Währenddessen hatten sich Kirk und Vaduc entschlossen, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Die Strecke war nicht weit, außerdem würden sie mit dem Wagen mehr auffallen.
    Der Mistral wehte immer noch. Er hatte ein ungewöhnliches Licht mitgebracht, das so seltsam klar und gläsern wirkte, als wollte der Tag noch einmal beweisen, was er konnte, bevor er sich verabschiedete und der Nacht wich.
    Vaduc war sauer. Er ging knurrend neben Kirk her, der seinen Freund gut kannte. Er wusste, dass der Rumäne ein Ventil brauchte, um seinen Frust abzulassen. Wer ihm jetzt ein schiefes Wort sagte, den würde er in den Boden stampfen.
    Beide glaubten nicht, dass die Haushälterin und ihr Chef ihnen Ärger bereiten konnten.
    Wahrscheinlich würden sie zusammenzucken, wenn sie nur an der Tür auftauchten, aber das war nicht das Problem.
    Während Vaduc mit seinem Frust kämpfte, dachte Kirk über ganz andere Dinge nach.
    Was hatte Colette Mercier dazu veranlasst, ausgerechnet dem Maler einen Besuch abzustatten? Kirk konnte sich nicht vorstellen, dass es bei ihr rein nostalgische Gefühle waren, weil sie ja aus La Rostelle stammte - nein, dahinter musste etwas anderes stecken, das hoffentlich nicht in einem für die Organisation gefährlichen Zusammenhang stand.
    Sie gingen durch die schmalen Gassen, die ihnen manchmal vorkamen wie Schluchten, weil die Hauswände doch sehr dicht beisammen standen. Auf der Straße ließ sich kaum jemand blicken. Und wenn, dann hatte er es eilig, ein schützendes Haus zu erreichen, um dem Mistral entgehen zu können.
    Es war nicht sehr weit, dennoch ärgerten sie sich, da das Gelände ziemlich steil anstieg.
    Das Haus des Malers lag zwar nicht ganz oben, aber auf halber Höhe.
    Es lag auf der linken Seite, und seine Fassade hatte eine schmutzig graue Farbe. Die Fenster waren nicht sehr groß. Sie sahen aus, als hätte man Quadrate aus dem Mauerwerk herausgeschnitten. Nur hinter den wenigsten hingen Gardinen.
    Vor der Tür blieben sie stehen. Vaduc hatte seine Hand unter die Jacke geschoben. Dort umklammerte er den Griff seines mit einem Schalldämpfer versehenen Revolvers. Kirk

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