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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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tue.«
    »Verlangt sie das von Ihnen?«
    »Sie findet, wir müssen auf die Kinder Rücksicht nehmen und bedenken, was für sie das beste ist, nicht, was für uns das beste ist. Und ich gebe ihr recht. Ich könnte meine Arbeit in der Druckerei aufgeben und jahrelang zwischen London und Kent hin und her pendeln und am Ende mit leeren Händen dastehen. Sie fragt, ob sich das Risiko lohnt, wenn es keine Garantien gibt.«
    »Aber wenn es nun doch auf etwas eine Garantie gäbe? Auf Ihren Arbeitsplatz zum Beispiel?«
    Er macht ein nachdenkliches Gesicht. Er sieht Mutter auf seine freimütige Art an, den Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet.
    »Ich könnte doch niemals verlangen, daß Sie mir meinen Job freihalten. Das wäre den anderen Männern gegenüber nicht fair. Und selbst wenn Sie das für mich täten - es gibt zu viele Schwierigkeiten.«
    Sie geht zu ihrem Tisch und kehrt mit einem Schreibheft zurück. »Machen wir eine Liste aller dieser Schwierigkeiten«, sagt sie.
    Er protestiert, aber nur halbherzig. Er hat nichts dagegen, noch ein wenig zu träumen. Er sagt, er müsse Jean anrufen und ihr Bescheid geben, daß er noch später kommen würde. Und während er draußen seinen Anruf erledigt, macht Mutter sich an die Arbeit, stellt Listen und Gegenlisten auf und gelangt genau zu dem Schluß, zu dem sie zweifellos schon in dem Moment gelangt ist, als sie ihn im Mile End Park das erstemal den Ball über die Spielfeldgrenze schlagen sah. Nach Oxford konnte er nicht mehr, gewiß. Aber die Zukunft stand ihm immer noch offen. Eine andere eben.
    Sie sprechen miteinander. Erörtern Ideen. Sie schlägt vor. Er spricht dagegen. Sie diskutieren die Details. Sie fahren nach Limehouse in ein chinesisches Restaurant. Beim Essen debattieren sie weiter. Mutter hat noch einen Trumpf in der Hand, den sie klug zurückgehalten hat. Celandine Cottage in Springburn. In Kent.
    Celandine Cottage ist seit ungefähr 1870 im Besitz unserer Familie. Eine Zeitlang hatte mein Urgroßvater dort seine Geliebte und ihre zwei gemeinsamen Kinder untergebracht. Das Haus ging an meinen Großvater über, der dort seinen Lebensabend verbrachte. Als mein Vater es erbte, vermietete er es an eine Reihe von Landarbeitern, bis es schick wurde, ein Wochenendhaus im Grünen zu haben. Wir waren ab und zu einmal dort, als ich ein Teenager war. Zu jener Zeit, als Kenneth Flemings Karriere begann, stand es leer.
    Ob Kenneth nicht Celandine Cottage als eine Art Operationsbasis benutzen könne, meinte Mutter. Dann hätte er den erforderlichen Wohnsitz in Kent. Er könne renovieren, was zu renovieren war, im Garten richten, was zu richten war, streichen, was zu streichen war, mauern, was zu mauern war, und sich auf andere Weise nützlich machen. Damit wäre die Miete für das Haus abgegolten. Er könne in der Druckerei arbeiten, wenn seine Zeit es ihm erlaubte, und auf freier Mitarbeiterbasis Angebote und Kostenvoranschläge ausarbeiten. Dafür würde Mutter ihn bezahlen, so daß wenigstens ein Teil des Geldproblems damit gelöst wäre. Jean und die Kinder könnten bleiben, wo sie waren, auf der Isle of Dogs, und Jean könne weiter ihrer Arbeit nachgehen; die Kinder brauchten weder die Großfamilie noch ihre Freunde aufzugeben. An den Wochenenden könne sie Kenneth in Kent besuchen. Das würde sie nicht aus ihrem gewohnten Lebensrhythmus reißen, es würde die Familie zusammenhalten, und die Kinder kämen auf diese Weise ab und zu aufs Land. Und selbst wenn Ken letztlich an der Verwirklichung seiner Träume scheitern sollte, so habe er doch wenigstens einen Versuch gemacht.
    Mutter war ein Mephisto. Es war ihr größter Augenblick. Nur daß sie es gut meinte. Ich glaube wirklich, daß sie es gut meinte. Ich glaube, tief im Innern tun das die meisten Menschen ...
    Chris ruft: »Livie, schau dir das an«, und ich schiebe meinen Stuhl zurück und mache einen langen Hals, um an der Küchentür vorbei in den Arbeitsraum sehen zu können. Er hat den Verschlag fertig. Felix ist gerade dabei, ihn zu inspizieren. Er tut einen zögernden Hopser und schnuppert. Dann noch einen Hopser.
    »Er braucht einen Garten, in dem er toben kann«, bemerke ich.
    »Richtig. Aber da wir keinen Garten haben, muß er mit dem Verschlag auskommen, bis er umzieht.«
    Felix hoppelt in den Verschlag und geht gleich zum Trinken an die Wasserflasche. Die Flasche klappert gegen die Käfigwand, und das klingt wie das Rattern eines Zugs.
    »Woher wissen die eigentlich, wie das geht?« frage ich.
    »Was? Aus

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