Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
Vom Netzwerk:
erklärte er. Das sei eine Marotte von ihm. Außerdem wolle er sich den Tatort sowieso noch einmal ansehen. Sie hätten Mrs. Patten gefunden und mit ihr gesprochen, und nun wolle er gewisse Einzelheiten ihrer Aussage überprüfen. Ob denn nicht sie das übernehmen könne? hatte Isabelle Ardery gefragt. Natürlich könne sie das, aber ihm wäre wohler, wenn er sich das Haus noch einmal mit eigenen Augen ansehen könnte. Wenn sie also nichts dagegen habe ...
    Lynley spürte deutlich, daß Isabelle Ardery eine ganze Menge dagegen hatte. Er konnte es ihr nicht übelnehmen. Sie hatten am Freitag abend die Grundregeln festgelegt, und nun wollte er sie auf seine eigene Art auslegen, wenn nicht gar brechen. Nun, das ließ sich nicht ändern.
    Doch wenn Isabelle Ardery verärgert war, so hatte sie ihre Gefühle bestens unter Kontrolle, als sie zehn Minuten nach der Ankunft Lynleys und Barbaras ihren Rover anhielt und ausstieg. Nach dem Mittagessen mit ihrer Mutter trug sie immer noch ein seidig fallendes, bronzefarbenes Kleid, fünf goldene Reifen am Arm, passende Ringe in den Ohren. Doch sie war ganz dienstliche Sachlichkeit, als sie sagte: »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe. Aber eben rief mich noch das Labor an, um mir zu sagen, daß man den Fußabdruck identifiziert hat. Ich dachte mir, Sie würden sich den auch gern ansehen wollen, darum bin ich gleich dort vorbeigefahren und habe den Gipsabguß mitgenommen. Leider hat mich ein Reporter vom Daily Mirror erwischt, der wissen sollte, ob ich bestätigen könne, daß man Fleming splitternackt und mit Händen und Füßen an die Bettpfosten gefesselt aufgefunden habe. Und ob ich bereit sei zu erklären, daß Fleming sturzbetrunken gewesen sei. Und ob der Mirror völlig falsch liege, wenn er Mutmaßungen darüber anstelle, daß Fleming diverse Sponsorenehefrauen beglückt habe. ›Sie brauchen nur mit einem einfachen Ja oder Nein zu antworten, Inspector‹.« Sie schlug krachend die Tür ihres Wagens zu und ging zum Kofferraum, dessen Deckel sie mit einem Ruck hochzog. »Diese gewissenlosen Schmierer«, knurrte sie und setzte dann, als sie den Kopf wieder aus dem Kofferraum hob, hinzu: »Entschuldigen Sie. Ich bin ein bißchen aus dem Häuschen.«
    »Wir haben in London auch mit denen zu tun«, sagte Lynley.
    »Und wie gehen Sie mit ihnen um?«
    »Wir sagen ihnen im allgemeinen alles, was für uns von Nutzen ist.«
    Sie hatte einen kleinen Karton aus dem Kofferraum geholt und schlug nun den Deckel wieder zu. »Ach, wirklich? Ich sage denen kein einziges Wort. Ich lehne eine Symbiose zwischen Presse und Polizei total ab.«
    »Ich auch«, sagte Lynley. »Aber manchmal sind diese Leute uns nützlich.«
    Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu, dann tauchte sie unter der Absperrung hindurch, um zum Haus zu gehen. Sie folgten ihr nach hinten, zu dem Tisch unter der Pergola. Hier stellte Ardery den Karton ab, der, wie Lynley sehen konnte, einen Stapel Papiere, eine Serie Fotografien und zwei Gipsmodelle eines Schuhabdrucks enthielt, eines vollständig, das andere ein Teilstück.
    Als sie in den Karton griff und auspacken wollte, stoppte er sie: »Ich würde mich gern vorher noch einmal im Haus umsehen, wenn Sie nichts dagegen haben, Inspector.«
    Mit dem Teilabdruck in der Hand hielt sie inne. »Sie haben die Fotos«, erinnerte sie ihn. »Und den Bericht.«
    »Wie ich schon am Telefon sagte, habe ich neue Informationen, die ich gern überprüfen würde. Mit Ihrer Hilfe natürlich.«
    Ihr Blick schweifte von ihm zu Barbara; dann legte sie den Gipsabdruck wieder in die Schachtel. Sie lag offensichtlich im Widerstreit mit sich selbst: Sollte sie dem Kollegen entgegenkommen, oder sollte sie weiter protestieren? Schließlich sagte sie: »Gut«, und preßte danach die Lippen aufeinander, als wollte sie sich gewaltsam an jedem weiteren Kommentar hindern.
    Sie entfernte das Schloß, das die Polizei angebracht hatte, von der Tür und wich zurück, um Lynley und Barbara eintreten zu lassen. Lynley nickte ihr dankend zu. Zuerst ging er zur Spüle, und während er den Schrank darunter öffnete, ließ er sich von Isabelle Ardery bestätigen, daß die Spurensicherung Maidstone, wie erwartet, den gesamten Müll mitgenommen hatte. Sie suchten nach allem, was irgendwie mit der Brennvorrichtung zu tun haben könnte, erklärte sie ihm. Wozu er denn den Müll brauche?
    Lynley erzählte, was Gabriella Patten ihm über Flemings rasende Durchsuchung der Abfälle berichtet hatte. Isabelle Ardery

Weitere Kostenlose Bücher