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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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am Deckel.
    Beim ersten Mal klappte es nicht ganz, der zweite Versuch aber gelang bereits.
    Er hob den Deckel ab, und ein jeder vernahm das saugende Geräusch, als sich die beiden Teile voneinander lösten.
    Einer der Männer atmete sehr laut aus und presste seine Hand sofort gegen die Lippen, als schäme er sich für diese Reaktion.
    Kyle drapierte den Glasdeckel mit behutsamen Bewegungen neben das Unterteil.
    Dann nickte er. Der Mann richtete sich wieder auf. Er streckte der noch regungslos daliegenden Assunga seinen rechten Zeigefinger entgegen und fing an zu flüstern.
    »Es hat sehr lange gedauert, aber du hast dich auf das Versprechen der Lilith ebenso verlassen können wie auf uns. Wir haben dich aus dem Grab geholt, wir haben die Schattenkirche gegründet, und wir werden dafür sorgen, dass du denjenigen treffen kannst, für den du bestimmt bist. Er und du, ihr beide werdet euch verstehen, ihr werdet eine Allianz eingehen und werdet hoffentlich nicht die vergessen, die dich in schweren Zeiten unterstützt haben. Wir haben dir das Mädchen besorgt, wir sind gekommen, um dir zuzuschauen. Ich bitte dich deshalb, uns nicht zu enttäuschen. Werde wach, schüttle die lange Zeit der Starre ab. Wir bitten dich, Assunga!«
    »Ja, wir bitten dich!« riefen die Mitglieder der Schattenkirche im Chor. Tat die Hexe ihnen den Gefallen? Noch geschah nichts.
    Tricia, die sich plötzlich wieder als Mittelpunkt fühlte, konnte einfach ihren Blick nicht von dem Gesicht der uralten Person wenden, die eigentlich längst hätte verwest sein müssen.
    Aber sie lebte - und sie öffnete die Augen.
    Zuerst war es nur ein Flackern, dann zog sie die Lider hoch, und sie starrte Tricia an.
    Genau da erlebte die junge Frau eine. Angst wie nie zuvor. Und sie wusste auch, dass es ihr Ende war…
    ***
    Der Blick brannte auf ihrem Gesicht. Er schien sie durchbohren zu wollen. Sie merkte, dass sich hektische Flecken auf ihrer Haut bildeten, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    Auch hatte sie das Gefühl, als würde ihr Blick regelrecht austrocknen. In der Kehle spürte sie feinen Sand, der sie daran hinderte, auch nur ein Wort zu sagen. Dieser Blick der beiden starren und gleichzeitig farblosen Augen war wie der Strahl eines Schweißbrenners, der sich durch Metall fraß.
    Nur war es ihr Körper.
    Für die Hexe gab es nichts anderes mehr als Tricia. Für ihre Diener interessierte sie sich nicht. Das war auch zu sehen, als von unten nach oben ein Ruck durch ihren Körper ging, sodass sie es schaffte, sich aufzurichten.
    Wie eine Puppe saß sie im Sarg, den Kopf in die Richtung gedreht, in der Tricia Bell stand.
    Ihre Augen waren offen, der Mund war geschlossen. Um ihn herum wellte sich die Haut wie alte Lappen, die zusammengedrückt worden waren und noch immer feucht schimmerten.
    Tricia rechnete damit, dass Assunga aus ihrem Sarg vollends heraussteigen würde, um sie anzugreifen. Seltsamerweise hielt sie sich zurück, aber sie bewegte ihre Arme.
    Parallel hob sie die an und krümmte auch die Finger, wobei ein ekelhaftes Knacken die Stille unterbrach.
    So als wären alte Knochen gebrochen worden.
    Sie bewegte die Finger weiter. Ein Klavierspieler reagierte ähnlich, bevor er sich an sein Instrument setzte.
    Einen Augenblick später öffnete sie die Lippen. Etwas schob sich aus dem Spalt, das aussah wie ein Stück Rattenschwanz, grau, feucht und einfach widerlich.
    Aber es war nur die Zunge einer Toten…
    Tricia spürte den Ekel, sie merkte die Angst, aber sie wusste auch, dass dies alles nur das Vorspiel gewesen war. Das Drama würde folgen, und abermals begann es mit den Bewegungen der Hände, wobei die Finger mittlerweile geschmeidiger geworden waren. Assunga krümmte sie zusammen, drehte die Hände, sodass Tricia lange Nägel sehen konnte, die allerdings nicht sehr spitz, dafür an einigen Stellen abgebrochen waren und scharfe Kanten gebildet hatten.
    Rechts und links der Wangen umfasste Assunga das alte Fleisch, klemmte die Finger zusammen und streifte die Hände nach unten, ohne die Haut loszulassen.
    Im selben Augenblick spürte Tricia in ihrem Gesicht einen brennenden Schmerz!
    ***
    Wir wären am liebsten mit dem Hubschrauber geflogen, was allerdings nicht möglich war. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns durch den Londoner Verkehr zu quälen, zwar mit Rotlicht und Sirene, aber auch das brachte nicht immer etwas.
    Wenn die Straßen verstopft waren, dann richtig. Da blieb kaum eine Lücke.
    Dennoch kamen wir weiter, und wir fuhren

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