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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blitzten.
    »Gift!«, flüsterte Suko. »Verdammt noch mal. Er hat eine mit Gift gefüllte Phiole zerbissen.«
    Ich hob die Schultern.
    Suko stand auf. »Wir brauchen uns keine Vorwürfe zu machen, John. Er selbst hat sich als Verräter gesehen. Er ist derjenige, der so nicht mehr leben konnte. Wahrscheinlich hätten ihn die Mitglieder der Schattenkirche umgebracht.«
    »Ja, du hast wahrscheinlich Recht.«
    »Und wohin jetzt?«
    »Sofort zum Güterbahnhof, Suko. Vielleicht kommen wir noch zurecht. Wir lassen ihn hier. Die Kollegen sollen Zengo abholen.« Ich strich durch mein Haar.
    Suko sah meinem Gesicht an, dass mich etwas quälte. »Du denkst an Tricia Bell?«
    »Sicher.«
    »Wie siehst du ihre Chancen?«
    Ich gab ihm keine Antwort und sagte nur: »Lass uns gehen…«
    ***
    Der Lastwagen war quer durch London gefahren. Über normale Straßen und über Wege, die schlecht gepflastert waren. Das aber war mehr zum Schluss der Reise gewesen, und Tricia hatte auch hin und wieder Geräusche gehört, die sie nicht einzuordnen wusste.
    Dumpfe Laute, mal einen schrillen Pfiff, dann wieder ein Rattern oder einen lauten Ruf.
    Sie war schließlich davon ausgegangen, dass sie sich nahe des Hafens auf einem Industriegelände befinden musste, wo ein Lastwagen bestimmt nicht auffiel.
    Als er hielt und die Nachricht über Sprechfunk durchkam, da kehrte die Angst wieder zurück.
    Jetzt waren sie da, jetzt gab es keine Chance mehr. Sie zitterte, sie drehte fast durch, der Wagen kam ihr vor wie eine Zelle, deren Wände immer mehr zusammenrückten.
    Neben ihr bewegte sich Kyle sehr träge. Er schaute sie an und lächelte grausam. Ohne ein Wort zu sagen, stieg er aus. Der Fahrer hatte den Scorpio schon verlassen und wartete an der hinteren Ladefläche darauf, dass sie geöffnet wurde.
    Das geschah sehr bald. Da Kyle die Wagentür nicht geschlossen hatte, konnte Tricia hören, worüber sich die beiden unterhielten. Der Fahrer sollte mit einem anderen Auto zur Schattenkirche fahren, um dort alles ins Reine zu bringen, falls nötig.
    Er war auch schnell weg.
    Kyle kam wieder zurück. Er beugte sich vor, um Tricia anschauen zu können. Dann bewegte er seinen Zeigefinger und winkte ihr zu. »Jetzt kannst du aussteigen, Süße.«
    Tricia schaute nicht hin. In ihrem hellen Kleid sah sie aus wie ein Engel, als sie den Wagen verließ.
    Ihre Beine zitterten, und sie musste sich an der Innenwand des Lasters abstützen, um nicht auf die Knie zu fallen. Sie warf einen Blick nach draußen.
    Die Gegend kannte sie nicht. Schon auf den ersten Blick hin kam sie ihr schmutzig vor. Zudem war sie düster, denn auch der Himmel hatte sich verdunkelt.
    Kyle half ihr beim Aussteigen, und von diesem Zeitpunkt an ließ er sie nicht mehr los. Er umfasste ihren linken Arm. Gar nicht mal fest, aber die Klammer der Finger reichte aus, um ihr klarzumachen, dass sie keine Chance hatte.
    Sie ging wie in Trance neben ihm her, merkte nicht, dass es kühler geworden war und der Wind mit ihren Haaren spielte. Sie wurde zu einer gewaltigen Halle gebracht, deren Tore offen standen. In die Halle hinein führten mehrere Gleise.
    Hätte sie zurückgesehen, dann wären ihr auch die verzweigten Gleisanlagen aufgefallen, aber sie schaute nur nach vorn, als wollte sie ihrem Schicksal trotzig entgegenschreiten.
    Sie betraten die Halle.
    Nichts rührte sich dort. Zahlreiche Güterwagen standen auf den Schienen, düster wie trotzig wartende Ungeheuer, die jeden Moment starten und losfahren konnten.
    Aber sie blieben stehen, und es gab auch keine Mitarbeiter, die sich mit ihnen beschäftigten. Die Halle schien nur Kyle zu gehören und auch dem Fahrer des Lastwagens, der ihnen gefolgt war.
    Tricia gab nur Acht, dass sie nicht stolperte. Von der Umgebung bekam sie nichts mit. Und auch alles andere wurde von- ihrer kalten Furcht unterdrückt.
    Der Weg durch die Halle kam ihr unendlich weit vor, und trotzdem lief ihr die Zeit davon.
    Sie gingen die Halle ganz durch, fast bis an die jenseitige Wand. Erst dort blieben sie stehen.
    Tricia hielt den Kopf gesenkt und schreckte auf, als sie die Finger des Mannes unter ihrem Kinn spürte, die ihren Kopf leicht anhoben.
    Sie schaute ihn an. Es war ihr überhaupt nicht aufgefallen, dass er sie losgelassen hatte.
    »Wir sind da!«, flüsterte er.
    »Wo?«
    »Dreh dich um!«, Das tat sie auch - und musste schlucken, denn vor ihr stand ein schwarzer Güterwagen. Eine breite Schiebetür hielt den Eingang noch verschlossen, und gegen die hämmerte Kyle

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