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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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gebracht hat, wenn die Ermittlungen in einem Mordfall über die Presse geführt wurden?«
    »Aber das tue ich ja gar nicht.«
    »Dann seien Sie doch so freundlich, und erklären Sie uns, was Sie eigentlich tun. Denn nach allem, was ich sehe« - wieder wies er mit seinem goldenen Bleistift auf den Stapel Zeitungen -, »wird die Presse selbst über ein Niesen Inspector Lynleys rechtzeitig genug informiert, um ›Gesundheit‹ zu sagen.«
    »Das ist ein unbeabsichtigter Nebeneffekt des -«
    »Ihre Erklärungen interessieren mich nicht, Inspector. Mich interessieren Tatsachen. Ich kann verstehen, daß Sie es genießen, im Rampenlicht zu stehen, aber vergessen Sie nicht, daß Sie nur ein verdammt kleines Rädchen in der Maschinerie sind und sehr leicht zu ersetzen. Also, erläutern Sie mir jetzt bitte, was, zum Teufel, eigentlich vorgeht.«
    Aus dem Augenwinkel konnte Barbara Lynleys Hand sehen, die auf der Armlehne seines Sessels lag. Sie war verkrampft, aber das war auch die einzige sichtbare Reaktion auf Hilliers Angriff.
    Ruhig und ohne dem Blick des Chief Superintendent auszuweichen, berichtete Lynley. Wenn er einen Kommentar oder eine Erklärung Barbaras brauchte, sagte er lediglich: »Havers«, ohne sie anzusehen. Er beendete seinen Rapport - nachdem er von Hugh Pattens Besuch im Cherbourg Club am Abend von Flemings Tod bis zu Chris Faradays Nacht mit Amanda Beckstead alle Einzelheiten abgehandelt hatte - mit einem vernichtenden Schlag.
    »Ich weiß, daß der Yard den Fall geklärt sehen möchte«, meinte er, »aber es ist möglich, daß es uns trotz härtester Bemühungen und des Einsatzes aller verfügbaren Kräfte nicht gelingen wird, ihn zu lösen.«
    Barbara dachte, Hillier müßte jeden Moment der Schlag treffen. Lynley schien keine derartigen Befürchtungen zu haben, denn er fuhr in aller Ruhe zu sprechen fort.
    »Was wir haben, reicht nicht für eine Anklage.«
    »Erklären Sie das«, forderte Hillier. »Seit vier Tagen überwachen Sie jetzt Verdächtige und sammeln Beweise und bedienen sich dazu eines ganzen Heeres von Leuten. Soeben haben Sie zwanzig Minuten gebraucht, um mir darüber zu berichten.«
    »Aber all diesen Bemühungen zum Trotz kann ich bis heute den Mörder nicht eindeutig identifizieren, weil es zwischen Mörder und Indizien keine direkte Verbindung gibt. Ich bin nicht bereit, jemanden vor Gericht zu bringen, dessen Schuld ich nicht eindeutig beweisen kann. Man würde mich ja auslachen, wenn ich das versuchte. Und selbst wenn das nicht geschehen sollte, ich könnte nicht mehr mit mir selbst leben, wenn ich einen Menschen auf die Anklagebank schickte, ohne von seiner Schuld überzeugt zu sein.«
    Hilliers Haltung war immer ablehnender geworden. Jetzt sagte er: »Und Gott verhüte, daß wir etwas von Ihnen verlangen, das es Ihnen unmöglich machen würde, mit sich selbst zu leben, Inspector Lynley.«
    »Ja« erwiderte Lynley ohne Erregung. »Ich lege in der Tat keinen Wert darauf, daß man so etwas von mir verlangt. Ein zweites Mal, Chief Superintendent. Einmal pro Karriere reicht, meinen Sie nicht?«
    Sie fochten mit Blicken einen schweigenden Kampf aus. Lynley schlug ein Bein über das andere, als bereitete er sich auf eine lange hinausgezögerte, aber nunmehr dringend notwendige Verbalschlacht vor.
    Barbara dachte: Bist du eigentlich total von der Rolle, Mann? Und Webberly sagte: »Das reicht, Tommy.« Er zündete sich seine Zigarre an und paffte so viel Rauch in die Luft, daß das Atmen gefährlich wurde. »Jeder von uns hat irgendwo ein Skelett im Schrank. Damit brauchen wir jetzt, weiß Gott, nicht herumzuklappern.« Er kam um seinen Schreibtisch herum und setzte sich zu ihnen an den Tisch, wo er, ähnlich wie Hillier vorher mit seinem goldenen Bleistift, mit seiner Zigarre gestikulierte. Auf die Zeitungen deutend, sagte er zu Lynley: »Sie haben sich da ganz schön aufs Glatteis begeben. Wer geht mit Ihnen unter, wenn es bricht?« »Niemand.«
    »Gut, dann sehen Sie, daß es so bleibt.« Er wies mit dem Kopf zur Tür, zum Zeichen, daß sie entlassen waren.
    Barbara gab sich größte Mühe, nicht wie eine Rakete aus ihrem Sessel in die Höhe zu schießen. Lynley folgte ihr gemächlich. Als sie beide im Korridor waren und die Tür hinter ihnen zufiel, hörten sie Hillier so laut, daß sie es hören mußten, verärgert sagen: »Dieser aalglatte Bursche. Dem würde ich doch zu gern mal -«
    »Da hast du doch schon getan, oder nicht, David?« hörten sie Webberly fragen.
    Lynley schien

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