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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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schleudern zu können, diesem Mistkerl. Er hatte erklärt, sie müßten ihren Urlaub verschieben, weil er sich um eine Cricket-Angelegenheit kümmern müsse, eine dringende Geschichte, die er nicht aufschieben könne. Es habe mit den Ausscheidungskämpfen gegen Australien zu tun, einem englischen Nationalspieler, einem Freundschaftsspiel irgendwo ... Jimmy konnte sich nicht genau erinnern. Aber, so sagte er, er habe die Lüge sowieso keinen Moment geglaubt.
    »Da hat nur sie dahintergesteckt«, klagte er. »Die da draußen in Kent. Bestimmt hat sie ihn angerufen und gesagt, er soll kommen, und er konnte gar nicht schnell genug zu ihr rausfahren. Die brauchte ja nur mit dem kleinen Finger zu winken, und schon ist er gerannt. Der war total geil auf sie.«
    Er sei direkt zum Haus gefahren, sagte Jimmy, weil er die beiden hatte überraschen wollen. Er hatte nicht riskieren wollen, daß sie das Motorrad hörten. Oder ihn in der Einfahrt sahen. Deshalb war er von der Springburn Road nicht abgebogen, sondern weitergefahren ins Dorf. Er hatte hinter dem Pub geparkt, die Maschine im Gebüsch am Rand des Gemeindeparks versteckt. Dann war er auf dem Fußweg zum Haus gelaufen.
    »Woher wußten Sie von dem Fußweg?« fragte Lynley.
    Na, sie seien doch als Kinder oft genug dort gewesen. Als ihr Vater damals ins Cottage sei und für Kent gespielt habe. An den Wochenenden hatten sie ihn anfangs fast immer besucht. Er und Shar waren dann auf Entdeckungsreise gegangen. Sie kannten den Fußweg beide. Jeder kannte den Weg.
    »Und wie ging es an diesem Abend weiter?« fragte Lynley.
    Jimmy war über die Mauer zu der Koppel gestiegen, die zu dem Bauernhof gleich östlich vom Haus gehörte, und hatte sich von dort aus bis zu der Ecke geschlichen, wo das Grundstück anfing, auf dem das Haus der Whitelaws stand. Dort war er über den Zaun geklettert und über die Hecke in den Garten gesprungen.
    »Um welche Zeit war das?«
    Das konnte er nicht sagen. Aber es war nach der Polizeistunde gewesen, weil auf dem Parkplatz des Pub keine Autos mehr gestanden hatten, als er angekommen war. Dann, sagte er, habe er hinten im Garten gelauert und sich die beiden vorgestellt.
    »Wen?« fragte Lynley.
    Na sie, sagte er. Die schicke Blondine. Und seinen Vater. Er habe ihnen bei ihrer Nummer viel Spaß gewünscht, sagte er, weil er nämlich in dem Moment beschlossen habe, daß es ihre letzte sein würde.
    Er hatte gewußt, wo der zusätzliche Schlüssel aufbewahrt wurde, im Geräteschuppen unter der Keramikente. Er hatte ihn sich geholt und damit die Küchentür aufgesperrt. Dann hatte er das Feuer im Sessel gelegt, war zu seinem Motorrad zurückgerannt und nach Hause gefahren.
    »Ich wollte, daß sie alle beide sterben.« Er drückte seine Zigarette heftig in den Aschenbecher und spie ein Fädchen Tabak auf den Tisch. »Aber die Kuh krieg ich noch. Sie werden's schon sehen.«
    »Woher wußten Sie, daß Ihr Vater im Haus war? Sind Sie ihm gefolgt, als er aus Kensington wegfuhr?«
    »Das war gar nicht nötig. Ich hab ihn ja sofort gefunden.«
    »Haben Sie seinen Wagen gesehen? Vor dem Haus? Oder in der Einfahrt?«
    Jimmy starrte ihn fassungslos an. Dieses Auto, betonte er, sei seinem Vater kostbarer gewesen als sein Schwanz. Niemals hätte er es draußen stehen gelassen, wo es doch eine Garage gab! Der Junge schob zwei Finger in die zerquetschte Zigarettenpackung und fischte eine weitere verbogene Zigarette heraus. Diesmal zündete er sie ohne Schwierigkeiten an. Er habe seinen Vater durch das Küchenfenster gesehen, sagte er, bevor er das Licht ausgemacht habe und nach oben gegangen sei, um mit der Alten zu bumsen.
    »Sagen Sie mir mehr über das Feuer selbst«, forderte Lynley ihn auf. »Das im Sessel.«
    Was er denn dazu sagen solle? wollte Jimmy wissen.
    »Erklären Sie mir, wie Sie es gelegt haben.«
    Mit einer Zigarette habe er es getan, sagte er. Er habe sie angezündet und in den Sessel gesteckt. Dann habe er sich durch die Küche aus dem Haus geschlichen und sei zu seinem Motorrad gerannt.
    »Erklären Sie es mir bitte Schritt für Schritt«, bat Lynley.
    »Rauchten Sie zu dem Zeitpunkt gerade eine Zigarette?«
    Nein. Natürlich habe er nicht geraucht. Wofür Lynley ihn denn halte? Für einen kompletten Idioten vielleicht?
    »War es so eine Zigarette wie die hier? Eine Player's?«
    Ja. Ganz recht. Eine Player's.
    »Und Sie haben sie angezündet?« fragte Lynley. »Würden Sie mir das bitte mal zeigen?«
    Jimmy stieß seinen Stuhl zurück und sagte

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