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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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schönen Tag gehabt?« Wieder eine schwachsinnige Pause. »Hör zu, ich ruf dich an, wenn ich wieder im Yard bin. Halt dir den Abend frei. Ich meine, wenn du diese Nachricht bekommst, dann halt dir den Abend frei. Denn mir ist natürlich klar, daß du diese Nachricht vielleicht gar nicht abhörst. Und wenn dem so ist, kann ich nicht davon ausgehen, daß du den ganzen Abend nur am Telefon sitzt und auf meinen Anruf wartest. Helen, hast du heute abend schon etwas vor? Ich kann mich nicht erinnern. Vielleicht können wir -«
    Es piepte. Dann meldete sich eine Computerstimme. »Danke für Ihre Nachricht. Es ist drei Uhr einundzwanzig.« Basta.
    Lynley fluchte. Er legte auf. Zum Teufel mit diesen gottverdammten Maschinen.

    Da es ein schöner Tag war, waren in Little Venice noch viele Leute unterwegs, die den Nachmittag dazu nutzten, die Londoner Kanäle zu erforschen. Sie glitten auf Ausflugsdampfern über das Wasser und hörten sich die Erklärungen und den Klatsch ihrer Fremdenführer an. Sie spazierten am Ufer entlang und bewunderten die bunten Frühlingsblumen, die in Töpfen auf den Dächern und Decks der Hausboote blühten. Sie standen am Geländer der Brücke zur Warwick Avenue.
    Südwestlich dieser Brücke bildete Browning's Pool ein Dreieck öligen Wassers, auf dessen einer Seite mehr Boote lagen. Es waren die breiten, flachen Frachtschiffe, die früher einmal von Pferden durch jene Kanäle gezogen worden waren, die einen großen Teil Südenglands kreuz und quer durchschnitten. Im neunzehnten Jahrhundert hatten sie als Transportmittel gedient. Jetzt lagen sie still und dienten Malern, Schriftstellern und Kunsthandwerkern und denen, die sich gern als solche ausgaben, als Wohnungen.
    Christopher Faradays Hausboot lag direkt gegenüber von Browning's Island, einer mit Weiden bewachsenen, ovalen kleinen Insel, die sich etwa in der Mitte des Wasserbeckens befand. Als Lynley sich ihm auf dem Fußweg am Kanal näherte, überholte ihn ein junger Mann in Joggingsausrüstung. Zwei japsende Hunde begleiteten ihn, von denen einer unsicher auf nur drei Beinen hoppelte. Während Lynley der kleinen Gruppe noch nachsah, jagten die Hunde an dem Läufer vorbei und sprangen die zwei Stufen zu dem Hausboot hinauf, das auch sein Ziel war.
    Als Lynley es erreichte, stand der junge Mann an Deck und wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von Gesicht und Nacken, und die Hunde - ein Beagle und der dreibeinige Mischling, der aussah, als hätte er bei allzu vielen Straßenkämpfen den kürzeren gezogen - schlabberten geräuschvoll Wasser aus zwei schweren Keramiknäpfen, die auf einem Stapel Zeitungen standen.
    »Mr. Faraday?« sagte Lynley, und der junge Mann zog das blaue Frotteetuch von seinem Gesicht. Lynley zeigte seinen Dienstausweis und stellte sich vor. »Christopher Faraday?« sagte er wieder.
    Faraday warf das Handtuch auf das hüfthohe Dach des Kabinenaufbaus und trat zwischen Lynley und die Hunde. Der Beagle hob mit tropfenden Lefzen den Kopf von seinem Wassernapf und knurrte leise. »Schon gut«, sagte Faraday. Es war schwer zu sagen, ob seine Worte Lynley galten oder dem Hund. Sein Blick war auf ersteren gerichtet, doch mit der Hand griff er nach hinten, um den Kopf des Hundes zu streicheln, den, wie Lynley jetzt sah, eine lange, rote Narbe entstellte, die vom Scheitel bis zwischen die Augen reichte.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte Faraday.
    »Ich suche Olivia Whitelaw.«
    »Livie?«
    »Wenn ich recht unterrichtet bin, wohnt sie hier.«
    »Was gibt's denn?«
    »Ist sie zu Hause?«
    Faraday nahm das Handtuch und legte es sich um den Hals.
    »Lauft zu Livie«, befahl er den Hunden, und als die beiden gehorsam davontrabten, zu einer Art Glaspavillon, der zur Kajüte führte, sagte er zu Lynley: »Würden Sie sich einen Moment gedulden? Ich will nur sehen, ob sie auf ist.«
    Ob sie auf ist? dachte Lynley verwundert. Es war halb vier vorbei. Ging sie vielleicht immer noch ihrem nächtlichen Gewerbe nach und mußte deshalb tagsüber schlafen?
    Faraday trat in den Pavillon und ging eine kurze steile Treppe hinunter. Er ließ die Kajütentür hinter sich angelehnt. Lynley hörte ein scharfes Bellen von einem der Hunde, dem das Klappern von Hundekrallen auf Linoleum oder Holz folgte. Er trat näher und spitzte die Ohren.
    Faradays Stimme war kaum zu hören. »... Polizei ... nach dir gefragt ... nein, ich kann nicht ... du mußt ...«
    Die Stimme Olivia Whitelaws war deutlicher und unverkennbar abwehrend. »Ich kann

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