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0698 - Der Ghoul aus dem Gully

0698 - Der Ghoul aus dem Gully

Titel: 0698 - Der Ghoul aus dem Gully Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so…«
    Harry hob die Hand. »Dann viel Spaß noch. Und leg dir lieber einen Fernseher zu, der verkürzt solche Wartezeiten wie heute.«
    »Ich werd's mir überlegen.«
    Harry Stahl ging weiter. Der Dunst umwölkte ihn wie ein Gespenst. Jedesmal, wenn er in den roten Schein eintauchte, wirkte er wie ein mit Blut übergossener Geist.
    Es standen eine Menge Wohnmobile an dieser Straße. Bei schönem Wetter waren es noch mehr, da herrschte dann auch Betrieb und keine Leere wie jetzt. Elf Mädchen verteilten sich auf dieselbe Anzahl von Wagen. Mit Harrys war noch ein zwölfter hinzugekommen.
    Sein tragbares Sprechgerät hatte er mitgenommen. Es steckte in der rechten Jackentasche. Zwischen zwei Wagen blieb Stahl stehen und nahm Kontakt mit dem Büro auf.
    »Bender hier.«
    »Harry. Alles klar bei euch?«
    Bender lachte. »Meine Güte, wir warten auf den Einsatz, Harry. Tut sich da nichts?«
    »Leider nein.«
    »Überhaupt keine Spur?«
    »Richtig.«
    »Und wie lange willst du durchhalten?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Manfred. Kollege Sinclair ist unterwegs und schaut sich auf dem alten Friedhof um.«
    »Sucht er da den Mörder?«
    »Scheint so.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Wir werden sehen, ich melde mich wieder.« Harry Stahl steckte das Gerät ein und sah erst jetzt, daß ein Fahrzeug an der gegenüberliegenden Seite gehalten hatte.
    Es war ein schwerer Mercedes, allerdings schon einige Jahre alt. Die beiden Männer, die ausstiegen, ließen das Standlicht brennen. Sie waren ziemlich groß und fast gleich gekleidet, denn sie schwärmten für Leder.
    Noch hatten sie Stahl nicht gesehen. Zielstrebig gingen sie auf einen bestimmten Wohnwagen zu, dessen Tür schon vorher geöffnet wurde, weil das Mädchen die beiden bereits gesehen hatte.
    Nach Harrys Einschätzung waren dies keine Kunden, sondern faule Kunden, die abkassieren wollten.
    Zuhälter, Loddels, die angeblichen Beschützer. Verdammt, das hatte ja so kommen müssen.
    Auch wenn das Geschäft mit Sex und Drogen- noch keine westlichen Formen angenommen hatte, so ging es leider auch hier zur Sache. Gewalt war oft genug mit im Spiel.
    Wenn sie jetzt abkassieren wollten, mußten die Mädchen passen, was den Typen überhaupt nicht gefallen würde. Das roch schon nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung.
    Der Kommissar atmete stöhnend aus und näherte sich dem Wagen, den die beiden Zuhälter betreten hatten.
    Schon draußen hörte er die Stimmen und die Geräusche.
    »Du beschissene Schlampe, du! Du hast Kohle zu machen und nicht hier herumzusitzen.«
    »Verdammt, soll ich mit dem Regen bumsen?«
    Harry hörte ein klatschendes Geräusch, dem ein lauter Schrei folgte. Die Antwort dieses Zuhälters hatte weh getan.
    Das konnte der Kommissar nicht akzeptieren. Er war dem Gesetz verpflichtet, in dem auch festgelegt war, daß Schwachen geholfen werden mußte. Er setzte darauf, daß die Zuhälter die Tür nicht abgeschlossen hatten und hatte richtig getippt.
    Plötzlich stand er im Wagen.
    Das Mädchen lag auf dem Bett. Es war eine nahezu klassische Pose, denn einer der Kerle stand davor und hielt einen dünnen Schlagstock in der rechten Hand. Der Arm war halb erhoben. Es sah so aus, als wollte er im nächsten Moment zuschlagen.
    Harry räusperte sich.
    Der zweite, ein Langhaariger, schaute zu und redete, ohne sich umzudrehen. »Such dir eine andere aus zum Bumsen.«
    »Vielleicht will ich das gar nicht, ihr Drecksäcke!« In Harry stieg der heiße Zorn hoch. Er haßte es, wenn Menschen gequält wurden. Deshalb war er auch früher mit dem Regime nicht zurechtgekommen.
    Beide waren überrascht. Der Typ mit dem Schlagstock drehte sich ebenso um wie der andere.
    »Raus!« sagte Harry. Zwischen den Fingern der rechten Hand hielt er seinen Dienstausweis.
    Lachen schallte ihm entgegen, dann eine Frage. »Was ist das denn? Ein Ausweis der Irrenanstalt?«
    »Polizei!«
    »Ach ja?«
    »Sicher.«
    Die beiden Zuhälter schauten sich an. Sie grinsten, fühlten sich sicher. »Was machen wir denn jetzt?« fragte der Typ mit den langen Haaren. »Was sollen wir tun?«
    »Gehen?«
    »Eigentlich ja. Unser Besuch ist beendet. Mach's gut, Linda. Zwischen uns ist ja alles klar.«
    »Das glaube ich nicht!« meldete sich Harry.
    »Wieso?«
    »Mir gefällt es einfach nicht, wenn Mädchen geschlagen werden, die sich nicht wehren können.«
    Die Zuhälter ›spielten‹ weiter. »Geschlagen? Wer ist denn von wem geschlagen worden?«
    »Reden Sie hier keinen Unsinn, ich habe…«
    »Moment,

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