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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch über Gehsteige, wenn es sich verantworten ließ.
    Uns war nicht bekannt, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun hatten. Jedenfalls gehörten sie zu den Menschen, die man als fanatisch ansehen musste, und wir wussten auch, wozu Fanatiker in der Lage waren. Die gingen über Leichen.
    Ich saß hinter dem Lenkrad. Mein Blick war starr nach vorn gerichtet, während Suko permanent das Autotelefon benutzte und dafür sorgte, dass das Gelände des Güterbahnhofs weiträumig abgesperrt wurde, was allerdings ziemlich schwierig war, denn in dieser Gegend gab es doch zahlreiche Verstecke, die irgendwelche Typen für sich ausnutzen konnten.
    Die Gleise des Güterbahnhofs waren ziemlich verzweigt und bedeckten ein sehr großes Gelände.
    Zwar hatten wir von Zengo Informationen erhalten, doch wo der Wagon genau stand, das wussten wir nicht. Wahrscheinlich würden wir erst eine Halle durchsuchen müssen.
    So war es dann auch.
    Als wir das Ziel erreichten, diesmal ohne Sirenenklang, stellten wir den Wagen in Deckung eines Bahnwärterhäuschens ab und liefen quer über die Schienen, auf die riesige Halle zu, in der normalerweise Wagons be- und entladen wurden.
    Das große Tor war weit geöffnet, als wollte es uns heranlocken und sagen: so kommt doch.
    Wir kamen auch.
    Aber wir waren vorsichtig.
    Der normale Betrieb war hinter uns zurückgeblieben. Wir fühlten uns sehr einsam. Der Himmel zeigte jetzt eine graue Farbe, das schöne Wetter hatte sich wieder verabschiedet.
    Gemeinsam betraten wir die Halle. Mit gespannten Blicken blickten wir uns um und fühlten uns im Vergleich zu den großen Wagons ziemlich klein.
    Wohin?
    Suko deutete in die Düsternis der großen Halle hinein. »Wahrscheinlich sind sie weiter hinten. Da ist die Gefahr einer Entdeckung nicht so groß.«
    »Dann lass uns nachsehen.«
    Immer wieder blickten wir uns um, suchten nach Spuren, blieben länger an den einzelnen Wagen stehen, versuchten, durch Ritzen zu schauen, horchten an den Wänden und bekamen nichts zu hören.
    Es war auch kein Bahnarbeiter zu sehen, der in der Halle zu tun hatte.
    Wir mussten aufpassen, dass wir nicht über Schienen oder Schwellen stolperten.
    Die Ruhe gefiel mir überhaupt nicht. Sie war so unnatürlich, beinahe schon tödlich und lag wie ein düsterer Fluch über der großen Halle, unter dessen Decke sich große Fenster befanden, die wie viereckige Streifen aussahen, aber auch nur dumpfes, düsteres Licht in die Halle sickern ließen.
    Wenn es uns nicht gelang, den Wagen innerhalb der folgenden Viertelstunde zu finden, mussten wir den Großeinsatz einleiten, damit jeder Wagon durchsucht werden konnte.
    Dass uns Zengo falsch geschickt hatte, daran wollte ich nicht glauben, denn die Furcht vor dem Kreuz war einfach zu groß gewesen. Der hätte sich nicht getraut, uns anzulügen.
    Die Halle nahm in ihrem hinteren Teil noch an Breite zu. Dort fächerten die Schienen auseinander, bis sie schließlich an großen Prellböcken endeten.
    Noch immer galt unsere Aufmerksamkeit den vereinzelt stehenden Wagons. Es wurde zu dunkel, wir riskierten es, schalteten die Lampen ein und suchten auf dem Boden nach Spuren.
    In Filmen findet der Held oft genug einen Knopf oder ein Stück Tuch. Wir entdeckten nichts und konnten uns leider nicht auf den Zufall verlassen.
    Schon in Sichtweite der Prellböcke blieben wir stehen. Sukos Geste sagte alles. Er hob die Schultern.
    »Und wir machen trotzdem weiter!«
    »Sicher, John. Aber dann mit großer Musik.«
    »Nur noch die letzten Wagons.«
    Er war einverstanden. Auf einem Gleis standen fünf Kühlwagen hintereinander. Ihre Außenhaut glänzte silbrig. Da würde sich wohl kaum jemand verbergen.
    Nebeneinander umschritten wir die Wagons - und blieben gemeinsam stehen, denn uns war gleichzeitig der schwarze Wagon aufgefallen. Auf mich wirkte er wie fehl am Platze.
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Vorstellen kann ich es mir zumindest.«
    »Dann los!«
    Wir bewegten uns sehr vorsichtig auf das Ziel zu, weil wir nicht wussten, ob man uns nicht durch irgendwelche Lücken beobachten oder uns schon längst gesehen hatte.
    Das schien nicht der Fall zu sein. Wir gelangten unangefochten an den Wagon heran und brauchten nichts zu sagen oder zu erklären, denn wir rochen es bereits.
    Es war ein Geruch, der durch Ritzen oder Spalten drang und überhaupt nicht in diese Halle passte.
    »Werden da Körper verbrannt?«, hauchte Suko.
    Ich zog meine Waffe.
    Die Tür lag ziemlich hoch. Es war zwar eine Trittstelle vorhanden,

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