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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde, ihn von seinem Entschluß abzubringen.
    „Sie sind ein Lump, Vasnotsch. Sie verraten zwanzigtausend Menschen, die auf Ihre Hilfe hoffen."
    „Sie irren sich, Danzien. Ich verrate niemanden. Der Fremde hat doch angekündigt, daß er uns ins Paradies führen will - oder nicht?"
    „Das hat er allerdings."
    „Weshalb lehnen Sie sich dann gegen ihn auf? Es war doch Ihre erklärte Absicht, das gleiche zu tun. Haben Sie Ihren Anhängern nicht versprochen, sie ins Paradies zu fliegen? Damit haben Sie sie doch dazu veranlaßt, gegen Rhodan zu meutern.
    Sollten Sie das schon wieder vergessen haben?"
    „Gehen Sie nicht zu weit, Vasnotsch. Ich warne Sie. Täuschen Sie sich nicht. Sie haben keinen Grund, über mich oder irgend jemand anderen zu triumphieren. Und Sie begehen einen gefährlichen Fehler, wenn Sie sich blind einer völlig fremdartigen Intelligenz anvertrauen."
    „Ach, tatsächlich?"
    „In der Tat, Vasnotsch. Woher wollen Sie wissen, daß dieses Ding das gleiche unter Paradies versteht wie wir?"
    Kergijin Vasnotsch wurde unsicher. Er blickte sich in der Zentrale um. Plötzlich sah er sich in die Enge gedrängt. Die Offiziere umgaben ihn und warteten darauf, daß er sie aus der Abhängigkeit von dem Fremden lösen würde.
    „Ich bin der Überzeugung, daß der Fremde ungeheuer intelligent ist. Er ist uns in jeder Hinsicht überlegen", antwortete er schließlich. „Wenn er von einem Paradies gesprochen hat, das auch für uns das Paradies ist, dann weiß er genau, was das zu bedeuten hat. Sie haben Angst, Danzien. Sie stehen plötzlich mit leeren Händen da. Bisher waren Sie der unumschränkte Alleinherrscher an Bord. Nun ist jemand gekommen und hat Sie zum Popanz gemacht.
    Das ist eine Situation, mit der Sie nicht fertig werden. Glauben Sie nur nicht, daß ich Ihnen helfen werde, sie zu überwinden.
    Das ist Ihre Aufgabe."
    „Vasnotsch, ich werde..."
    „Ich habe gesagt, daß das Ihr Bier ist. Lassen Sie mich also damit in Ruhe." Der Kosmopsychologe drehte sich um und ging auf den Ausgang zu.
    „Sperren Sie ihn wieder ein", sagte Germeil resignierend.
     
    6.
     
    Danzien Germell betrat das Medo-Center der MEBRECCO. Dr.
    Horindolly kam ihm entgegen.
    „Wie geht's Pelpto?" fragte der Kommandant.
    „Na ja", antwortete der Arzt nichtssagend. Er führte den Oberst in einen lichten Krankenraum, in dem der Erste Offizier zusammen mit einem ebenfalls verletzten Wissenschaftler in einem bioregulatorischen Regenerationsbad lag. Sein Kopf ragte aus der milchigen, zähflüssigen Masse heraus. Die Umrisse der sich neu bildenden Schulter und des Arms waren bereits zu erkennen.
    „Hallo, Pelpto, wie geht's Ihnen?" fragte Germell.
    „Wie ist eigentlich die Regelung der Krankengeldzahlung, Sir?"
    erkundigte sich der Erste Offizier, ohne auf die Frage des Kommandanten einzugehen. „Zahlt das Raumfahrtministerium weiter, oder habe ich einen Verdienstausfall, während ich hier in der Wanne liege und mir einen vergnügten Tag mache?"
    „Wir werden Rhodan irgendwann die Rechnung schicken", antwortete Germell lächelnd. „Da Sie schon wieder Witze machen können, kann ich wohl annehmen, daß es Ihnen wieder besser geht."
    „Allerdings, Sir. Ich muß jedoch gestehen, daß ich das TV-Programm scheußlich finde. Können Sie Doc Holly nicht mal sagen, daß ich diese Schmalz- und Honigfilme nicht ertrage?"
    „Die Patienten dürfen sich nicht aufregen", erklärte der Arzt.
    „Abenteuerfilme wären wohl nicht ganz das Richtige."
    Oberst Germell ging zu dem anderen Patienten hinüber und wechselte einige Worte mit ihm. Er blickte nur flüchtig zu dem Bildschirm hinauf, der sich schräg über den Kranken befand, so daß diese das Programm bequem verfolgen konnten. Danach kehrte er zu Pelpto Papp zurück.
    „Wie ist die Situation, Sir?" fragte Papp. Er beobachtete den Kommandanten aufmerksam, um aus seinen Reaktionen Schlüsse ziehen zu können.
    „Kanscho hat nachgegeben", erwiderte Germell. „An Bord ist alles ruhig. Die Kämpfe sind zu Ende."
    „Aber...?"
    „Was - aber?"
    „Sie verschweigen mir doch etwas, Sir!"
    „Sie brauchen Ruhe, Pelpto. Regen Sie sich nicht auf."
    „Das ist leicht gesagt, Sir. Wenn ich nicht weiß, was los ist, rege ich mich noch viel mehr auf. Bitte, sagen Sie mir, was passiert ist."
    Germell berichtete von dem Fremden.
    „Er hat das Schiff übernommen", fuhr er danach fort. „Uns sind die Hände gebunden. Wir können nichts tun. Die MEBRECCO nähert sich einem Sonnensystem mit gelber

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