07 - Die Angel Chroniken 2
Die beiden wollten eine Art Ausflug machen."
Willow seufzte. „Wenn sie nicht bald zurückkommt, wird Snyder wirklich ... " Plötzlich fuhr sie zusammen und setzte ein freundliches Gesicht auf. „Hat er die Berufsmesse dieses Jahr nicht phantastisch hingekriegt, Xander?"
Xander drehte sich um und sah Rektor Snyder genau hinter sich. Sofort pflichtete er Willow bei: „Rektor Snyder! Eine wirklich tolle Sache, Sir. Ich bin tatsächlich so beeindruckt von Ihrer Leitung, daß ich gedenke, in Ihre Fußstapfen zu treten." Xander hielt inne und blickte auf die Füße des Rektors. „Natürlich nicht in Ihre Schuhe, Sir. Sie sind ja ein kleiner Mensch. Aber nicht im übertragenen Sinne, meine ich ... " Er verlor den Faden. Nickte dafür um so heftiger. „Okay. Schluß jetzt!"
Rektor Snyder zog es vor, darauf erst gar nicht zu antworten.
„Wo ist sie?" erkundigte er sich bei Willow.
Die blickte ihn nur unschuldig an. „Wer?"
„Sie wissen genau, wen ich meine."
„Oh..." sagte Willow, „Meinen Sie Buffy? Ich hab sie gerade noch gesehen."
„Jetzt kommen Sie mir nicht damit, Sie hätten sie eben noch gesehen und sie müsse noch irgendwo hier sein!" bellte der Rektor.
Willow sah aus wie ein Hündchen, das man in die Enge getrieben hat. „Aber ich habe sie wirklich vor einer Minute noch gesehen. Und sie ist irgendwo hier.”
„Denn wenn es das wert ist...” begann Xander von neuem, aber Rektor Snyder fiel ihm ins Wort.
„Es ist überhaupt nichts wert! Welcher Laut Ihren Mund auch verläßt, er ist bloß eine Verschwendung meiner Zeit.
„Ich bin froh, daß Sie sich so frei fühlen, mir die Wahrheit zu sagen”, erwiderte Xander liebenswürdig. „Und ich hoffe, eines Tages in einer Position zu sein, um es Ihnen mit Gleichem zu vergelten.”
Der Rektor sah Xander argwöhnisch an. Es sah aus, als studiere er eine besonders seltene und gefährliche Insektenart.
„Faszinierend”, murmelte er im Gehen vor sich hin.
„Ich würde ja gerne hierbleiben und weiterschwatzen”, wandte sich Xander wieder an Willow, „aber ich hab eine Verabredung mit dem Gefängniswärter. Es geht um taktische Vorgehensweisen bei Revolten.”
„Okay”, sagte Willow. „Dann bis später.”
Sie winkte ihm traurig nach, als er in der Menge verschwand. Plötzlich hörte sie hinter sich eine Stimme.
„Willow Rosenberg?”
Willow drehte sich erschrocken um. Zwei Männer standen neben ihr. Beide trugen schwarze Anzüge und blickten sie mit finsteren Gesichtern an. Sie wirkten sehr respekteinflößend.
„Würden Sie bitte mit uns kommen?” fragte nun einer der beiden.
Willow riß die Augen auf. „Wie bitte?”
„Lassen Sie uns gehen.”
Widerwillig ließ sie sich an den Ständen vorbei zu einer Absperrung geleiten, auf die höher gelegene Ebene des PZs zu. Zwei Stellwände schirmten diesen Raum vom Lärm im PZ ab. Der anheimelnde Raum wurde von indirektem Licht erhellt, und aus verborgenen Lautsprechern tönte ein seichter Bossa Nova. An einer Wand prangte ein Firmenlogo. Als Willow es genauer betrachtete, erkannte sie, daß es dem Logo eines großen Unternehmens in der Computerbranche ähnelte.
Ein weißbehandschuhter Kellner näherte sich lautlos. Er präsentierte ihr ein silbernes Tablett mit Hors d'ouevres.
„Versuchen Sie mal einen Happen”, riet einer ihrer Begleiter. „Sie sind vorzüglich.”
Aber Willow war viel zu überwältigt, um jetzt an Essen denken zu können. „Was soll das alles bedeuten?”
„Sie wurden ausgewählt, um Mr. McCarthy vorgestellt zu werden. Mr. McCarthy ist vom weltweit führenden Softwarekonzern und sucht nach neuen Mitarbeitern", erklärte einer der Männer. „Sein Jet konnte zuerst aufgrund des Nebels nicht landen, aber er wird in Kürze erscheinen." Nach einer Pause fügte er höflich hinzu: „Bitte machen Sie es sich doch bequem."
Er und sein Partner wandten sich zum Gehen, aber Willow hielt sie zurück.
„Ich habe doch noch nicht mal mein Testergebnis bekommen", protestierte sie.
„Der Test war irrelevant", erklärte einer von ihnen. „Wir suchen schon seit geraumer Zeit nach Ihnen."
„Hat das was Gutes zu bedeuten?" fragte Willow nervös.
„Ich denke schon. Wir haben strenge Auswahlkriterien. Tatsächlich ist nur ein einziger anderer Schüler aus ganz Sunnydale ebenfalls in die engere Wahl gekommen."
Bevor Willow weitere Fragen stellen konnte, waren die Männer hinter den Stellwänden verschwunden. Staunend blickte sie ihnen nach, dann inspizierte sie ihre
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